Kinderspielzeug #1

Entspannt mal einen fahren lassen.

Entspannt mal einen fahren lassen.

Jetzt wird es kindisch 🙂 Herrlich.
Für eine Woche Dänemark nehme ich mein Laptop und eine Menge Schreibarbeit mit. Außerdem steht auf dem Esstisch traditionell mein viel zu großer Desktop PC mit Monitor, auf dem den ganzen Tag Musik läuft. Und diesmal liegen im Kofferraum neben der Kiste mit dem Wein noch zwei weitere, für mich persönlich sehr geschichtsträchtige Kartons. In dem einen wartet der ferngesteuerte Porsche 935 meiner Kindheit, in dem anderen die Minitrix Spur N Western-Bahn, die ich nie hatte. Und diesen unerfüllten Wunsch erfülle ich mir jetzt. Die Nachmittagssonne steht schon tief und taucht die winterliche Nordseeküste in ein goldenes Licht. Heute gehe ich nach getaner Arbeit einmal nicht am Strand spazieren. Heute nehme ich mir Zeit. Heute – bau ich die elektrische Eisenbahn auf und spiele mit Kinderspielzeug.

Nun wird es einige Menschen geben, die mit erhobenem Zeigefinger eine Modelleisenbahn nicht als Spielzeug, sondern als filigran gefertigte Nachbildung einer vergangenen Realität bezeichnen würden.

Die Western-Bahn von Minitrix

40 Jahre nach der Sehnsucht

40 Jahre nach der Sehnsucht

Für mich war eine Eisenbahn immer Spielzeug. Begehrenswertes Spielzeug. Aber nichts, was ich bis ins hohe Alter mit gigantischen Landschaften, Berg- und Tunnelidyllen mit spießigen Einfamilienhäusern von Herpa oder Kibri und kilometerweiten Gleissystemen perfektionieren musste. Bei meinem Freund Olaf stand so eine coole Platte mit einer Märklin H0 Eisenbahn und viel modellierter Landschaft im Keller, und die hatten wir ausschweifend bespielt. Ich wollte auch eine Eisenbahn haben. Jeder Junge wollte seinerzeit eine Eisenbahn haben! Lange Monate vor Weihnachten wälzte ich gedankenverloren die Prospekte der Spielwarengeschäfte meiner Kindheit. Ich stromerte in Uelzen durch das Kaufhaus Klappenbach und drückte meine Nase an den Schaufenstern von Liebsch platt. Mein absoluter Favorit war die Karl May Western-Bahn der Firma Trix aus Nürnberg. Winzig klein, Spur N, und vor allem mit dieser tollen Western Dampflok, einem Buch zum Lesen und (ganz wichtig!) diversen Wild-West-Gebäuden zum Ausschneiden und selbst Basteln. Wie der „Spiel- und Bastelteil“ in der Mitte der Micky Maus zu dieser Zeit, davon konnte ich gar nicht genug bekommen!

Mann will gut vorbereitet sein.

Mann will gut vorbereitet sein.

Eine Zeit, in der Kinder die Dinge noch selbst gebastelt haben und nicht von billigem rosa Plastikmüll in durchsichtigen Folien um jedes erdenkliche Magazin erschlagen wurden. Ich wollte vor 40 Jahren diese Karl May Eisenbahn haben! Zumal ich gerade die ersten Winnetou Teile im Fernsehen verschlungen und den überraschenden Tod von der zauberhaften Nscho-tschi noch immer nicht ganz verwunden hatte. Meine Eltern, damals noch nicht in Auflösung begriffen, nahmen meinen Wunsch sehr ernst. Sie kauften einen Modellbahnladen, der wiederum in Auflösung begriffen, quasi preisreduziert komplett leer und bescherten mir kistenweise Fleischmann HO Material zu Weihnachten. Zwei komplette Züge und Gleise bis zum Horizont! Diese phantastische Eisenbahn baute ich immer wieder quer durchs Wohnzimmer auf und ab und erweiterte sie in den kommenden Jahren mit kleinen Autos, ein paar Häusern und Wagons und hielt sie heilig und am Leben. Bis heute, ich habe das alles noch. Aber – es war eben nicht die Western-Bahn von Minitrix!

