Mit einem ♫ Ta-xi nach…

Touristen, wie sie im Buche stehen

Touristen, wie sie im Buche stehen

… Paris. Nur für einen Tag, auf den Spuren von Famille Leroc. Nein, nicht mit einem Taxi, aber fast. Das Taxi habe ich blutend in Wahlstedt bei Markus1975 eingelagert. Und statt des von Michi Reincke besungenen kleinen Reeendezvoouuus treibe ich mich mit drei mir am Herzen liegenden jungen Menschen in der Stadt der Liebe rum. Wie diese Menschen heißen? Sie müssen ja nicht alles wissen 🙂 Aber hübsch sind sie, cool und gut drauf. Und zu 2/3 mit mir verwandt. In dieser Geschichte geht’s mal nicht so sehr um Autos, sondern um eine Stadt voller Leben und voller Menschen, eine Familie aus den Französischbüchern der 80er und einen rostigen Turm aus Stahl. Lehnen Sie sich zurück, schenken Sie sich einen Vin de Pays de Herault ein und genießen Sie die Aussicht.

Metro fahren. Alles andere wäre Unsinn

Metro fahren. Alles andere wäre Unsinn

Warum so einen billigen Fusel, fragen Sie? Weil wir später am Tag noch in die Gegend rund um den Fluss Herault fahren (aber das ist eine andere Geschichte), weil dieser französische Landwein gar nicht so schlecht ist wie sein Ruf und weil es dann irgendwie authentischer ist. Oder? 🙂 In Frankreich zahlen Sie die verschiedenen Preise für den vergorenen Traubensaft vor allem nach der Anbauregion, weniger nach der Qualität. Kleines Gebiet mit großem Namen (wer denkt da nicht gleich an die Champagne) – teurer Saft. Oft direkt in der Flasche vergoren, das scheint toll zu sein. Großes Gebiet mit aus Traubensicht unbekanntem Namen (Herault, Aude, Gard oder Bouches du Rhône) – preiswerte Weine. Und nicht mal schlecht. Glauben Sie nicht, dass ein Rotwein nicht schmecken kann, wenn er nur 1,79 Euro kostet. Außer es steht vielleicht „Melange aus verschiedenen Weinen der Europäischen Union“ drauf, aber das wird Ihnen in Frankreich nicht passieren. Äh… pardon, wir sind in Paris, und wir wollen zum Tour Eiffel. Den Rest kann Ihnen mein Weinspezialist Steffen G. erläutern.

Alle wollen da hin, wo wir hin wollen

Alle wollen da hin, wo wir hin wollen

Ich spreche immer von Wir. Wir sind: Tochter klein (inzwischen auch schon 13 aaarggh), Tochter groß (die bald ein eigenes Auto haben wird) und Freund von Tochter groß (cooler Typ, umsichtig, hilfsbereit, aufmerksam und vermutlich der beste, der ihr passieren konnte). Und ich. Wir sind vier. Vielleicht haben Sie ja schon die erste Geschichte unserer kleinen Reise gelesen, dann sind Sie bereits ein bisschen vorbereitet. Und hier im Bild sehen wir schon die echte Alternative zum Auto in Paris: Die Métro. Mit dem Auto in die Innenstadt zu fahren, während die Franzosen Sommerferien haben gleicht dem Plan, sich mit vier Millionen Fliegen ein einzelnes Stück Aas in der Sonne teilen zu wollen. Keine Chance. Nicht mal mit dem besungenen Taxi. Von unserem Hotel zum Zentrum hätten wir eine volle nervenaufreibende Stunde gebraucht, dann wären wir drei Stunden auf der Suche nach einem Parkplatz (ohne einen zu finden) im Kreis gefahren, würden vielleicht irgendwo in zweiter Reihe genervt stehen bleiben und wären dann abgeschleppt worden. Nee nee. Also: Es steht an der Erwerb einer Tageskarte für die Métro, hier erkenne ich, dass man zu viert in einer großen europäischen Metropole echt ein bisschen mehr Geld in der Hosentasche haben muss als allein in Kiel…

