Knallert forbudt – Der lange Weg nach Westen

Kaffee rauslassen, Sprit reinkippen

Kaffee rauslassen, Sprit reinkippen

Teil 2 – Westwind von vorn
Manchmal habe ich Angst vor mir selbst. Heute nicht. Mein Freund Herr S. und ich bewegen vier Räder mit insgesamt 4PS an die Dänische Nordseeküste und haben alles dabei, was man so braucht- und eine Bibel. Das ist nicht viel 🙂 Die Vorbereitungen zu unserer Mofatour sind HIER (klick) nachzulesen, jetzt müssen wir zunächst die Etappe von der Danske Grænse nach Henne Strand meistern. Beziehungsweise unsere Knallerts (die heißen da wirklich so). Heute Abend wartet vermutlich gut durchgepöppelter Prosecco Rosé auf uns, das Wetter rockt, der Spätsommer will den Norden einfach noch nicht loslassen und wir haben Bock auf rote Würste.

Schauen wir mal auf die Karte…

Flensburg - Henne Strand

Flensburg – Henne Strand

Die Strecke gleicht ungefähr der, die ich seit Anfang der 90er mit dem Auto an diesen Ort der Auszeiten fahre. Vielleicht werden wir ein paar Mofa-ignorierende Autostraßen umgehen müssen, aber was soll’s – es sind insgesamt rund 160 Kilometer, die habe ich als 16jähriger locker mit meinem Fahrrad abgerissen. Da werde ich das mit 42 ja wohl unter Zuhilfenahme dieses motorisierten Rollators auch noch schaffen. Oder? Henne Strand kennt und liebt man. Also, ich. Und shoppen kann Mann da auch hervorragend ♫ Gute Voraussetzungen für zwei Tage komplett ohne Termine, Telefon oder Aufgaben und mit einem der schönsten und weitesten Strände der ganzen Nordsee. AAAHHHH lass uns schnell was essen und dann weiter!

Ein HotDog mit rode Wurst und alles drauf, auch friske Zwiebel

Ein HotDog mit rode Wurst und alles drauf, auch friske Zwiebel

Ach ja, das Essen. Wart ihr schonmal in Dänemark? Habt ihr mal einen ECHTEN HotDog gegessen? Ich rede nicht von diesen blöden IKEA-1-Euro Selbermachteilen mit Bratwurst drin, oh nein. Ein HotDog ist nur ein echter HotDog, wenn er eine dänische rote Farbstoff-Wurst beinhaltet, Sennep, dansk gelbe Remoulade und Ketchup, frisch gehackte Zwiebeln und Röstzwiebeln und natürlich die süß-sauren eingelegten Gurkenscheiben. Ein wahrhaft kunterbunter Traum aus Konservierungsstoffen und Kalorien, und beides werden wir auf unserer weiteren Reise brauchen. Obwohl die Sonne scheint als gäb’s kein Morgen mehr spüre ich hier in Kruså einen leichten Wind an meinen Nieren zerren. Früher blickte man auf einen RITA Shop mit Grenz-Nippes, drei Tankstellen und 20 Pornoläden. Heute steht hier nur noch diese Wurstbude. Oh, ach nee, ein einziger unbeugsamer Sex-Laden hat den Vormarsch von Youporn & Co. offensichtlich überlebt…

Non Stop Kino, das machen wir selbst...

Non Stop Kino, das machen wir selbst…

Vor 25 Jahren sind Herr S. und ich auf unserer damaligen Tour noch süffisant lächelnd in dieses Etablissement reingegangen. Um dann mit großen Augen vor noch größeren Bildern stehend zu erfahren, was nackte Menschen und große Tiere alles so miteinander machen können. Das war irgendwie traumatisch, und nein, heute will ich das nicht nochmal erleben. Aber der Besitzer kommt raus. Er ist gefühlt halb so alt wie wir und fragt billige Kippen rauchend, wohin wir mit die Knallert wollen. Henne Strand. Nun werden seine Augen so groß wie unsere damals 😀 So ändern sich die Zeiten, 1989 lässt du dich von indizierten Hardcore Pornos plätten – und 2013 begeisterst du den Pornokönig von Kruså mit einer alten Mofa. Puh. Wir müssen beizeiten nochmal über die Folgen der Globalisierung nachdenken, aber jetzt geht’s erstmal auf den Highway 11. Endlich. Vollgas, pömmpömm qualm röhr!

Easy Rider ist anders, aber die Richtung stimmt

Easy Rider ist anders, aber die Richtung stimmt. Grinsen. Permanentes Grinsen. Die uns irgendwie immer noch unbekannten Mofas rennen wie entfesselt, schreien ihren Zweitakt in den dänischen Nachmittag und ziehen einen blauen, sirupartigen Ölnebel hinter sich her, der alles Leben links und rechts der Straße auslöschen wird. Das Gefühl, die Freiheit zu erleben und alles loszulassen ist noch größer als auf einem richtigen Motorrad, weil wir die Landschaft und ihre nordisch-flachen Details wie auf einem Fahrrad wahrnehmen, den Wind und den Motor direkt am Körper spüren und trotzdem irgendwie relativ zügig vorankommen. Hey – 50km/h sind schon ganz okay 🙂 Loslassen bezieht sich allerdings nicht auf den derbe flatternden Lenker, meine alte Kiste hat in jedem Rad einen kleinen Höhenschlag und vibriert wie ein sadistischer Massagesessel. Fotografieren wird zum Abenteuer, aber habe ich jemals vor Naturgewalten zurück geschreckt? Nö.

Hardcore direkt neben dem Schwerlastverkehr

Hardcore direkt neben dem Schwerlastverkehr

MÖÖÖÖÖÖÖÖÖHHHHHHH meistens ist Herr S. vorn, der hat an seiner Bravo einen Rückspiegel und muss sich nicht immer wirbelsäulentraumatisierend umdrehen, um meine Anwesenheit und mein breites Grinsen zu checken. Wir kommen gut voran. Konversation besteht aus Gesten mit der Hand oder rübergeschrieenen Satzfragmenten, er musste ja unbedingt seinen alten Integralhelm wieder vom Speicher holen. Trotz fünf Litern Febreeze rieche ich sogar 20 Meter hinter ihm noch, dass seit 1989 mehrere Generationen von Mardern in dieser Murmel ihre Kinder aufgezogen und nach und nach das weiche Stirnpolster aufgegessen haben. Herr S. ist mit dieser drückenden, unbequemen und stinkenden Sicherheitseinrichtung akustisch von der Außenwelt abgeschnitten. Immerhin sammeln sich bei aufgeklapptem Visier sämtliche kleine wie große Insekten direkt in seinem Gesicht und kommen da auch wegen des Gegenwindes nicht mehr weg. Er kann gern vor mir bleiben 🙂 Wenn die Mofa nur nicht noch mehr stinken würde als der Helm…