Grundkurs Elektrotechnik

Grundkurs Elektrotechnik

eBay macht es möglich

Kindheitswünsche kommen und gehen. Die meisten vergehen schon direkt während der Kindheit, dieser nicht. Seit ein paar Jahren gucke ich immer wieder mal sporadisch bei eBay nach der damals so sehnsüchtig gewollten Minitrix Eisenbahn und bin erschrocken über die Preise oder den runtergespielten Zustand der sehr selten, angebotenen Packungen. Nennt es Midlife Crisis, na und? 🙂 Andere finanzieren sich einen Porsche und steigen jungen Hühnern nach, ich suche mein altes Spielzeug zusammen. Im Dezember kam eine „fast unbespielte“ Western-Bahn im „Top-Zustand“ als Komplettset auf mein Handy gebimmelt, und nach ein paar kurzen Preisverhandlungen kaufte ich den Kasten!
Was allerdings mit DHL ankam, entpuppte sich als weit entfernt vom beschriebenen Zustand. An der Lok fehlten Teile, die Antriebsräder saßen bombenfest und der Motor drehte sporadisch mal, ohne dass sich was bewegte. Die Schienen waren oxidiert, also spielen konnte man so nicht. Der freundlich angeschriebene Verkäufer zeigte sich extrem kulant, er hatte die Packung selbst auch nur angekauft und auf die Beschreibung vertraut. Ich bekam nach Absprache bis auf die Versandkosten mein Geld zurück und konnte die Eisenbahn trotzdem behalten. Ha. Die Lok trug ich, ausgestattet mit diesem unerwarteten, neuen Budget in eines der letzten existierenden Modellbahngeschäfte in Hamburg, wo ein alter Bastler rettete, was noch zu retten war. Eine Woche später kam seine Diagnose: Sie liefe zwar wieder, der Motor sei aber quasi kaputt und alle Zahnräder ausgeschlagen. Ersatz gebe es keinen mehr. Mir egal, ich nahm alles mit nach Dänemark. Und beginne damit, mich in das kleine Lesebuch von Karl May einzulesen. Sozusagen als Vorspiel.

Alles sooooo klein!

Alles sooooo klein!

Könnt ihr euch vorstellen, was für ein lustiges Gefühl das ist? Die Eisenbahn, die man immer haben wollte, nach 40 Jahren endlich tatsächlich und wahrhaftig einmal aufzubauen? Überhaupt mal wieder eine elektrische Eisenbahn aufzubauen? Andere Erwachsene malen Mandalas aus oder machen Yoga. Ich rutsche auf dem Fußboden rum und stecke kleine Schienen zusammen 😀 Und wie klein die sind! Da sind meine wurstigen Finger schon fast eine Spur N zu ungelenk für. Zum Glück gibt es in der Packung eine grüne Rampe, die man auf die Schienen legen kann. Um Lok und Wagen mit ihren vierrädrigen Drehschemeln auf die Gleise zu bekommen, ohne dem Wahnsinn zu verfallen. Wer in der Mitte seines Lebens mal einen Zwirn in ein Nadelöhr gefummelt oder unter Zeitdruck einen festen Knoten in den Schnürsenkeln gelöst hat versteht, was ich meine.

Eine kleine Rutsche gegen den Wahnsinn

Eine kleine Rutsche gegen den Wahnsinn

Was einem Modellbahnprofi absurd banal vorkommen mag, mich aber kurz vor ein Problem stellt: Wie bekomme ich den Strom auf die Schiene? Um die Lok zu testen hatte ich das in Hamburg schon ausprobiert und musste erstmal ein wenig rumgoogeln. Der Trafo hat zwei Anschlüsse für die Gleise und zwei für optionale, elektrische Weichen. Die blaue und die rote Leitung werden vom Trafo zu den Gleisen verlegt und da an beliebiger Stelle über eine Klemme mit den metallenen Schienen verbunden. Das Prinzip ist: Strom fließt vom Trafo durch die eine Leitung zum einen Gleis, von da über die Räder durch die Lok zum anderen Gleis und von da aus zum Trafo wieder zurück. Das setzt blankes Metall, guten Kontakt und funktionierende Stromabnehmer bei allen relevanten Bauteilen voraus. Okay, kann es losgehen?