Am Trocadéro raus

Am Trocadéro raus

Wer den Eiffelturm sehen will, der muss am Trocadéro raus. Paris bietet noch eine ganze Menge anderer menschengebauter Sehenswürdigkeiten, wir nehmen später noch ein paar davon optisch mit, aber der Turm muss einfach. Weil er doch eigentlich gar nicht so groß ist, aber dann über dem Betrachter, vor ihm stehend, eine magische Faszination wie einen warmen Mantel ausbreitet. Der Eiffelturm. DER Eiffelturm, auf jedem dritten Kitsch-Gemälde drauf, in jedem Französischbuch der Mittelstufe präsent und als Schlüsselanhänger oder Aschenbecher längst ein fester Bestandteil der hirnamputierten deutschen KIK-TEDI-1EUROSHOP Kultur. Hier über uns im Tunnel steht er wohl, wenn wir die Ströme von Touristen an uns vorbei richtig interpretieren. Als der Elektrozug davonrumpelt könnte es losgehen, doch ich habe die Sehenswürdigkeiten-Rechnung ohne meine Mitreisenden gemacht. Die wollen nämlich, genau wie beim letzten mal hier, erstmal in den Nippes-Shop und die eben erwähnten nicht ganz maßstabsgetreuen China/Thailand/Indien Eiffeltürme begutachten/anfassen/kaufen. Der arme Gustave, wenn der von seinem Ausverkauf wüsste. Ich brauche sowas nicht, aber so ne Baskenmütze…..? Hm….

Mais oui!

Mais oui!

Ich denke zurück an die Zeit irgendwann in den 80ern, als ich noch die fremden grammatikalischen Verdrehungen mit Hilfe von Monsieur und Madame Leroc auswendig lernen musste. Die beiden führten ein übersichtliches Leben mit ihren Kindern Monique und Daniel. Ich erinnere mich daran, dass M. Leroc eigentlich immer au bureau abgehangen hat, während Mme Leroc ergeben die Hausarbeit erledigte. Es gab auch einen Hund, dessen Namen ich mir nicht gemerkt habe. Le chien. Die beiden Blagen liebten jouer au ping-pong und ecouter de musique pop. Gibt es diese angenehm durchschnittlichen Menschen noch immer in der Mittelstufen-Folterliteratur? Damals waren Frankreich und seine pompösen Wahrzeichen mir so fern wie Montpellier, in das der umtriebige Daniel einmal aus Versehen mit einem camion gebracht wurde, in dem er sich frecherweise versteckt hatte. Der kleine Rebell. Nach Montpellier wird es uns in diesen Tagen auch noch treiben, allerdings freiwillig und nicht auf der Ladefläche eines Lastwagens. Und Popmusik hören wir auch, aktuell hat die Große „Au Revoir“ von Mark Foster und Sido am Start, viele Wochen bevor das bei N-Joy Radio auch nur jemand zufällig mal in die Ohren bekommen hat 🙂 Sie spielt aber auch kein Tischtennis. Okay, ab jetzt ans Tageslicht. Kommt man aus der Métro raus, geht es noch um ein großes altes Gebäude rum und dann – eröffnet sich der große, mit Marmor geflieste Platz vor dem Palais de Chaillot.

Wenn Sie da noch nie waren, sollten Sie mal hin...

Wenn Sie da noch nie waren, sollten Sie mal hin…

Fragen Sie mich nicht warum, ich könnte jedes mal heulen, wenn ich diesen Weg gehe, an dessen Ende der Turm zu sehen ist. Und ich werde immer ganz still, genieße den Moment und blende für eine kurze Zeit alle anderen um mich herum aus. All die hunderte und tausende von Touristen, die Bilder machen, Selfies, lustige festgehaltene Fingerspielchen. Sie „tragen“ auf den Fotos das Stahlgerüst, gleich dem witzigen und selten praktizierten Stützen des schiefen Turms von Pisa. Der Turm und ich. Mein captragender Mitreisender ist ähnlich still. Er ist das allererste mal hier. Wir befinden uns noch immer am absoluten Anfang des Urlaubs, was mich mit einer tiefen Ruhe und einer kribbelnden Vorfreude durchströmt. Hinter dem 324 Meter hohen Stahlgestell anlässlich der Weltausstellung 1889 bauschen sich Gewitterwolken auf, aber es ist wenigstens angenehm warm. Sonne und Strand erwarten uns tendenziell ja weiter unten im Land, am Mittelmeer. Südöstlich von Montpellier, wo der genervte M. Leroc den ausgebüchsten Daniel mit dem Auto wieder abholen musste, damals. Langsam dringen die Stimmen der anderen wieder an meine Ohren, langsam komme ich wieder in dieser Welt an. Wenn Sie dem Eiffelturm einmal live gegenüberstehen oder schon einmal gegenüberstanden werden Sie wissen, was ich meine.

