Nur ein Garagentor

Und wieder eine Zeitmaschine

Und wieder eine Zeitmaschine

Ein trüber Sonntag. Nicht ausgeschlafen, aber nach Kneipp Badesalzen duftend blinzel ich leicht melancholisch in genau diesen trüben Sonntag. Aus genau dem Fenster, in dem sitzend ich gestern Abend noch über leere Städte sinnierte. Heute geht es wirklich schon wieder zurück in die Gegenwart? Ja. Offensichtlich, aber es geht in Richtung Weihnachten. Und heute sollen wir noch ein paar Tiere sehen. Eine Ente, einen Löwen, ein Krokodil, eine Eule, ein Nashorn und eine Möwe. Und einen Hund. Leider keine Giraffe und keinen Marienkäfer. Nein, ich bin weder verwirrt noch betrunken noch ein metaphorisch textender Künstler. Wenn Sie wollen nehme ich Sie mit in den dritten und letzten Tag der kleinen Weihnachtsreise 2014 und erkläre Ihnen das mal 🙂

Ein guter Tag….. beginnt… mit….. ich merke beim Schreiben, dass ich diesen Satz schon 42 mal benutzt habe 🙂 Aber wir frühstücken trotzdem gut.

Die wichtigste Mahlzeit des Tages

Die wichtigste Mahlzeit des Tages

Es fühlt sich komisch an, jetzt hier und heute zu frühstücken. Die Information, dass wir so ziemlich die wirklich allerletzten Gäste des Hotels Stadt Hamburg sind (bevor sich die Tore schließen) gibt dem Essen einen schalen Beigeschmack. Dabei ist doch alles so lecker. Der Kaffee ist heiß und duftig, die Brötchen frisch und knackig und die Eier innen noch ein gaaaanz kleines bisschen weich. Die Kühltruhen brummen zufrieden vor sich hin, hinter den kleinen Fenstern heben sich die Dächer von Uelzen vor dem grauen Himmel ab. Es ist alles so wie es sein soll, aber eben zum letzten Mal. Na gut. Darüber haben Sie ja schon in den Kommentaren der letzten Geschichte ausführlich philosophiert, das Leben geht weiter, und es wird Gründe geben, warum dieses Hotel schließt. Ich kann sie nicht erahnen. Ich finde es einfach nur sehr schade und werde andere Übernachtungsmöglichkeiten an den Schauplätzen meiner Kindheit ausloten müssen. Es ist noch recht früh, und mein gar nicht mehr so kleines Töchterchen und ich werden gleich noch mal eine kleine Runde durch die kleine Stadt stapfen. Frische Luft, wach werden, und Papa kann noch ein paar alte Geschichten rauskramen.

Eine Stadt unter Wasser

Eine Stadt unter Wasser

Zwei Sachen sind für mich noch offen, bevor ich den alten Audi heute Mittag wieder in Richtung Norden lenken werde. Einmal über die „Nagelbrücke“ beim Stadtpark laufen… und irgendwie… geht mir das Garagentor meines alten Mathelehrers nicht mehr aus dem Kopf. Na schauen wir mal. Der Audi steht dankenswerterweise immer noch direkt vor der Hoteltür in der wieder komplett entvölkerten Innenstadt von Uelzen. Und ich glaube nicht, dass die Leute alle nur demütig in irgendwelchen Kirchen verschwunden sind 😉
Spazieren gehen. Ein schöner Begriff. Spazieren gehen bedeutet, einen Weg zurück zu legen. Nicht mit dem Ziel, möglichst schnell irgendwo anzukommen, sondern des Gehens wegen. Die frische Luft einatmen, Zeit haben und sich auf Ereignisse freuen, die danach kommen. Spazieren gehen. Großartig. Wir sind früher viel spazieren gegangen, und mindestens der Sonntagsspaziergang wurde immer sehr ausgedehnt. Opa hat eine Handelsgold Zigarre geraucht, ich habe wie ein Wasserfall die zuletzt gelesenen Micky Maus Geschichten meinen vermutlich gar nicht zuhörenden Eltern erzählt. Die waren nämlich grad damit beschäftigt, ihre Ehe aufzulösen. Im Dezember führten die spazieren gegangenen Runden gern mal in die Stadt, Schaufenster gucken. Der Weg ging über eben jene flache Fußgängerbrücke, die den Stadtpark überspannt. Ihre Bohlen waren mit rundköpfigen Nägeln oder Bolzen im Stahlgerüst verankert, und als ich alt genug war wollte ich die alle zählen. Alle Nägel auf meiner Nagelbrücke. Und ich habe mich auf den Abend gefreut, gemeinsam am Tisch sitzen, vielleicht noch Rommée spielen.