Na BRAVO. Glückseeligkeit hat zwei Räder

Na BRAVO. Glückseeligkeit hat zwei Räder

Trotz des flachen Landes ist die Strecke verhältnismäßig abwechslungsreich. Den echten Kick geben vor allem die Abschnitte, auf denen kein typisch dänischer zweispuriger Radweg vorhanden ist. Dschungelcamp mit G-Promis? Lächerlich. Der Schwerlastverkehr donnert gnadenlos an uns vorbei, manchmal fröhlich hupend, manchmal auch geschäftig ignorant im Abstand einer VHS Pornokasette. Der Vorteil: Jeder uns überholende 30Tonner gibt den Mofas einen Rückenwindschub in der Dimension einer Apollo 13 Mondrakete. Wir werden dementsprechend mutiger und reizen den vollen Drehzahlbereich aus, vielleicht können wir mit Überlichtgeschwindigkeit ja doch noch in der Zeit zurück reisen? Voll beladene Mofas machen einen wahnwitzigen Spaß, wussten Sie das? Wir grinsen immer noch… ich glaube, das wird in den kommenden Stunden auch nicht mehr aufhören. Oh. Da kommt wieder ein Laster, ich tauche ab und reiße das Gas voll auf 😀

Scotty - Warp II ist fast erreicht!

Scotty – Warp II ist fast erreicht!

Wahnsinn. Wenn die kleinen krakeelenden Zweitakter erstmal Blut geleckt haben hält sie nichts mehr auf. Plötzlich sind wir schon in Ribe, der ältesten Stadt Dänemarks und geraten mitten in die historische Altstadt, wo Lärm, Gestank, lautes Lachen und Mopeds verboten sind. Egal, wer sollte uns aufhalten? Heute wird zur Abwechslung (und trotz Bibel) einmal nicht die Kirche besucht, auch die historischen Wikingersiedlungen lassen wir mal fein da wo sie sind – nur ein HotDog, der muss. Einer geht noch. Und während mein Magen sich grummelnd über die ganze bunte Scheiße beschwert, die ich ihm seit heute Morgen zukommen lasse wandern meine Gedanken zu den Zweirädern zurück. Müssen die nicht auch langsam mal was trinken? So ne Mofa verbraucht ja nicht wirklich viel, aber irgendwas verbraucht sie auch. Und als ob der Gott der minimalistischen Fortbewegung mich erhört hätte sind mitten zwischen dem Nichts und dem Nirgendwo, interessanterweise mit nur 4 Sekunden Unterschied erst die Mofa von Herrn S. dann meine furztrocken leer und rollten aus…. Gut, dass der Kanister dabei ist 🙂 Vielleicht sollten wir einmal am nächsten Kontanten oder so anhalten, ein paar königliche Kronen aus dem Automaten ziehen und eine dieser heute vermutlich geschlossenen Automatentankstellen aufsuchen.

Erste Däniske Kroner holen, hej

Erste Däniske Kroner holen, hej

Das Umrechnen von Fremdwährung ist hier eine wahre Freude. Es spricht zwar jeder Däne in touristisch geprägten Gegenden ein besseres Deutsch als ein Großteil der Bevölkerung von Sachsen, aber gegen den Euro wehrt sich die Monarchie bisher mit Erfolg. Acht Kronen sind ungefähr ein Euro. Trotzdem fühle ich mich mit 1000 Kronen in der Tasche unfassbar wohlhabend, dieses Gefühl zerplatzt aber im nächsten SuperBrugsen wie eine Seifenblase, denn die Preisschilder sehen alle irgendwie teuer aus. Also lieber nicht um- oder nachrechnen, einfach so lange bezahlen bis das Geld alle ist und dann neues holen. So schlimm kann es ja nicht werden, was der Hunger fordert.. Ein Baguette aus Weizen und Pappe, eine Frikadelle aus alten Socken und Fleischabfällen, ein bisschen Krautsalat und viel Mayonnaise spüle ich mit viel zu süßer Brause herunter, kann damit meinen Magen irgendwie nicht auf meine Seite bringen und freue mich schon jetzt auf unsere klassischen Spaghetti heute Abend, die Herr S. in alter Tradition auf einem Benzinkocher zubereiten wird.

Zwischendurch mal strecken, sehr sehr wichtig

Zwischendurch mal strecken, sehr sehr wichtig

Wie sich das für einen Blog gehört wandert ein nennenswerter Teil der geschüttelten Brause unerwartet schäumend durch meine Nase wieder nach draußen. Aua. Ein bisschen Angst macht mir in diesem Zusammenhang schon jetzt der Zustand des flaschengegorenen Schaumweines, den wir auf den Mofas mitführen. Also – meine Boxer vibriert bei 50 km/h so stark, dass meine beiden Hände taub sind und ich die erstmal ein wenig massieren muss 🙂 Zuerst dachte ich, das sei vielleicht die heraufkriechende Kälte des Fahrtwindes, aber als später ständig brennende Libellen, ausgetrocknete Regenwürmer und dehydrierte Frösche meinen Weg kreuzen schließe ich Kälte als Ursache aus. Loslassen. Immer wieder, und vor allem möglichst den Lenker nicht so verkrampft anfassen. Das kann nicht gesund sein für die zarte Hand ab 40.

Letzte Tanke vor Henne Strand!

Letzte Tanke vor Henne Strand!

In so einen Mofatank gluckern sagenhafte 3 Liter rein. Auch der seitlich an einem Brett mit einem Expander angedingste Kanister wird wieder aufgefüllt, und diesmal gieße ich das Zweitaktöl mit Blick auf zurück liegende Landstriche ein wenig penibler dosiert dazu. In der Gegend ab Varde ist sowieso nicht mehr so wahnsinnig viel Wald, der muss ja nicht auch noch von touristischen Ölverbrennern vergiftet werden. Die Erkenntnis quält, dass zwischen Flensburg und dieser Tankstelle in den kommenden 50 Jahren kein intelligentes Leben mehr möglich sein wird. Dann müssen die wohl wieder Pornos produzieren. Sei’s drum. Inzwischen sind Herr S. und ich schon ziemlich lange unterwegs, die Sonne hat den Zenit bereits überschritten und ein paar farbige Spuren in meinem offenhelmigen Antlitz hinterlassen. Bis Henne Strand wird es noch ein runde Stunde dauern und so langsam, so gaaaaanz langsam reicht es eigentlich auch mal. Himmel bin ich in diesem Moment froh, dass wir uns gegen Kopenhagen entschieden haben! Dann würden wir jetzt in einem wilden Wald unser Zelt aufbauen und hätten erst den halben Hinweg geschafft….. Neee. Lieber viel Spaß auf den Möps, aber dann auch viel Spaß vor Ort.