Tschu tschu tschu TUUUUUT

Tschu tschu tschu TUUUUUT

„Meine Damen und Herren, bitte steigen Sie ein und schließen Sie die Türen. Western Pacific heißt sie herzlich willkommen auf dem Weg nach Fort Dodge. Wir kreuzen unterwegs Indianergebiet, was sie aber nicht beunruhigen sollte“. *TUUUUUUUUUUUUT!!* Ich drehe den Regler am Trafo vorsichtig in die eine Richtung, und der ganze Zug zuckt rückwärts und schiebt die Waggons von den Gleisen. Für die Katastrophe sind gar keine Indianer auf dem Kriegspfad nötig, da reicht ein Trottel am Trafo. Also noch einmal alles mit der grünen Wurstfinger-Rampe auf die Gleise gebracht, und der Profi dreht den Regler jetzt natürlich in die andere Richtung! Yes! Tsch tsch tsch sssrrrrrrrrrrrrrr klapper klapper bewegt sich die Western-Bahn über die winzigen Gleise. Ich freu mich wie ein achtjähriger Junge!

Schön die Runde machen.

Schön die Runde machen.

Erwachsen sein ist doof

Die sagenhafte Freude, die ein im Kreis fahrender Zug einem 47 Jahre alten vierfachen Vater bereitet, ist verständlicherweise nicht von so langer Dauer wie bei dem kleinen Jungen. Statt spannender Duelle zwischen Indianern und Cowboys denke ich über den Genozid an den amerikanischen Ureinwohnern nach, statt Dampflok-Romantik kommen mir Umweltverschmutzung, Kohleausstieg und Abgasskandal in den Sinn und überhaupt… ist das Gleisoval in seiner auf den Dielen zusammengesteckten Urform ein wenig trostlos. Früher war nicht alles besser, aber Träumen irgendwie noch ein bisschen einfacher. Ha! Da gibt es ja noch die bunten Westerngebäude zum Ausschneiden und Selbstbauen! Ab in die Küche, eine Schere suchen. Pimp your Wild, Wild West!

Ich sollte also den Deckel zerschneiden.

Ich sollte also den Deckel zerschneiden.

Was dem kindlichen Jens (weil er die Bahn ja nie besessen und ausgepackt hatte) damals verborgen blieb: Um die Gebäude zu bauen, musste man den Deckel der Verpackung zerschneiden. Die meisten Bauteile und die Skizzen wurden auf die Innenseite gedruckt, nur zwei weitere kleine Pappen lagen noch zusätzlich bei. Das zu machen bedeutet eine endgültige Zerstörung des Kartons. Will ich das? Nein. Im Jahr 2019 faltet man alles vorsichtig auseinander, legt es Stück für Stück auf den Scanner, fügt die Einzelteile mit Photoshop zu insgesamt drei DINA4 Vorlagen zusammen und lässt das im Copyshop farbig auf Karton ausdrucken 🙂 Als damaliger Micky Maus Bastelprofi denke ich heute voraus und habe das alles natürlich in Kiel schon fertiggestellt. Dann mal los, mal schauen ob ich das noch kann.

Auch das war in der Micky Maus alles größer, oder?

Auch das war in der Micky Maus alles größer, oder?

Und schon wieder so ein Mandala Ding. Die allererste Micky Maus meines Lebens enthielt den ersten von sechs Bastelbögen, die mich alle zusammen einen supercoolen und gar nicht mal so kleinen Mississippi Raddampfer erschaffen ließen. Mit Engelsgeduld schnitt ich die großen und kleinen Teile entlang der Falz- und Klebekanten aus und kleisterte die mit Uhu zu einem Gesamtkunstwerk zusammen, was dann in den Folgejahren in meinem Schrank verstaubte. Ich habe sie geliebt, diese mehrteiligen Bastelvorlagen. Und als ich jetzt mit nicht mehr ganz so viel Engelsgeduld entlang der Falz- und Klebekanten schneide kommen mir eine Menge Bilder aus meinem Kinderzimmer in den Kopf. Schön. Aber auch hier sind meine Hände erheblich größer als damals, und die Größenverhältnisse von Spur N sind auch viel winziger dimensioniert als die Bastelbögen in der Micky Maus. Oder?