Die Nagelbrücke.

Die Nagelbrücke.

Ich glaube, dass die Brücke eigentlich anders heißt. Und die dicken Rundkopfbolzen sind durch Torxschrauben ersetzt worden. Ich atme tief durch und bilde mir ein, dass es genau so riecht wie 1980. Und dass es nur hier in Uelzen so riecht. Mein Töchterchen philosophiert derweil über Häuser und Wohnungen, warum man in einer Kleinstadt gut leben könne und warum nicht auf dem Land. Was es wohl koste und wo sie später mal studieren möchte. All dies sind Gedanken einer 14jährigen, die mich ein bisschen beeindrucken. Mit 14 habe ich selbst mich damals gefragt, was ich wohl zu Weihnachten bekommen werde, wie ich an diese coolen Schmutzfänger für Fahrräder rankomme, was im nächste YPS drin sein wird und was wohl aus Iris Tanz geworden ist. Wegen Immobilien und Zukunftsaussichten bemühte ich keine einzige Synapse. Vielleicht war das ganz gut so, vielleicht hatte ich als Kind in diesen Zeiten schon genug Gewichte auf den Schultern. Ich weiß es nicht. Ich weiß auch 30 Jahre später nicht, was aus Iris Tanz geworden ist. Den Rest konnte ich klären.
Papa und Tochter gehen spazieren und biegen ab in Richtung Ratsteich. Hier auf dem kleinen Stück Asphalt habe ich damals meinen ferngesteuerten Mazda RX7 mit Klappscheinwerfern zum ersten mal ausgepackt und gefahren, weil ich nicht bis zu Hause warten konnte. Dinge, auf die ich mich gefreut habe. Am Ratsteich selbst habe ich mit Opa am Wochenende Enten gefüttert. Mit hartem, trockenem Mischbrot, was ich auch selbst eigentlich ziemlich lecker fand. Wenn man das heute macht hat man sofort eine Klage vom Tierschutzverband am Hals.

Hallo und tschüß. Bis zum nächsten Jahr.

Hallo und tschüß. Bis zum nächsten Jahr.

Irgendwie mag ich es ja hier. Ich bin ganz froh, nicht mehr in Niedersachsen zu wohnen, aber ich komme immer wieder gern hier her. Uelzen hat gerade so eine Größe, dass man den Überblick behalten kann. Überblick bekommt einen ziemlich großen Stellenwert für den jungen Mann ab 40. Wer schon mal in Berlin gelebt hat weiß, dass eine Stadt einen auch fressen kann. Das wird hier vermutlich nicht passieren. Im Frühling komme ich noch mal wieder, ich habe noch ein paar Ecken offen, die ich gerne anschauen möchte. Das mache ich dann am besten mal alleine, zu viel „Geschichten aus dem Krieg“ will ich meinem sehr geduldigen Töchterchen auch nicht zumuten. Die klagt inzwischen über kalte Füße, weil sie ihre Socken so tief in den Koffer im Kofferraum gepackt hat, dass sie jetzt nicht mehr rangekommen und barfuß in ihren Stiefeln losgelaufen ist. Ach Kind. Ich kann ja grundsätzlich nur mit Ringelsocken dienen, aber selbst die nimmt sie dankend an. Okay. Dann sind wir heute wohl mal Socken-Homies 🙂 Während sie sich die frischen Ringels hinterm Kofferraum wie bei einem Drogengeschäft auf einem windigen Parkplatz aneignet atme ich noch einmal tief durch. Der Wind weht den Rauch aus dem Schornstein der Zuckerfabrik direkt hier her. Das -> ist meine Droge. Dieser Geruch tritt so viele Bilder los, dass ich hier ganz schnell weg muss.