sowas gibt es in Hamburg nicht

sowas gibt es in Hamburg nicht

Heute belassen wir es nicht bei diesem Blick – heute haben wir ein bisschen mehr Zeit als beim letzten mal. Leider sind die Brunnenanlagen mit langen bösen Bauzäunen umgeben, was ein ausgelassenes Treiben im Wasser und den Fontänen verhindert. Mist 🙁 Direkt an der Seine, diesem dicken trägen wundervollen Fluss, in dem noch immer die Asche der Jeanne d’Arc treibt kann man der Nahrungsaufnahme und des Toilettenganges frönen – muss man aber nicht. Notiz an mich selbst: Wenn ich den Preis von vier Tageskarten für die Métro schon als Erkenntnis verbuche, dann sind Toilettenbenutzung und Mittagessen für vier Personen direkt am Wasser unter dem Eiffelturm, da, wo die Schiffe ablegen, eine Art Offenbarung. Offenbar müssen wir in den kommenden Tagen mit dem Erwerb von Nahrung ein wenig kürzer treten, wenn wir den Schnitt von 50 Euro am Tag halten wollen. Ich bin nun pleite, gerade mal 8 Euro klimpern noch in meiner Hose. Vor dem Frühstück nachher muss ich wohl nochmal zum Auto, finanziellen Nachschub holen. Es ist ja alles bar in verschiedenen Umschlägen abgezirkelt…… So eine Art Haushaltskasse. Wir stapfen weiter entlang des Ufers, was offensichtlich zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Ach so. Daher die Preise.

Seltsam? Stimmt. Das liegt an Photoshop...

Seltsam? Stimmt. Das liegt an Photoshop…

Paris ist als Innenstadt vielleicht nicht ganz so groß wie man meint, aber Kiel ist kleiner. Kiel kann man locker fußläufig durchmessen. Paris sicherlich auch wenn man Rüdiger Nehberg ist, das ist alles eine Frage des Maßstabs und des Schuhwerks, und hier finden wir den Fehler. Mit FlipFlops lässt sich super (südöstlich von Montpellier) am Pool abhängen, aber dass die Dinger nicht als asphalterprobte Wanderstiefel taugen stellen einige der Anwesenden noch vor der Halbzeit fest. Also beschließen wir, so klassische Namen wie den Obelisk auf dem Place de la Concorde, die Tuileries, den Louvre und seine in ihm wohnende geheimnisvoll lächelnde Mona Lisa, den Triumphbogen und die Champs-Elysées nur zu streifen, sie alle wenigstens im Vorbeihumpeln zu sehen und sowohl die letzte Aufmerksamkeit als auch die allerletzten Euros für heute in vier (vier) gefrorene Wassereisgetränke der Geschmacksrichtungen Waldmeister, Pfirsich und Himbeere zu investieren. Herrlich süß und erfrischend und unfassbar kalt. Stattlicher Hirnfrost mit Blick auf Sacré Coer. Klasse. Schön, wenn der Schmerz nachlässt.

Nicht die Pont d'Avignon, weder l'on noch danse.

Nicht die Pont d’Avignon, weder l’on noch danse.

Zwei ungleiche „Paare“ in Paris auf dem Weg nach Südfrankreich. Vier Menschen, die fast drei Generationen überspannen. Vier Menschen, die das aber alle irgendwie ganz cool finden, miteinander ein paar Tage Urlaub zu machen. Ich sage mir immer wieder (und korrigieren Sie mich da bitte, wenn Sie anderer Meinung sind oder ich mich wiederhole), dass ich wohl nicht alles falsch gemacht habe, wenn die drei freiwillig mit mir im Auto auf einen Campingplatz in Frankreich fahren wollen und sich seit Wochen darauf freuen. Ich übrigens auch 🙂 Die Kinder von damals sind nun teils tatsächlich, teils fast erwachsen. Und es ist großartig, sich mit ihnen zu umgeben. Diesen jungen Leuten, die noch ihr ganzes Leben vor sich haben und die ganzen Fehler, die man selbst gemacht hat vielleicht nicht machen. Oder eben doch. Und vielleicht irgendwann mit ihren eigenen Kindern mal nach Paris fahren. Dann…. bin ich wohl Opa 🙄

Wenn ich die beiden sehe fühle ich mich alt...