Mein Töchterchen freut sich sicher

Mein Töchterchen freut sich sicher

Die Kindheitserinnerung ist recht schnell durchlebt, der sehnsüchtige Wunsch nach der Karl May Western Bahn nach 40 Jahren quasi erfüllt und abgehakt. Als ich alle Teile des Bahnhofsgebäudes fein ausgeschnitten und sauber gefaltet habe, bremst der eingetrocknete Klebstoff meinen Schaffensdrang. Mist. Aber wisst ihr was? Ich glaube, mein viertelfinnisches Sandmädchen freut sich noch viel mehr als ich, wenn sie die Vorlagen zu Ende basteln kann 😀 Ich lasse den Zug noch ein paar Runden durch die häuserlose und menschenleere Prärie kreisen (das hat einen Hauch von Dänemark im Januar), dann stecke ich alles wieder auseinander und packe es liebevoll zurück in den Karton. Mission erfolgreich. Ich schlafe jetzt nicht besser. Ich schlafe sowieso sehr gut. Aber das hat Spaß gemacht und mich wieder ein bisschen geerdet in einer digitalen, sich immer schneller drehenden Welt. Und wisst ihr was? Ich habe ja auch noch den ferngesteuerten Porsche hier stehen. Aber das ist eine andere Geschichte. Hattet oder habt ihr eine elektrische Eisenbahn? Und wann wurde die zuletzt aufgebaut? Verspielte Grüße aus Dänemark!

Sandmann

Teil IV: Ferngesteuerte Autos

Tagged , , , , , , , , , , .Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Über Sandmann

Die Zeit ist zu knapp für langweilige Autos, Abende vor dem Fernseher oder schlechten Wein. Ich pendel zwischen Liebe, Leben und Autos und komme nicht zur Ruhe. Aber ich arbeite daran.

18 Antworten zu Kinderspielzeug #1

  1. Michael Grote sagt:

    Ja, meine H0-Eisenbahn von Märklin existiert noch, allerdings seit vielen Jahren nach Abbau der Anlage aus der Jugendzeit überwiegend in Kartons. Dazu gehört allerdings auch die originale Anfangspackung aus den 60er Jahren mit einer Länderbahnlok und zwei passenden Donnerbüchsen – und genau dieses Ensemble habe ich letztes Weihnachten unter dem Tannenbaum aufgebaut, sehr zur Freude meiner zu diesem Zeitpunkt 1 1/2 jährigen Enkelin und unserer Katzen. In so fern bin ich ganz nahe bei Dir.

    • Sandmann sagt:

      Ay Michael,

      es fehlt einem meistens einfach die Zeit, sowas zu machen. Die Mitte des Lebens, wo der Beruf zupackt, die Eltern noch da sind und die eigenen Kinder manchmal schon Enkel gespendet haben, lässt andere Dinge in den Vordergrund treten. Aber trotzdem schön, dass du dein Set wieder einmal rausgeholt hast. Ich nehme an, die Katzen haben mit den Waggons Fangen gespielt? 😉

      Ich war heute mit meinem ferngesteuerten Porsche draußen und noch einmal mit dem BMX Rad am Strand. Nun reicht’s langsam, bald kann ich wieder zurück in die Welt der Erwachsenen 😀