Der legendäre Sockentausch von 2014

Der legendäre Sockentausch von 2014

Hatten wir nicht beschlossen, so wenig Dates wie möglich auf dieser kleinen Reise wahrzunehmen, um endlich mal zur Ruhe zu kommen? Ach komm, einer geht noch. Als ich gerade den Türgriff in der Hand habe ruft Markus an und lädt uns noch zu einem schnellen Kaffee in sein Häuschen ein, an dem seit einem Jahr gebaut wird. Neugierig, wie wir sind wollen wir uns das noch mal angucken, es liegt außerdem auf dem Weg rüber nach Oldenstadt (wo vielleicht noch dieses Garagentor mit den Tieren zu finden ist) und bei Kaffee kann ich ja nie nein sagen. Also hin da, zu meinem Patenkind, zu dem alten Freund aus Kindertagen und zu seiner lieben Frau Gemahlin. Der erste, der uns begrüßt ist im Gesicht ähnlich zugewachsen wir ich, am Rest des Körpers noch mehr und ziemlich quirlig drauf. Uiiiiiiiiii 🙂 ein kleiner Cocker Spaniel. Die Familie hat Nachwuchs bekommen! Und die Socken-Homies einen Fußwärmer vorm Kamin. Ich hasse Katzenbilder auf Facebook, aber generell bin ich ja dem maunzenden und bellenden Fellzeug gegenüber sehr offen.

Nachwuchs bei Markus

Nachwuchs bei Markus

Viel Bewegung. Das ging nicht besser, sorry. Aber es war eine gute Idee, nach dem Spaziergang hier noch ein bisschen Wärme und Kaffee zu tanken. Ich gucke mir immer so gern an, wie andere Leute wohnen. Ich finde das total spannend. Dabei geht es mir gar nicht um Vergleiche, ob was besser oder schlechter ist. Ich fühle mich nur so gern in die Lebensgeschichten der mich umgebenden Menschen ein, und ein Wohnzimmer ist ja mindestens ein Ausdruck für irgendwas. Wo für auch immer, ich bin ja kein Psychologe. Aber das Markus’sche und Tina’sche Wohnzimmer ist gemütlich, warm und sehr geschmackvoll eingerichtet. Doof, dass wir weiter müssen. Hier könnte ich das noch ein bisschen aushalten. Der Kaffee ist lecker, im Ofen brutzelt das Kasseler und verbreitet einen typisch leckeren Sonntagsgeruch (definitiv auch aus objektiver Sicht besser als die Abgase der Zuckerfabrik) und der quirlige kleine Hund zerlegt gewissenhaft das gesamte Interieur. Gniiihihi. Okay, aber eine kleine Aufgabe haben wir noch. Ein Garagentor finden. Hund versucht, das durch Fußraumbesetzung zu verhindern.

Ob es hier einfach besser riecht als im Bora?

Ob es hier einfach besser riecht als im Bora?