50km/h sind gar nicht SOOOO langsam

50km/h sind gar nicht SOOOO langsam

In einem lichten Moment ohne schwere Lastwagen neben uns und mit der richtigen Resonanzfrequenz unter uns (um mal mit einer Hand den Lenker loszulassen) gelingt mir sogar ein Fahrfoto 😀 Das grenzt an Lebensgefahr, und das nur für die Chroniken….. Ich reflektiere mal bis hier her. Start in Flensburg gegen 11:00 Uhr, zwei Tankstopps, zwei kombinierte Futter- und Pinkelpausen und bisher rund 140 Kilometer über zumeist dänische Ländereien. Zwischen Ribe und Varde möchte ich die Route für Zweiräder allgemein als Selbstmord bezeichnen. An allen anderen Abschnitten gibt es komfortable, zweispurige Radwege, die breiter ausfallen als eine walisische Landstraße und auf denen Mofas pauschal verboten sind. Pha. Na und? Jetzt geht es auf 17:00 Uhr zu, wir haben uns ein bisschen Zeit gelassen. Das Gefühl, diese Straße von der 11 abbiegend in Richtung Westküste zu fahren, die aufgerissenen Wolken da hinten am Horizont, wo das Wasser ist – unbezahlbar. Nach ein paar gedrungenen Kiefernwäldern und trockenen Heideflächen erhebt sich rechts die bekannte große Düne. Yay. Matt, durchgeschüttelt und noch immer grinsend kommen Herr S. und ich an unserem Ziel an, auf einer Reise, von der wir schon soooo lange sprechen.

Angekommen. Und es ist sogar noch hell!

Angekommen. Und es ist sogar noch hell!

Ein feines Gefühl. Wir frieren trotz der uns umgebenden Wärme, klassischer Froschfotzenlederjacken und anarchistischer Kapuzenpullis und haben schon wieder Hunger. Und unsere Mofas knacken und ticken überfordert, als wollten sie uns fragen, ob wir eigentlich noch alle Heringe beim Zelt haben. Sie wurden gebaut für den schnellen Weg in die Stadt, zur Arbeit oder zum Taufpaten im Nachbardorf. Nicht aber für Überlandfahrten in den Dimensionen von kurzfristig anberaumten Interkontinentalflügen. Übertreibe ich? Wenn Sie meine Mofa fragen – nein. Wenn Sie mich fragen – vielleicht. Aber nur ein bisschen. Ich weiß ja nicht, wann SIE das letzte mal knapp 200 Kilometer am Stück auf der Sitzbank einer Mofa verbracht haben (vermutlich noch nie), aber das lässt sich wahrhaftig nicht mit den Strapazen einer ähnlich dimensionierten Reise in einem wohltemperierten SUV vergleichen. Denn: Herr S. und ich sind glücklich. Wir haben nicht nur das Gefühl, was gemacht zu haben – wir haben was GESCHAFFT. Hallo Henne Strand. Da sind wir wieder.

Die Rockers vorm Badeland. *seufz*

Die Rockers vorm Badeland. *seufz*

Total blauäugig sind die beiden Reisenden davon ausgegangen, dass auf einem Campingplatz an der dänischen Nordseeküste in einer der letzten Wochen auch der bajuwarischen Sommerferien wohl noch irgendwo ein Plätzchen zwischen Toilettenhäuschen und fest eingewachsenen Dauerwohnwagen frei sein wird. Ist es auch. Herr S. hat wegen seiner nordamerikanischen National-Park-Zelt-Erfahrungen selbstverständlich seinen internationalen Campingpass am Mann, oder zumindest am Moped, vielleicht auch irgendwo in der Tasche, jedenfalls dauert es nicht mal 45 Minuten, bis er den gefunden hat und uns damit Tür und Tor öffnet. Wir sind drin. Tatsächlich. Noch einmal die Hühnermörder anschmeißen, entlang der verdutzt guckenden und sich wohl schon jetzt in ihrer Ruhe gestört fühlenden Dauercamper-Kultur entlangmöppen und – DA sein. Jetzt. Hier. In Dänemark. Das Leben ist schön.

Nach 25 wieder hier - wir haben es geschafft!

Nach 25 wieder hier – wir haben es geschafft!

Diese kleine Auszeit ist sogar gleich doppelt schön. Zum einen, weil wir zwei alte Freunde sind, die sich nicht so wahnsinnig häufig sehen und sich eine Menge zu erzählen haben, was nach einer Anreise mit Mofas definitiv einen anderen Abenteuercharakter hat als mit irgend einem anderen Verkehrsmittel – Bobbycars mal ausgenommen. Zum anderen, weil wir in den kommenden zwei Tagen nichts vorhaben. Die Eltern und Berufstätigen unter Ihnen mögen kurz inne halten und sich das einmal auf der Zunge zergehen lassen. NICHTS… vorhaben. Heute Abend erst einmal den Laptop-Kamin entfachen, den Prosecco köpfen und irgendwann schlafen gehen. Wenn die Klamotten von der zu erwartenden mofadurchgeschüttelten Schaumweinfontäne wieder trocken sind. Glaube ich. Morgen? Mal sehen. Dänische Leberpastete auf luftigen Brötchen, vielleicht ein Bier zum Mittag, wen stört’s? 😀 geil geil. Aber das ist morgen. Heute lesen wir zunächst in der extra dafür mitgeführten Bibel, ich schlage sie an zufälliger Seite auf:

Wenn die Bibel das sagt, dann nehmen wir das mal ernst.

Wenn die Bibel das sagt, dann nehmen wir das mal ernst.

Das ist ja so eine Sache mit den Botschaften in der Bibel. Seit rund 2000 Jahren werden die mal so und mal so interpretiert. Ich habe ein Exemplar dabei seit ich autofahre, man weiß ja nie wie schwierige Überholmanöver ausgehen. Und manchmal lese ich auch in ihr, zuletzt im Cadillac vor dieser Disco auf Fehmarn… da war Herr S. auch dabei… aber das ist eine andere Geschichte. Hier und heute erzählt mir das inzwischen weitgereiste wirklich alte Exemplar an dieser beliebigen Stelle vom Trinken. Vor Durst verschmachten möchte ja niemand. Durch’s Schwert alsbald umkommen aber auch nicht. Herr S. lässt deshalb die Korken der importierten Alkoholika fliegen und sorgt kurzfristig für eine mittlere Schaumüberschwemmung der benachbarten Wohnmobile, während ich gemütlichkeitshörig zwei Plastikstühle organisiere. Wir sind wirklich in Dänemark. Mit den Mofas. Ich grinse noch immer.