      Sandmann

  2. Lutz Schmidt sagt:

    Habe auch eine N Minitrix. Habe jahrelang Schienen, Lokomotiven und Wagen gesammelt und davon geträumt mal Platz für eine Anlage zu haben. Mit Hauskauf hatte ich den Platz, nur eben keine Zeit und kein Geld mehr 😉 Zeitgleich schob sich ein anderes (und wie sich zeigen sollte: billigeres) Hobby in den Vordergrund: Die Alt-Auto-Bastelei 😀 Jedenfalls lagern ca 20 Lok und um die 120 Wagen sicher verstaut im Keller. Letzter Einsatz: Eine 64er zog 4 „Umbauwagen“ über ein Oval auf dem Schreibtisch vor zwei Jahren. Zwischendrin, so um 2000 bescherte ich meiner Tochter eine LGB. Diese robuste Bahn passt vom Maßstab perfekt zu Playmobil und steckt grobe Kinderhände locker weg. Diese LGB war relativ oft im Einsatz. Legendär ist die Geburtstagsfeier meiner Frau als 4 deutlich angetrunkene Ex-Teenager mit der LGB eine Trasse vom Kühlschrank zum Wohnzimmer legte und professionell Bier speditierte. Den 0-Promille-Grundsatz für Fahrdienstleiter und Lokomotivführer wurde für diesen Abend außer Kraft gesetzt. …..PS: Zum Aufgleisen kannst du anstatt des grünen Dingens auch den grauen „Bahnübergang“ benutzen. Einfach drüber schieben und schon sitzt Alles wieder im Gleis

    • Sandmann sagt:

      Der Tipp mit dem Bahnübergang ist gut 😀 Danke dafür.
      Inzwischen habe ich schon wieder alles abgebaut, ich muss ja nachher noch sauber machen. Letzter Tag 🙁 Immer doof.

      Aber die LGB Transport Orgie zum Geburtstag habe ich sehr deutlich vor Augen 😀 Großartig!

      Was ich nicht verstehe – wieso ist deine Oldtimerei billiger als die Trix Gleisanlage? Was mache ich falsch? Mein Auto kostet Geld……. 😉

      Sandmann

  3. Arno sagt:

    Hach ja 🙂

    Ich „habe“ sogar zwei Eisenbahnen – die Märklin-H0-Sammlung von Eltern, Onkels und Großonkels steht bei meinen Eltern unter dem Schreibtisch und wartet darauf, dass meine Nichten oder Patenkinder alt genug sind, mein Zerstörungswerk daran fortzusetzen. Und als ich nach dem Studium mein erstes eigenes Geld verdient habe, habe ich neben einem Beamer auch einen Grundstock für moderne amerikanische Eisenbahn in Spur N gelegt, der sich seitdem mal schneller und mal langsamer erweitert.

    Genau das, was nicht mehr Kinderspielzeug ist – sagt die EU, sonst muss nämlich ein CE-Zeichen drauf, und das macht keiner der amerikanischen Hersteller und Händler.

    Da baue ich Module, kleine Stücke mit wenig Landschaft, und treffe mich 2-5x pro Jahr mit Gleichgesinnten. Passenderweise ist in Hamburg ein großes Nest 😀

    Werbung: Hier gibts ein paar Fotos vom letzten Nordtreffen und die Ernsthaftigkeit, die du auch ansprichst und das ganze zu etwas ganz anderem als Spielzeug macht: https://www.fremo-net.eu/modulsysteme/baugroesse-n/american/american-aktivitaeten/bardowick-2018/

    MfG,
    Arno

    • Sandmann sagt:

      Ay Arno,

      der Umfang, mit dem manche Menschen so ein Hobby teilweise betreiben, fasziniert mich. Sei es die achtspurige Carrerabahn, die riesige Gleisanlage oder das viermotorige ferngesteuerte Flugzeug. Vielleicht bin ich auch nur neidisch, weil ich auch gern so viel Zeit hätte, sowas zu machen. Zumindest ab und an mal. Deshalb muss ich wohl tatsächlich warten, bis ich gefeierter Bestsellerautor, Lottomillionär oder Rentner bin. Alle drei Varianten sind in weiter Ferne 😉

      Pflegt euer schönes Hobby gut, nehmt ein bisschen die Stammtisch-Spröde der weiterentwickelten Briefmarkensammler raus (wenn sie denn drin ist) und genießt die Zeit!

      Sandmann

  4. Santana-Klaus sagt:

    Modelleisenbahn – wunderbar !
    Habe eine Märklin H0, die ersten Teile seit über 30 Jahren, in den Folgejahren immer wieder erweitert, viele viele Stunden Arbeit bei der aufwendigen Beleuchtungsverkabelung aufgewendet, auf Holzplatten mit einer kleinen Modellbauwelt, natürlich inc. vieler 1:87 Modellautos.
    Sie existiert noch immer, sogar aufgebaut, wird aber von mir nur – oder doch immerhin – 1 bis 2 mal im Jahr angeworfen – zum Runterfahren, Erinnern, für eine Zeitreise….