Und wieder ein Argument für ein altes Auto. Markus fährt Bora. Da scheint sich Wauwi nicht so wohl drin zu fühlen wie in dem alten Dottore. Vielleicht liegt das an den ganzen vielen verschiedenen Gerüchen in meiner alten Kiste? Hunde sind da ja noch viel sensibler als ein kleiner Sandmann. Hm. Mit Liebe oder sanfter Gewalt ist er da nicht rauszubekommen, wohl aber mit einem Leckerli. Sehr berechenbar, der Kleine. Ich mag ihn 🙂 Markus und ich, genau wie gestern Olaf und ich beschließen wieder einmal mehr, dass wir uns öfter sehen müssen. Weil es immer wieder so gut tut. Und zum ersten mal seit Jahren habe ich Hoffnung, dass es vielleicht sogar klappen könnte. Wir arbeiten daran.
*klick*
Sie erinnern sich? Irgendwo mitten drin im ersten Teil wollte ich noch ein bemaltes Garagentor angucken, habe mich aber zugunsten eines Gitarrenerwerbs dagegen entschieden, obwohl ich schon ganz in der Nähe war…  Schon wieder rollt das 37 Jahre alte Auto durch die noch viel älteren Straßen von Oldenstadt bei Uelzen. Hier hat er irgendwo gewohnt, Norbert, mein damaliger Mathelehrer. Mein Papa hat noch viele Jahre später zusammen mit ihm Volleyball gespielt. Ich erinnere mich an Spaziergänge in den Wald nebenan, auf deren Rückwegen wir immer an den beiden Garagentoren vorbei gelaufen sind. Weil da bunte Tiere drauf gemalt waren. Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir eine Giraffe, die zu groß für das Tor war. Er hat sie trotzdem raufgemalt und den Kopf oben aus Pappmache aus dem Garagendach herausragen lassen. Großartig. Dann war da noch ein Krokodil, das fand ich immer komisch weil das auf dem Kopf stand. Und ein klitzekleiner Marienkäfer. Winzig klein, wie Marienkäfer nun mal so sind. Ich bin immer zum Tor hingelaufen und habe mir so lange die Nase dran plattgedrückt, bis ich den gefunden hatte. Ich will dieses Tor sehen. Gleichwohl ich mir nicht vorstellen kann, dass so etwas 30 oder 40 Jahre Bestand haben soll….
Doch. Hat es. Zumindest teilweise.

Anders. Aber noch da-

Anders. Aber noch da.

Der Mann war googelbar, und auch wenn ich das alles hier völlig anders in Erinnerung hatte – ein Teil des Tores ist noch immer da 🙂 Nicht mehr das mit der Giraffe, das war wohl rechts. Und den Marienkäfer finde ich auch nicht mehr, ich will mir allerdings heute auch nicht so doll die Nase plattdrücken, wie ich das Ende der 70er gemacht habe. Die Nachbarn könnten nervös werden. *hach* Und fehlt inzwischen leider die Zeit, mal zu klingeln und zu fragen. Außerdem weiß ich auch gar nicht, ob man mir hier wohlgesonnen ist? Schließlich ist das alles schon über 30 Jahre her, und inzwischen ist eine Menge Wasser die Ilmenau runtergeflossen. Aber ich habe Norbert, meinen Mathelehrer und damaligen Freund meiner Eltern als lustigen, wortgewandten Mann in Erinnerung. Hm. Ich werde ihn heute Abend mal anrufen, unbedingt.
Ich verneige mich in Gedanken vor dem Krokodil, das noch immer oben am Garagendach hängt und noch immer irgendwie ein bisschen seltsam aussieht. Schon wieder springt mich ein komisches Gefühl an. Da spielt Dankbarkeit mit rein, Dankbarkeit dafür, dass ein paar Konstanten aus der Vergangenheit noch immer Bestand haben, während das Leben unaufhaltsam und hektisch weitergeht. Und dann ist da noch die Erkenntnis, unvermeidbar älter zu werden. Bisher sind doch immer nur die anderen älter geworden, und ich nicht? Na ja, vielleicht ein ganz kleines bisschen. Aber wenn nur ich als einziger nicht älter werde, warum verschwinden dann nach und nach die letzten Zeugen meiner Kindheit? Darüber muss ich mal nachdenken. Dieses Garagentor steht für mich symbolisch für eine ganze Reihe von Erkenntnissen. Es ist noch da, aber anders. Es geht immer weiter. Und jetzt ruft die Autobahn, der Roadmovie geht in die letzte Runde.