Prost Spätsommer. Schön dass du bei uns bist.

Prost Spätsommer. Schön dass du bei uns bist.

Zelt aufbauen? Später. Wir wollen erst einmal standesgemäß ankommen. Irgendwie war’s ja gar nicht so schlimm, halt eine Menge Kilometer auf vibrierenden langsamen Zweitaktern. Es ist ein sagenhaft erhabenes Gefühl, hier zu sein, und zwar anders als die anderen Camper, Hüttenbucher und Hotelzimmerbeleger. Wir sind mit Mofas angereist und werden irgendwann nachher auf dem harten Kiesboden ein Zelt aufbauen. Auf schmalen Matten schlafen (Herr S. hat behauptet, die seien toll und mir eine mitgebracht). Bücher von El Gigante lesen. Und einfach nur da sein. Mit euch, vielleicht seid ihr dabei 🙂

Ich liebe diese einfachen Momente. Bis bald, oder kommt mit in den neuen Tag (klick)

Sandmann

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Über Sandmann

Die Zeit ist zu knapp für langweilige Autos, Abende vor dem Fernseher oder schlechten Wein. Ich pendel zwischen Liebe, Leben und Autos und komme nicht zur Ruhe. Aber ich arbeite daran.

83 Antworten zu Knallert forbudt – Der lange Weg nach Westen

  1. Daemonarch sagt:

    Haha, ich würde ja so gern mal mit dem 50er-Roller nach Holland in den Zelturlaub fahren…

    Leider hab ich mittlerweile schon mit dem Auto niemanden mehr im Freundeskreis der sowas mitmachen würde.
    Ein Leben kann ganz schön arm sein, sag‘ ich euch!

    • Touranus sagt:

      Maik,

      Du alter Passatorus,
      je mehr ich in letzter Zeit von Dir lese, desdo mehr finde ich es schade, das wir so weit auseinander leben… DU brauchst gaaaaanz dringend mal einen Schubser in die andere Richtung!

      Aus Deinen Astra-Blogs kenne ich ja einige Details aus Deinem Leben und kann es absolut verstehen, das Du die Schnüff voll hast!
      Sei Dir sicher, das auch ich in den letzten Jahren das ein oder andere Mal den Sinn meiner Geburt in Zweifel gestellt habe… aber gibt es da nicht irgendwo ein Licht am Ende DEINES Tunnels …..?

      Ich meine, mit dem Passat (Glückwunsch nochmal für DAS Schätzchen), ist doch schonmal die Basis gelegt… Fortuna hat Dir da doch schon mal ein Feuerwehrrotes Flivatüt vor die Füße gelegt…
      Der Sandmann liefert hier mit seinem Blog eine Basis für alle benzinvergifteten „Verrückten“ und eben jene bekloppten reichen sich hier ständig real und virtuell die Hand..

      Also, mein Lieber:
      Im Oktober habe ich Urlaub und einen blauen Elch vor der Tür, den ich auf Gedeih und Verderb auf 400TKM bringen will… Entweder DU schwingst Deinen Hintern in den Passat und wir nerven hier im norddeutschen Raum mal ein par „Mitglieder“, (Bronx, mach mal ’nen Parkplatz frei) oder ICH mische nebst uraltem Vierbeiner mal DEINE Hütte auf…

      Und für die Zeit dazwischen: Du hast meine FB Addy…

      Nu aber…..! 😀

      • Daemonarch sagt:

        Hi Touranus, danke für deine aufmunternden Worte!

        Auf das Licht am Ende des Tunnels warte ich jetzt schon geschlagene 11 Jahre, könnte echt mal langsam auftauchen.

        Ich fürchte bis Oktober werde ich keinesfalls genug Geld aufgetrieben haben, für solche ablenkungen (arbeitslos, y’know?), und ne eigene Hütte hab ich ja leider auch nicht. (Nichtmal ne eigene Wohnung).

        Aber IRGENDWANN… !!!

        • Sandmann sagt:

          Also Jungs,

          am Geld darf sowas nicht scheitern. Dann muss man es eben so drehen, dass es entweder mit einer Handvoll Dollar zu bezahlen ist (für Dänemark mache ich am Ende auch noch eine Gesamtkostenrechnung auf) oder die nachvollziehbar komplett mittellosen Mitlesenden werden einfach mitgetragen. Prinzip Sozialismus, eigentlich nicht meins, aber wenn Touranus als Großverdiener 😉 mal seinen Tank füllt, dich holt und dann den Weg nach Kiel findet – hier wird weder Kost noch Logis berechnet.
          Und bei Bronx mit Sicherheit auch nicht. Oder bei Manu. Und wo hier noch überall Anlaufstellen sind. In der Casa Sandmann ist allerdings momentan die Gästehütte bewohnt, aber irgendwo kann man hier immer pennen. Ich habe schließlich großzügige 80 Quadratmeter 😀

          Mofamän

          • El Gigante sagt:

            Daemonarch – remember!

            Auch bei uns steht noch immer ein Angebot parat – du bist hier ein immer gern gesehener Gast!

            Und auch ich glaube, dass du unbedingt mal wieder einen Tapetenwechsel brauchst – willste mir nicht mal an einem x-beliebigen Wochenende beim Zusammenbau des großen 1000-Teile-Puzzles REDSTAR helfen? Das ist zwar eine nicht ganz uneigennützige Idee, aber auf jeden Fall gibt es dabei sicher viele Kommunikationsmöglichkeiten, die dich auf andere Gedanken bringen. Über Kost & Logis brauchen wir uns selbstverständlich nicht zu unterhalten – ist alles inbegriffen. Und sooooooweit isses ja von Dortmund hierher nun grad nicht!

            Und wennde nich schrauben willst – nur relaxt reden und Hopfenkaltschale trinken ist auch okay 🙂

            El

          • bronx sagt:

            Moin die Herren,

            bei uns ist jederzeit ein Parkplatz frei. Auch wenn es manchmal ganz schön voll ist. 😉 Gute Freunde passen immer!
            Ben, wie bereits an anderer Stelle erwähnt, jederzeit! E-mail haste, Tel. haste, sag einfach „Go“ wenn es losgeht!

            Den Sandmann nerve ich schon lange nicht mehr mit meinen Fragen. Wenn Du es schaffst, ihn mitzubringen, gebe ich einen aus 😀

            Und, Maik – wie wäre es denn, wenn Du und Ben sich irgendwo treffen? Da müsste doch was gehen?