Wenn ich die beiden sehe fühle ich mich alt…

Meine große Erstgeborene mit ihrem Freund. Sie kenne ich schon ihr ganzes Leben lang, von ihm weiß ich bisher nur, dass er nicht alles mag, was ich koche, und dass er ab und an mal was sagt, was ich richtig witzig finde. Er hat einen Führerschein und trägt fast immer eine Cap. Viel mehr nicht. Aber ich war schon mit wesentlich schrägeren Menschen unterwegs, ich glaube, das könnte ganz gut klappen. Ich mag den Kerl extrem gern. Ich war ein bisschen in Sorge, weil wir uns vorher nicht oft gesehen haben, aber die Sorge war unbegründet. Schließlich kann ich mich wohl darauf verlassen, dass meine Tochter sich nicht einen Voll-Honk angelt und den dann mit in den Urlaub schleppt. Stimmt 🙂 Die beiden sind schwer verliebt, und das schon seit einiger Zeit *seufz* und irgendwie glaube ich, dass er der richtige für meine große Hübsche sein könnte. Und dann haben wir noch noch das Papa-Tochter-Team:

Na, wir beide wissen ja dass wir Urlaub machen können

Na, wir beide wissen ja dass wir Urlaub machen können

Meine Zweitgeborene und ich sind ein erprobtes Duo. Sei es Weihnachten mit dem KaSi nach Uelzen oder Weihnachten danach mit dem Audi 100 in die gleiche Stadt und die ganzen Tage dazwischen, wir verbringen eine Menge Zeit zusammen. Ich schiebe das momentan auch noch auf die Tatsache, dass kein Freund existiert, der mitgenommen werden möchte. Ob nun mit oder ohne Cap. Aber wenn ich mir die junge Dame so angucke kann das eigentlich nicht mehr lange dauern. Was dann? Lässt sie den Kollegen dann für Papa zu Hause, weil sie mit Papa einfach ne echt gute Zeit hat, während ihre Schwester und deren Freund das Zweierteam-Pendant bilden? Oder sind wir dann zu fünft unterwegs, und ich sitze abends allein Pfeife rauchend vor dem Wohnwagen während die anderen, inspiriert von der Stadt der Liebe, irgendwo am Rumknutschen sind…? Hm. Ich fürchte, Sie werden es eines Tages hier zu lesen bekommen. Jetzt schließe ich für heute erstmal mit dem Klassiker von Felix de Luxe, auch schon wieder 30 Jahre alt. Morgen fahren wir dann mal ans Meer, gucken, ob M. Leroc seinen Daniel da wirklich weggepflückt hat. Und schreiben Sie mir mal, was Sie über Paris denken….

Sandmann

Hier sind wir Sur ma route…

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Über Sandmann

Die Zeit ist zu knapp für langweilige Autos, Abende vor dem Fernseher oder schlechten Wein. Ich pendel zwischen Liebe, Leben und Autos und komme nicht zur Ruhe. Aber ich arbeite daran.

9 Antworten zu Mit einem ♫ Ta-xi nach…

  1. 1983TX sagt:

    Paris ist meine Droge, meine Schöne, meine Hässliche, meine grosse Liebe. Ich weiss nicht, wie oft ich schon dort war, mal im Citroen GSA, mal im DS. Gesehen habe ich noch längst nicht alles, aber ich mag diese facettenreiche Stadt. Und den schönsten Ausblick hat man entweder vom Trocadéro oder vom Montmartre. Davon ab mag ich die Métro mit ihren clochards und ihren Strassenmusikern, die schon so manche Berühmtheit hervorgebracht haben. Mir ging es übrigens ähnlich wie Dir, allerdings war das im jüdischen Viertel im Marais rund um die rue des Rosiers. Wenn man dort die ganzen Mahntafeln liest, wird man nachdenklich und bekommt einen Kloss im Hals. Aber auch dort lässt die Tradition so langsam nach. Traditionsreiche Läden wie der berühmte Feinkostladen Goldenberg-bekannt für seine Lieferungen an Prominente-hat schon lange geschlossen. So ganz kann ich mich übrigens nicht mehr an den Namen meiner Familie in den Französischbüchern erinnern, obgleich ich den Französisch-Leistungskurs hatte. Und obwohl Frankreich bis heute meine grosse Liebe und meine zweite Heimat ist. Allerdings kann ich mich daran erinnern, dass einer der Protagonisten einen Renault 30 fuhr (und ich habe einen R20) 🙂

    • Sandmann sagt:

      Ayyyyyy große Freude,

      dich hier zu lesen 🙂 Hat ja nicht jeder Facebook.