Heimwärts Highways

Heimwärts Highways

So ein altes Auto kann ja auch eine Konstante sein. Und haben Sie keine Sorge – das geht jetzt hier im neuen Jahr nicht permanent melancholisch weiter 😉 Es ist diese Zeit um Weihnachten rum, es ist diese Stadt und meine Kindheit – und es sind die vergangenen drei Jahre, die mir viele viele Gedanken durch den Kopf treiben. An einigen lasse ich Sie teilhaben und glaube, hier und da verstanden zu werden. Die anderen behalte ich für mich. Manchmal verpacke ich sie in Lieder. Aber wer bekommt die denn schon zu hören…
Wir schmurgeln mit dem frisch überholten 2-Liter-Vierzylinder über die Autobahn zwischen Lüneburg und Hamburg. Keine Neuwagentester, keine wohlhabenden Lifestyle-Reisenden auf einer gesponserten Fototour zu den It-Places der Republik und keine gut bezahlten Journalisten, die hochpreisige Design-Ikonen in Richtung Werbeagentur chauffieren. Nur ein Papa und seine Tochter in einem alten Audi 100, der keine 1000 Euro mehr wert ist. Innen blau und braun, außen silber mit schwarzem Vinyldach. Niemand bezahlt uns Geld für unsere kleine Reise, vielleicht macht das es gerade für mich einfacher, meine Gedanken runterzuschreiben. Weil ich niemandem Rechenschaft schuldig bin und kein adleräugiges Lektorat die Wörter kürzt. Krass, womit ich Sie und euch hier zutexte, als mir das klar wird bekommt mein Blick so einen leicht irres, aber zufriedenes Leuchten…

Badezeit vorbei, ab in Richtung Weihnachten

Badezeit vorbei, ab in Richtung Weihnachten

Socken-Homies auf dem Heimweg nach Weihnachten. Ein jeder in seine Stadt. Meine beiden hübschen großen Töchter fahren in diesem Jahr mit ihrer Mutter und dem Hund nach Dänemark und strecken die Füße hoffentlich vor einem gemütlichen Kaminfeuer aus. Also wird es auf der deutschen Seite der Grenze ein klassisches kleines Weihnachtsfest mit meinem halbfinnischen Fräulein Altona und dem viertelfinnischen Sandmädchen in Kiel. Der kleine Frosch wird in diesem Jahr zum ersten mal verstehen, dass irgendwas besonderes stattfindet. Mit einem Baum und Lichtern drauf, mit einem Krippenspiel in der Kirche und kleinen, bespielbaren Geschenken am Abend. Ihre Augen werden leuchten, und sie wird Mama und Papa mit Urvertrauen angucken und später glücklich einschlafen. Genau das… werden wir als ihre Eltern nicht verkacken. Und wenn sie selbst eines Tages vielleicht zu den Plätzen ihrer Kindheit zurück fahren wird, dann hoffentlich weil sie sich gern an die Zeit zurück erinnert und die Gedanken sie mit einem wohligen Gefühl der Geborgenheit erfüllen. Und nicht, weil sie versucht, durch solche Reisen etwas wiederzufinden. Etwas, was man nirgends mehr entdecken wird, weil es schon vor Jahrzehnten für immer verloren gegangen ist.

Sandmann

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Über Sandmann

Die Zeit ist zu knapp für langweilige Autos, Abende vor dem Fernseher oder schlechten Wein. Ich pendel zwischen Liebe, Leben und Autos und komme nicht zur Ruhe. Aber ich arbeite daran.

57 Antworten zu Nur ein Garagentor

  1. Sandmann sagt:

    Epilog, selber Abend.

    Ich habe mit meinem ehemaligen Mathelehrer Norbert gesprochen, was irgendwie sehr gut tat.
    Das Garagentor seines Nachbarn ist irgendwann durch ein neues ausgetauscht worden. Der Giraffenkopf obendrauf was morsch und wurde ebenfalls entfernt. Er selbst hat seine „Hälfte“ mal mit frischen Farben übergemalt, dabei scheint der Marienkäfer übermalt worden zu sein. Er war zwischen dem Flußpferd, dem Krokodil und dem Löwen… Auch verschwunden sind die kleinen Küken der Entenmama, die noch auf dem linken Tor watschelt. Das Allerletzte hatte Räder und wurde vom Vorletzten gezogen 🙂

    Norbert hat mir eben ein paar Bilder gemailt. Das eine will ich Ihnen und euch nicht vorenthalten, so hat es damals ausgesehen. Das Bild war in einem HÖRMANN Garagentor-Prospekt als Beispiel, wie bunt man die Tore bemalen kann.