            Passend zum Thema hier sage ich Euch:
            Altid velkommen hjemme!

            Bronx

            • Sandmann sagt:

              Ach Bronx du Guter,

              „nerven“ wirst du mich mit Fragen, wann wir uns mal wieder sehen, meinen Carport bauen oder sonstige Dinge rocken niemals. Ich bin eher von mir selbst genervt, dass mein momentanes Leben aus verschiedenen Gründen viel zu wenig Platz für solche Treffen lässt – und glaubt mir, das liegt bestimmt nicht an meinem kleinen Sandfräulein 😉 Es gibt andere Steine, die ich erstmal wegräumen muss, El Gigante hat da schon einen kleinen Einblick bekommen.
              Wir sehen uns. Bestimmt. Und bald auch endlich öfter, ist ja nicht so,, dass ich darauf keinen Bock hätte 🙂

              Sandmann

        • Touranus sagt:

          N’Abend 😉

          Das weiß ich doch bereits… Also, was mich angeht, braucht man das auch alles nicht, um mal etwas Spaß zu haben.

          Mir wird da schon was einfallen 😀

          • Daemonarch sagt:

            Ach, ihr sympathischen bekloppten!

            Ist vielleicht schwer nachzuvollziehen, aber ich tu‘ mich immer recht schwer mit dem annehmen von „almosen“, selbst wenn das in diesem Fall ja nix damit zu tun hat.

            Ich hoffe, ich krieg‘ in absehbarer Zeit nen neuen Job, dann klappere ich euch chaoten mal aus eigener Kraft ab…

            P.s… Ich hoffe, meine ex-firma kommt bald mit dem Auszahlen meiner Überstunden aus dem Knie, ich kann die Kohle gut brauchen um den Passi über den Tüv zu bringen…

            • Sandmann sagt:

              Ay Daemonarch,

              sieh es nicht als Almosen, sondern a) als Mitnahme einer Person, die FAST auf dem Weg wohnt und die man gern um sich hat und b) als NOTWENDIGKEIT, damit du mal wieder ein bisschen positiv denkst. Dann klappt das auch mit dem neuen Job gleich viel besser 🙂 Oder?
              Also. Bier steht kalt, Wein hat Zimmertemperatur und ich habe noch genug Kaminholz für den Ofen…

              Und die Kröten für den TÜV… ich drücke die Daumen!
              Sandmann

              • bronx sagt:

                Jo!

                Genau so könnte man das sehen.

                Es ist wahrscheinlich schwerer, wenn man nicht weiss, was wirkliche Freunde sind, nicht jene Katzenbilder-postenden-Fratzenbuch-Schreiber.

                Damit will ich hier keinem etwas unterstellen, nur sagen, manchmal braucht es einen Ruck. Das geht nur mit echten Freunden und klaren Worten.
                Und einer Hilfe, die dem Betreffendem eben nicht das Gefühl von Almosen vermittelt.
                Aber komme da mal an den Kern . . . schwer!

              • marc_connor sagt:

                Hey Sandmann,

                Du schreibst… „Wein hat Zimmertemperatur und ich habe noch genug Kaminholz für den Ofen…“

                Daraus entnehme ich … im Zimmer ist es muckelig warm und der Wein ist es demzufolge auch? *grins*

                Nein, ich finde es extrem bewundernswert, wie ihr auf diesen „Hilferuf“ reagiert! CHAPEAU, meine Herren!! 😉

                • Sandmann sagt:

                  Ay Marc,

                  Rotwein wird selbstverständlich wohltemperiert mit 16 Grad getrunken, damit sich seine Blume wunderbar entfaltet. DU stellst den doch wohl nicht etwa in den Kühlschrank??? 🙂

                  Bezüglich des „Hilferufs“… es war ja eigentlich gar keiner, es war nur ein Bedauern des nicht-Teilnehmen-Könnens, woran auch immer. 🙂 Mein Problem ist ja, ich bin offen für alles, hab aber nie Zeit. Aber wenn sich was ergibt – ich bin dabei 😀

                  Sandmann

                  • marc_connor sagt:

                    Herr Tanz,

                    Blumen entfalten sich im Garten … aber doch nicht im Wein! 🙂
                    Warum müsst ihr da drüben, in den 11 neuen Ländern, immer soviel Schickimicki um alles betreiben? *grins*

                    Bei uns in der Dee Dee Err, steht der Wein im Kühlschrank … gleich neben Red Bull und der ALDI-Cola. Wir haben in unseren Kellern keinen Platz, um Wein wohltemperiert zu Lagern! Dort liegen die Kartoffeln, Trabi Ersatzteile und geklau … gefundene Äppel. *hihihi hihi*

                    Ich weiß ja, das es kein Hilferuf war. Deshalb hatte ich dieses Wort ja in Anführungszeichen gesetzt. Trotzdem seid ihr coole Säue und verdient jeglichen Respekt!! 😉

                  • Sandmann sagt:

                    Ay Marc,

                    ich meinte auch nicht die Blume, sondern das… Moment… das Bou -ich muss nochmal nachgucken- das Bouquet. Ich war nur zu faul, die Schreibweise zu googeln. Jetzt hab ich’s gemacht 😀
                    Wein im Kühlschrank? Das hat auch ein Rotkäppchen NICHT verdient!

                    Sandmann

  2. Touranus sagt:

    Hey Sandmann,

    ich habe mir bewusst Zeit gelassen mit dem Kommentieren bis zum zweiten Teil… hat sich gelohnt 🙂

    Ich würde gerne erstmal etwas Allgemeines los werden: Weißt Du, was mir an Deiner Schreibe so sehr gefällt? (Das ich mich tatsächlich einen ganzen Spätdienst lang Sonntags darauf freue, abends eine Fortsetzung zu lesen)… Du kannst wirklich über schöne Erlebnisse schreiben, OHNE den „Ich bin der Tollste/Beste“ Faktor raushängen zu lassen und in anderen Blogs über traurige/nachdenkliche Erlebnisse berichten, OHNE „ich armes Opfer, gegen den sich alle verschworen haben“ Feeling. Das ist Klasse! 🙂 Bitte behalte das bei! 😉

    Mittlerweile habe ich ein ziemlich schlechtes Gewissen, Dich während Deines Trips mit meinem banalen „Problem“ belästigt zu haben…. aber ich wusste WIRKLICH nicht, was Du gerade erlebst… und Danke nochmal für die trotzdem erfolgte Hilfe! 😀 (Nein, kein Herz!)