    4+5 zylindrige Grüße, Santana-Klaus

    • Sandmann sagt:

      Ay Klaus,

      genau so eine Zeitreise kann ich gut nachvollziehen. Und ja, ich vermute runterkommen kann man mit einer Eisenbahnanlage auch gut. Die beschriebene Märklin H0 Bahn im Keller meines Freundes Olaf existiert da vermutlich (abgebaut) auch noch… Ich frage ihn mal, der Vater lebt noch immer im gleichen Haus.

      Mir war die elektrische Eisenbahn damals zu statisch, um eine richtige Anlage zu bauen. Ich wollte raus, mich bewegen und auch Fahrzeuge bewegen. Deshalb feierte ich eher ferngesteuerte Autos und später richtige Autos ab… 😉

      Sandmann

  5. Will Sagen sagt:

    Hier lagert noch ne Märklin Spur Z. Irgendwann wird die mal wieder aufgebaut. Die ersten, und noch vorhandenen Teile, habe ich seit 43 Jahren.

  6. thorsten sagt:

    Modellbahn…
    Dazu könnte ich auch Romane schreiben. Eine Märklin H0 gabs in Kinder- und Jugendtagen in meinem Leben in zuletzt Kellerraumfüllender Form. Da war immer das Bauen das Ziel. Landschaften, Häuser, Autos, Schrottplätze (mochte ich damals schon)….
    Mangels Masse zu der Zeit wurde aber so ziemlich Alles zugunsten muskalischen Equipments auf dem Flohmarkt vergoldet, als ich 17 war. Die Prioritäten hatten sich halt mal geändert.
    Geärgert hab ich mich darüber oft, sollte aber eigentlich glücklich sein, das ich den Haufen nicht mit mir durch mein turbulentes Leben schleppen musste.

    Alles kommt irgendwann zurück: Vor ein paar Jahren hab ich während einer Bauaktion bei meiner Mutter meiner Schwester mal den Volvo samt Hänger für eine Entsorgungstour geliehen.
    Als ich mein Gespann einen halben Tag später wiederbekam, war die Rückbank im 940er umgeklappt und der Riesenladeraum voll: Das grosse LGB-Paket mit 60m Gleisen, drei Loks usw.. Hat sie mich etwas überrascht damit, das ich meinen Neffen beerben durfte. Das wartet nun auf meinem Dachboden darauf, das ich mal ins Rentenalter komme…

    Ich bekomme regelmässig leuchtende Augen, wenn ich eine schön gemachte Modellbahn sehe. Die Welt im kleinen ist so herrlich überschaubar und meist eben auch eine heile, die ich so schon fast vergessen habe.
    Manche Dinge vergisst man halt nie, mag es einem noch so unerwachsen vorkommen. Das Kind in uns will halt nicht ausziehen.

    • Sandmann sagt:

      Ay Thorsten,

      da ist sie wieder, die LGB, von der ich erstmalig erfuhr, als ich die Facebook Kommentare las 🙂 Scheint eine feine Anlage zu sein. Und was für eine schöne Aktion, dir die zu überlassen. Vielleicht dauert es ja gar nicht bis zur Rente, manchmal entschleunigt man sich ja auch schon vorher und hat dann Zeit für sowas…..

      Deinen letzten Satz mag ich besonders. Vor allem, weil ich das Kind in mir auch noch nie rausgeworfen habe. Ich hab dem immer ein kleines Zimmerchen gelassen, und da ich schon recht früh eigene Kinder hatte und bis heute nicht damit aufgehört habe, irgendwas Kleines um mich rumkrabbeln zu lassen 😉 bekam Weihnachten schnell wieder seinen alten Kinderglanz, Sommerabende wurden auf dem Rasen und im Plantschbecken verbracht und im Winter baute ich Schneemänner. Beziehungsweise ich hörte damit nie richtig auf.