      Als meine zweite Heimat bezeichne ich Frankreich nicht, habe aber viele weit zurück reichende schöne Erinnerungen an dieses Land. Und eine befreundete Familie, die den Lerocs nicht unähnlich ist. Da war ich schon lange nicht mehr, das letzte was ich von Michel hörte war eine Gratulation zur Fußball Weltmeisterschaft….

      Bestimmt gibt es in Paris noch viele viele Ecken, die ich sehen sollte. Für Tipps bin ich dankbar. Denn ich werde bestimmt wieder dort hin zurück fahren. Eines Tages.
      Und hey – das mit den gelben Lampen verfolgen wir weiter 😉

      Sandmann

  2. Will Sagen sagt:

    Hach, Paris! Ist sooo toll.
    Leider habe ich in der Schule Latein gehabt. Französisch wäre irgendwie besser gewesen. Nu steh‘ ich immer da und versteh kein Wort. ;(

    • Sandmann sagt:

      Ay Will,

      aber du kannst doch noch immer MEDIZIN studieren. Dann hast du was von deiner Sprachwahl… 🙂

      Sandmann

      • Will Sagen sagt:

        Hab schon Maschinenbau fertig. Da war Latein eher nicht so nützlich.

        • Sandmann sagt:

          Hat dir das denn damals niemand gesagt?
          Dass man in der Welt kein Latein mehr spricht? Französisch aber sehr wohl…? Oder war das eine dieser Vernunftsentscheidungen, weil ja „Latein in dem Stamm von so vielen Sprachen vorkommt und man dann alle anderen Sprachen so gut versteht“ *gähn*

          Sandmann

          • Martin R. sagt:

            Das stimmt aber tatsächlich.

            Bei uns konnte man in der siebten Klasse zwischen Latein und Französich wählen, in der 9. stand Französich nochmal zur Auswahl. In der 11 wurden beide zusammengelegt und tatsächlich, wer mit Latein begonnen hatte hat tatsächlich in zwei Jahren ungefähr genauso viel Französich gelernt wie die Nichtlateiner in vier.
            In der 11 nahm ich dann Spanisch dazu – und habe bis zum Abitur kein enzigs Mal Vokabeln gelernt, hat auch so geklappt.
            In Italien komme ich zumindest lesend klar, selbst in Rumänien war ich nicht völlig aufgeschmissen…
            Natürlich erlaubt das Schullatein nicht, plötzlich eine fremde romanische Sprache zu sprechen, kommunizieren muß man weiterhin mit Händen und Füßen, aber man hat doch ein Grundverständnis und zumindest immer eine grobe Ahnung, worum es gerade geht. Das macht eine Menge aus.

            Mal ganz im Ernst: Latein rockt. Ich bin meinem Vater sehr dankbar, daß er das damals innerfamiliär duchgeboxt hat.

            • Sandmann sagt:

              Ay Martin,

              also ich persönlich hatte immer keine Lust auf Latein. Das Argument, damit den Stamm vieler Sprachen zu lernen war mir egal 🙂 Ich habe auch in der 11. dann Französisch abgegeben, weil ich einfach mehr Freizeit haben wollte. Dabei war die Freizeit in den 80ern ja noch ein Träumchen gegen das, was ich bei meiner mittleren Tochter heute dank G8 sehe. Was für ein Druck, was für ein Wahnsinn. Ich glaube, in den betreffenden Ministerien die sowas entscheiden sitzen ausschließlich Menschen, die keine Kinder haben 🙁

              Ich konnte mich bisher weder in Italien noch in Portugal auch nur ansatzweise in der Landessprache verständigen 🙂 Geht trotzdem. In Frankreich erkennt man wiederum den Deutschen in mir nicht, weil ich die alle in Grund und Boden texte. Ich war einfach schon echt oft da…..

              Silvester werde ich in der Nähe von Nairobi verbringen. Da ist dann die Sprache wieder auf null gesetzt 😉

              Sandmann

  3. Daemonarch sagt:

    Oh Mann… Wie oft ich früher mit dem Bus in dieser Stadt war.

    Fand ich immer sehr charmant. Nur mit den langen Warteschlangen vor dem Eiffelturm konnte ich mich nie anfreunden, daher war ich auch nie oben.

    Werde ich aber noch.

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