    Das, was Du da erlebt hast, wird mit Sicherheit den ein oder anderen von uns zum Nachdenken bewegen… über Freundschaft, Abenteuer und gelebte Lebenszeit…

    Nachdem sich meine Versuche, meinen „ehemaligen“ Laguna zu verkaufen irgendwie im Sande verliefen, entschloss ich mich, ihn für ein Trinkgeld an meinen besten Freund zu verscherbeln (verschenken). Leider hatten wir seit 3(!!!!) Jahren keinen regelmäßigen Kontakt mehr.
    Und die Verabredung, ihn um 17:00 Uhr abzuholen, damit er die Karre mit roten Nummern *räusper* (Die waren am Ende gar nicht rot) abzuholen, war an jenem Tag eigentlich nur eine Pflichtübung…. Ich mähte sogar erst noch Rasen, bevor ich aufbrach.

    Erste Überraschung: Er freute sich tierisch, meinen V70 zu sehen, den er bis dato nur über einen Bericht HIER (verlinkt auf Facebook) kannte… irgendwas passierte, als er auf dem Beifahrersitz Platz nahm und wir aufbrachen… jeder von uns sabbelte ohne Ende und sprang von einem Thema zum anderen… irgendwann während des Gesprächs fiel uns ein, wohin eine Abzweigung der Landstraße führte und ich setzte den Blinker…

    Lange Rede, kurzer Sinn: Aus der Pflichtübung wurde ein „Miniroadtrip“ durch unsere ehemalige „hood“ (gnihihi) aus Jugendtagen, und wir brauchten für 18 Kilometer Rückweg irgendwie 6 Stunden, 150 Kilometer, eine Schachtel Zigaretten und ein Sixpack Krombacher…

    Wären wir damals Mofa gefahren, würden wir SPÄTESTENS nach diesem Blog von Dir auf dumme Ideen kommen… Aber dafür wachsen momentan andere (saublöde) Ideen heran…

    Danke für den „Schubser“ Mâtre 😀

    Röhrende Elchgrüße
    Benny

    • Sandmann sagt:

      Ay mein bester Schwedenstahl-Lenker,

      deine Zeilen über das Treffen eines alten Freundes und die dann aufpoppenden gemeinsamen Geschichten beschreiben einen sehr schönen Vorgang, der wohl auf „echter Freundschaft“ basiert. Da gibt’s im Leben nicht viele von, aber ich habe lieber einige wenige wirklich gute Freunde als 1000 virtuelle Facebook-Katzenbildposter. Wobei die auch Spaß machen, aber eben anders. Nicht so nachhaltig herzwärmend.

      Herrn S. kenne ich, seit ich glaube ich 14 oder so bin. Wir haben im selben Dörfchen unsere bewegten Teenagerjahre verbracht, er saß auch an meiner Seite als es später mit dem Taunus an die Côte d’Azur ging 🙂 Heute teilen wir die gleichen Erwachsenengedanken, haben beide Kinder und wenig Zeit – da reißen die Themen niemals ab. Und in Dänemark hatten wir endlich mal alle Zeit der Welt und sind doch nicht fertig geworden mit unseren Themen. Spätestens, wenn du anfängst im Supermarkt dieses Dänisch-Deutsch zu knödeln ist der Tag gelaufen, dann kommst du aus dem Lachen nicht mehr raus 😀

      Und zu deinen ersten Zeilen….. Hm, vielleicht stelle ich mich nicht als den geilsten von allen dar, weil ich das schlicht nicht bin…? Ich mag mich und mein Leben ganz gern, das wird sich rumgesprochen haben und meine abfeiernde Art der Selbstdarstellung kommt ganz bestimmt nicht bei allen an, glaube mir, da gibt es auch andere Meinungen als die deinige… Aber jeder wie er will, wenn das Programm nicht gefällt kann man ja weiterschalten 🙂 Und Traurigkeit… hm… Traurigkeit gehört zu meinem Leben dazu wie der Sonnenaufgang. Die kommt im Blog aber nur manchmal durch. Glaube mir, ich KANN jammern 😀 aber ich habe gelernt, damit auch wieder aufzuhören, denn jammern bringt mich nicht weiter. Wenn mich was ankotzt oder traurig macht ist der einzig richtige Weg, das anzupacken, so es sich anpacken lässt. In den vergangenen zwei Jahren bin ich erwachsen geworden. Aber das ist eine andere Geschichte. Die Öffentlichkeit eines Blogs oder eines sozialen Netzwerkes lässt sich ja, wenn man es begriffen hat, wunderbar filtern.

      Lass dich weiterschubbsen und berichte beizeiten mal, wohin die Reise geht!

      Sandmann

      • bronx sagt:

        Moin auch hier nochmal,

        Deine Zeilen haben mir gerade ein Lächeln ins Gesicht gebracht. Ich mag sowas, ich mag die Gegend dort, ihr macht das alles richtig 😉

        Ende der 90er habe ich mit einem Freund aus Kindertagen (wir kennen uns seit dem 3.Lebensjahr, unsere Eltern haben mal zusammen gebaut) eine ähnliche Tour gemacht. Da man im Osten ja klar länger dem 2-Takter verfallen war, motzten wir dazu den gut 10 Jahre eingelagerten F9 seines Opas auf, einen der letzten, Bj 1956. Das ist ja beim 2 Takter kein Hexenwerk, allein die Vorbereitungen waren 2 Tage Gaudi pur und liessen den Opa, trotz seiner damals knapp 90 Jahre, zu ungeahnter Höchstform auflaufen.

        Kurz, wir fuhren mit roter Nummer kreuz und quer durch und IN die Orte unserer Kindheit. Viel Meck-Pomm, logisch, aber auch Bautzen, Dresden und Bad Schandau, wo unsere Eltern mal gemeinsam Urlaub machten. Es waren verdammt kurze Nächte 😀
        Wir hatten uns 8 Jahre nicht gesehen. . . .

        Diese Tour war geiler als mancher Asien Trip.

        In diesem Sinne,
        Bronx

        • Sandmann sagt:

          WAAAAAAHHHHH Bronx,

          du bist ja genau so bescheuert wie ICH 😀
          Habt ihr Bilder gemacht, die noch existieren? Das wär doch mal ein feiner Gastbericht, oder?

          Sandmann

          • bronx sagt:

            Da müsst ich suchen. Die meisten Bilder machte damals Mike, mein Freund. Er war der Foto-Macher mit einer damals ziemlich neuen, abgefahrenen Spiegel-Reflex.