      Ich glaube, ein Stück kindliche Seele in mir drin hält mich im Kern gesund, lässt mich eine große Gelassenheit besitzen, verleiht mir eine große Freude an den einfachen Dingen und verhindert, dass ich jemals AfD wählen werde.
      Lass dein Kind auch ab und an mal an die Oberfläche 🙂

      Sandmann

  7. Ziemlich „abgefahren“, Sandmann!
    Märklin H0, jepp! Bin eigentlich damit in Berührung gekommen, weil mein Dad wohl immer gerne eine Eisenbahn haben wollte, und ich endlich der lang ersehnte „Komplize“ war. Modelleisenbahn ist schon faszinierend. Allerdings viel spannender war für mich, die Züge einfach rumfahren zu lassen, und während dessen zwischen Bahnhof, grünem Filz-Gebirge und der Pseudo-Bruchstein-Pappen-Viaduktmauer mit den geilen WIKING-Autos meine Parallelgeschichten zu erleben. Die kleinen Trecker mit Pendelachse, die Büssing-Gelenkzüge, die offenen kleinen Land Rover (ab auf den grünen Filz-Berg!), und der grosse ESSO-Tanklaster…hach..das war eher was !
    Kind bin ich immer noch, die Abteilungen Wiking, SIKU & Co sind lebendig! Denn was heißt schon Erwachsensein? Höchstens, für sich und seine Dinge Verantwortung zu übernehmen. Das geht auch bäuchlings am Teppich, mit fusselig gebrummten Lippen…und ´nem Glas guten Rotwein.

    Danke für den Beitrag, herzlich grüßend,
    Dirk

    • Sandmann sagt:

      Ay Dirk,

      was du schreibst klingt nach einer gesunden Einstellung 🙂 Vor allem das mit dem Bauch auf dem Teppich und dem Rotwein.

      Tatsächlich hat mir selbst auch immer das Aufbauen der Fleischmann am meisten Spaß gemacht. Später kamen dann (ja, auch bei mir) die vielen kleinen Autos dazu, und auch die Häuser habe ich mit Liebe und Inbrunst gebastelt. Parallel noch unzählige Schlachtschiffe von Airfix und Revell, Flugzeuge und Autos im Maßstab 1:18. Bauen, immer nur bauen. Fertig hatten die quasi keinen Spielwert mehr.

      Irgendwann werde ich auch diese Erinnerung aus dem Keller holen und hoffen, dass noch alles funktioniert. Die Minitrix hatte jetzt einfach eine angenehme Mitnahmegröße, und außerdem musste ich diesen Wunsch ja endlich mal klarmachen.

      Kindliche, aber verantwortungsvolle Grüße aus Kiel mit einem Keller voller Erinnerungen
      Sandmann

  8. Deswegen ist ja auch das Thema Alt-Auto so herrlich!
    Das wird auch nie fertig…muhaha… 😉

    • Sandmann sagt:

      Ay Dirk,

      stimmt. Und alle nicken immer sehr wissend, wenn jemand anderes von irgendwelchen großen und kleinen Katastrophen berichtet. Aber ich mag das. Die Herausforderung der alten Autos. Solange ich immer einen habe, der fährt, können die anderen gern mal bocken. Allerdings tun sie das sehr sparsam, sogar der so verhasste Scorpio mit seinem selbst kompostierenden Kabelbaum läuft einigermaßen rund…

      Sandmann

  9. Micky sagt:

    Bei meinen Eltern am Dachboden muss noch irgendwo die Lima Eisenbahn rumliegen. Ob ich die mal reaktivieren sollte? Eine Polistil Rennbahn habe ich mir auch vor ein paar Jahren am Flohmarkt um kleines Geld besorgt, aber da war der Zauber auch recht bald wieder verflogen.

    • Sandmann sagt:

      Ay Micky,

      bei mir ist es andersrum. Die Rennbahnen packen mich immer wieder mal. Vor allem wenn du mit einem oder mehreren Freunden davor sitzt, ein wenig Alkohol fließt und du dann schwanzmessend die Runden kloppst. Das macht Spaß 🙂
      Die Eisenbahn wiederum… nun ja. Die macht halt sssssrrrrrr und kreist schleichend dahin, wenn du mit dem Aufbauen fertig bist. Das ist doch recht einschläfernd 😀 Aber du kannst das Selbstexperiment mit deiner Lima ja mal machen.

      Sandmann

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ein bisschen Mathematik: *