            Genau solch einen Spruch brachte damals ein Ureinwohner im Spreewald, „wie bescheuert muss man sein, um mit dieser alten Karre noch herum zu fahren?“

            War uns doch togal 😀 Die Würze lag ja gerade darin MIT einem Auto aus unseren Kindertagen da herum zu kariolen, wie man hier so sagt. Es war einfach pures Glück, das „Opa-Bautzen“ das Ding nicht weggeschmissen hatte. Frei nach dem Motto: mir Sachsen heben och alles uff 😉

            Und wer als Kind in einem Auto aus den 50ern durch die Gegend gekutscht wurde, der vergisst Dinge wie den speziellen Geruch nie, der eher ein bisschen muffig, aber nicht unangenehm war. Eher so wie „alter Kinosaal“. Und dazu musste es Zweitaktern, das ging nicht anders. Der (viertaktende)-Adler meiner Grosseltern war ja schon längst Kompost.

            Die Resonanzen waren übrigens, rückblickend gesehen, gar nicht mal so schlecht. Besonders die damalige Ü-60 Generation war ja mit diesem Ding bestens vertraut.

            Ich weiss noch, das wir damals „Gläser“ in Dresden besuchen wollten, jene Cabrio-Bude, die den F9 seinerzeit aufschnitt. Das klappte aber nicht, warum weiss ich nicht mehr. Egal,

            Bescheuert sein kann Spaß machen 😀

            • Sandmann sagt:

              Ay Bronx,

              und konsequent wäre nun, dass du die Tour NOCHMAL machst. So eine Kiste bekommt man doch sicherlich noch in irgend einem fahrbereiten Zustand, oder? Und dann die Bilder von damals nachstellst und ein paar Tage sagenhaft Spaß hast.
              Na? Naaaaaaa? 🙂

              Sandmann

              • bronx sagt:

                Hey Taximann,

                im Prinzip ja, nur ohne meinen Freund aus Kindertagen wäre es wie ein schlechter Aufguss.
                DEN auch nur zu sehen, ist schon eine Herausforderung, wir schaffen es gerade mal, 2-3 mal im Jahr zu telefonieren. Beruflich hat es ihn ins Ländle verschlagen, vor langer Zeit schon, nun hängt auch Familie und Nachwuchs dran, Pendelei nach China (Frau von dort), etc. Den Rest kennst Du als Familien-Budda selbst 😉

                Einen fahrbereiten F9 zu finden, dürfte mittlerweile sehr schwer werden, ein „baugleicher“ DKW F89 würde ausscheiden.
                Das wäre etwa das gleiche wie:

                Anfrage an Radio Jerewan: Kann ein Analphabet Mitglied im Schriftstellerkongress werden?

                Antwort: im Prinzip ja, aber kein korrespondierendes . . . 😉

                Bronx

                • Sandmann sagt:

                  Hihi 🙂
                  Danke für dieses Zitat, das hat meinen grauen Mittwoch ein bisschen erhellt.

                  Na gut, wenn es logistisch scheitert können wir ja auch NEUE Geschichten machen. Da war ja noch so was mit einem Käfer……. 😉

                  Sandmann

                  • bronx sagt:

                    Eben 😉

                    Daran dachte ich auch vorhin, aber wann nur 🙄

                    Nehmen wir das mal locker vorsichtig in die Agenda 2014 auf? Man weiss ja nie . . .
                    Gute Vorsätze sind ja auch schon etwas, oder? 😀

                  • Sandmann sagt:

                    Ay Bronx,

                    2014 wird DAS Jahr 😀 Nachdem ich mir das schon für 2012 vorgenommen hatte und das eher scheiße war muss es eben 2014 werden. Jippie!!!!!!

      • Touranus sagt:

        Die Aktion war schon lustig… aber zu kurz!
        Das Ergebnis war allerdings auch leider, das ich am nächsten Tag bei der Arbeit ziemlich schwermütig wurde und alten Zeiten hinterher hing, und mir fast jeder um mich herum auf den Nerv ging… Aber es liegt ja an mir, das zu ändern. 😉

        Klar ist so mancher Blog von Selbstdarstellung geprägt, aber hey, DU hast ja auch was zu erzählen.
        Und bis jetzt konnte man Dich ja auch mal gefahrlos „anzicken“ oder widersprechen, ohne das gleich alles kippte… DAS ist schon ein ziemlicher Unterschied zu Anderen 😀

        Also ich kenne fast alle Leute bei Facebook von meiner Liste entweder persönlich, oder aber durch intensiven Austausch auf anderen Wegen… das die bei Facebook nunmal „Freunde“ heißen, kann ich auch nicht ändern.
        Katzenbildposter und (was ich viel schlimmer finde) Liebessprüchekopierer, oder Andeutung-machen-und-dann-nicht-sagen-worum-es-geht-Leute habe ich aus meiner Neuigkeitenliste einfach verbannt…

        Wie schon mehrmals erwähnt: Ich bin oldschool… interessante Neuigkeiten schicken mir meine Freunde per SMS oder rufen an. Ist ganz einfach 😀

        Momentan schubse ich mich selbst erstmal zu einem beruflichen Wechsel… ich will meine Wochenenden wieder haben und nicht von jeder Party flüchten müssen, weil morgens um 04:00 Uhr der Wecker klingelt… nee, ich hab genug 😉

        Touranus

        • Sandmann sagt:

          Ay Touranus,

          ich habe gerade von einem Schotten gelesen, der sich vorgenommen hat, alle seine Follower auf Twitter persönlich zu besuchen. 12.000 Stück oder so. Und rund 150 von denen fanden das auch ganz lustig 🙂
          Ich glaube Facebook wird sich nach und nach selbst regulieren, wie so ziemlich alles Neue. Ich bin inzwischen auf meiner Wall ganz gern unterwegs, ich glaube ich habe die richtigen Leute ausgeblendet. Und verpassen tut man eh nix, vorher hat man ja auch nicht jeden Durchfall der Leute mitgeschnitten.

          Jobwechsel klingt gut. Und freie Wochenenden auch, ich würde bekloppt werden, wenn ich nicht zwischendurch mal zwei Tage atmen könnte. Also – atmen lässt mich mein Job ja auch, aber einfach mal da sein ist schon was feines. Und nicht frühmorgens irgendwo hin müssen, so wie du. Puh.
          Schubs schön weiter. Und mach mal ne Tour! 😀

          Sandmann

  3. Snoopy sagt:

    Schööön 🙂
    Ich will jetzt sofort wieder mal so ein rotes Hotdog. Das gehört zu Dänemark einfach dazu.

  4. Touranus sagt:

    *mecker* *motz* *schmoll*

    Soso, bei El, Bronx oder Casa Sandmann…

    Ey, ICH bin auch noch da 😉

    (Das bezog sich jetzt auf „Operation Ablenkung“)

  5. Touranus sagt:

    Ups….

    Ähem Leute… ich fühlte mich doch nur etwas ausgeschlossen… *räusper*

    Okay, meine Residenz liegt bei Lauenburg (Lüneburg war mal) 😉

    Platz zum Treffen hätte ich, aber der Platz zum Übernachten könnte knapp werden, da wir ja nicht mehr Sommer haben.
    Aber ich mag Herausforderungen…

    Mein Vermieter ist ja zufällig Besitzer des Landgasthauses direkt nebenan. Ich taper mal die Woche rüber und frag an, was er mir zum Thema Übernachtung so anbieten kann. Das Haus hat einen super Ruf und seine Küche ist spitze… ich frag mal…

    *Notiz an mich: Einfach mal die Fre…. halten!* 😉

  6. Daemonarch sagt:

    Übrigens sieht es echt lustig aus, wenn man mit der Maus über die Ränder der zitierflächen fährt… Wie Warp7… Wuuuuusch!

  7. LarsDithmarschen sagt:

    Ein toller Bericht, Sandmann :-). Ich habe mangels Mofa und Alter so eine Tour allerdings noch nicht erlebt.

    Ich bin selbst auch großer Dänemark-Fan. Ich war im vergessenem Autohaus in Kolding, auf Römö, in Ribe (für mich eine der schönsten Städte überhaupt) und habe vor ein paar Wochen meinen Buckelvolvo Elsa aus Dänemark geholt. Nur den HotDog, den ich da gegessen habe, war Mist. Kein rotes Würstchen, sondern nur eine Bratwurst in einem kleinen Brötchen mit Ketchup, mit dem man ganz Schleswig-Holstein zu matschen hätte können ;-).

    • Touranus sagt:

      Hey Lars,

      Du hast einen Buckelvolvo????

      Erzähl!!! 😀

      • bronx sagt:

        Jo, mehr davon! 😉

        • LarsDithmarschen sagt:

          Jap, habe ich ;-).

          Einen 1957er PV 444. Da bin ich gerade am Restaurieren ;-). Ich würde euch ja gerne Fotos zeigen, allerdings weiß ich nicht genau, wie das ganze hier funktioniert, da muss ich mich erst noch reinfuchsen ;-).

          Für einen 17-jährigen wohl ein ungewöhnliches Auto – ist mein anderer Volvo, ein V40 aber auch. Und es nimmt viel Zeit in Anspruch, für den Unterhalt Geld zu verdienen – gerade als Schüler 😉

          • bronx sagt:

            Lars,

            dicken Respekt an Dich! Du hast eine gesunde Lebenseinstellung 😀

            Du passt hierher!

            Bronx

            Edit: Frage: Du schreibst ’57er, also der „K“ mit dem „neuen Grill? Oder der „L“ mit dem B 16A?

            • LarsDithmarschen sagt:

              Danke dir, bronx :-).

              Seit ich klein…obwohl, dass bin ich immer noch, seit ich denken kann, sind Autos mein Leben. Und Musik. Und natürlich auch Mädels, wenn Zeit da ist :-D. Mein Vater meinte, die ersten Geräusche, die ich machte, waren „brmmbrmm“ :-D.

              Hier mal ein Link zu Elsa: http://imageshack.us/a/img189/431/ajcu.jpg Falls das nicht gewünscht ist, würde ich es sonst entfernen 🙂

            • Touranus sagt:

              Das sehe ich mal ganz genauso Lars! 😀

              Im Volvo Forum bei MT ist auch ein 17 jähriger 850er Fahrer, der voll dabei ist 😉

              Finde ich Klasse sowas! Fuchs Dich mal in den Bilder upload rein und bring Dich hier ein…

              Bin hier zwar nur Dauerkommentator und ab und zu mal Gastschreiber, aber ich würde sagen…. Bronx hat Recht. Das passt 😛

              Herzlich willkommen…

              Touranus

              • LarsDithmarschen sagt:

                Danke dir, Touranus :-). Ich bin nicht bei Motor-Talk angemeldet. Selbst hier bei Bilder-Links verzweifle ich ja schon ;-). Meinen V40 habe ich, seit ich 16 bin. Der wird mich noch hoffentlich lange begleiten :-). Geld für einen anderen habe ich im Moment auch nicht. Aber zur Not könnte ich auch noch auf ein 80er Golf Cabrio und den Passat Kombi meiner Eltern zurückgreifen 😉
                Autos waren schon immer im Mittelpunkt von mir. Ich sehe sie auch als Persönlichkeiten an 😉

            • LarsDithmarschen sagt:

              Elsa ist ein 1957er PV 444 L mit B16A Motor….keine Ahnung, ob der läuft ;-). Habe ich noch nicht ausprobiert. Erstmal muss das Blechkleid genesen – ich habe die Kleine doch lieb, die muss wieder entlöchert werden ;-).

              Übrigens steh‘ ich total auf die 50er – ich mag die Musik und die Autos. Nur die Frauen, die damals in meinem Alter waren, sind heute nichts mehr so ganz mein Geschmack 😉

  8. Touranus sagt:

    So,
    nochmal auf ein Neues für den Lars. 😉

    Nimm Dir Zeit mal die älteren Postings von Sandmann und den Gastautoren zu lesen… (auch in den Kommentaren verbergen sich spannende Geschichten).

    Du wirst sehen, das es hier nicht nur um reine, technische Daten, sondern auch um Emotionen rund um das Auto geht. Egal, welche Marke oder Modell, egal welchen Alters Auto oder Besitzer sind 😉

    Hier wird offen und ehrlich geschrieben. wenn mal etwas nicht passt, gibt es einen respektvollen und angebrachten Kommentar dazu.

    Auf der Hauptseite gibt es auch einen chat… aber der benötigt eine Eingewöhnungsphase… je nachdem, welchen Browser man verwendet, sollte man ab und zu die „aktualisierungs Funktion“ benutzen um aktuelle Antworten lesen zu können 😀

    Ich hoffe, das man es mir durchgehen lässt, einen anderen Volvo Fahrer hier mal so „persönlich“ willkommen zu heißen 😛

    Viel Spaß beim Erforschen und Lesen dieses wirklich vielfältigen Blocks Sandmanns-Welt!

    Touranus (Volvorus) 😉

    • Sandmann sagt:

      Ay Touranus,

      na hier ist was los 🙂
      Ich bedanke mich bei dir für diesen kleinen Werbeteaser, sende den auch gern an alle, die du kennst 😉 Und nur eine klitzekleine Korrektur:
      Es heißt BloG. Mit G. Das kommt von Web Log.
      So, Klugscheißmodus wieder aus.
      Rocken wir den Donnerstag!

      Sandmann

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