    Das liebe ich am Internet. Dass man Menschen wiederfinden kann. Und dass ein paar Stunden später eine liebe Mail mit ein paar Bildern im Postfach ist. Kurz nach dem Tod von Udo Jürgens und Joe Cocker ist so ein kleiner Rückblick wieder tröstlich. Jetzt kann es Weihnachten werden!

    Sandmann

  2. Marc R. sagt:

    Es ist unglaublich, aber Du weckst auch bei mir Erinnerungen an bemalte Garagentore. Die hatte ich irgendwie vergessen.

    Schade, dass es das heute nicht mehr oft gibt.
    Heute stellt man sich eine neue Hütte hin und hat vor lauter Events, Kinder zum XY-Unterricht fahren, Golf spielen etc. keine Zeit mehr für solch aufwendige aber liebevolle Details.
    Details welche über Jahre viele kleine und grosse Kinder erfreuen können.

    Ich bin selbst Makler und biete fast ausschliesslich alte Häuser feil. Ich könnte melancholisch werden, wenn ich sehe, dass die Leute früher ein richtiges „daheim“ hatten, zwar nicht neu, aber liebevoll, behaglich eingerichtet, nicht kalt und „clean“ wie heute viele Zuhauses sind.
    Seht ihr das auch so, oder hat mich der Weihnachtsblues schon gepackt?

    • Sandmann sagt:

      Ay Marc,

      nein, das ist wohl nicht nur ausschließlich der Weihnachtsblues….
      Ich bin ebenfalls kein Freund von klinisch reinen, kalten Designerbuden. In meinen vier Wänden muss Leben spürbar sein, und das habe ich bisher auch immer realisieren können. Was einem gern als teurer Lifestyle verkauft wird ist in meinen Augen nur überteuerte Langeweile. Das kann man schön finden, ich assoziiere mit diesen Betonklötzen voller Glas, Stahl und Jura Kaffeevollautomaten immer nur eine Gummizelle für Allergiker. 🙁 Anders kann ich mir das nicht erklären. Glücklich kann man doch in sowas nicht werden, oder?

      Das Garagentor meiner Eltern, nachdem wir 1983 nach Schleswig-Holstein gezogen sind, habe ich mit einem alten Mercedes bemalt. Der ist da auch immer noch drauf… Hier und da sieht man weiterhin bemalte Tore. Aber es sind wirklich nicht mehr viele, da hast du Recht.
      Bemalen wir mal wieder Garagentore! Norbert hat es vorgemacht 🙂

      Ich pack jetzt mal den Weihnachts-Daimler…
      Sandmann

      • Marc R. sagt:

        Salut Jens

        Das wär mal ein Thema fürs neue Jahr, Wohnqualität 😉

        Zeig uns Deinen gemalten Benz! 🙂

        Ich würde Deinem Aufruf ja gerne folgen. Ich hab ein paar Talente, leider gehört das Malen überhaupt nicht dazu 🙁

        Grüsse
        Marc

        • Sandmann sagt:

          Ay Marc,

          🙂 Ich mache gern mal ein Foto, wenn ich die Tage bei meinen Eltern bin. Ich muss aber dazu erwähnen, dass es sich um die stümperhafte Flächenkunst eines 13jährigen handelt. Unvollendet. Aber egal, ich hab ja nichts zu verlieren 😉
          Und über Wohnqualität tausche ich mich im neuen Jahr sehr gern mal aus. Aktuell sitze ich vor einem schön beleuchteten Baum in Kiel im Wohnzimmer. Das viertelfinnische Sandfräulein schläft, das halbfinnische Fräulein Altona versucht verzweifelt, das Käsefondue zu verdauen, während sie mit Freunden und Verwandten telefoniert und unter uns liegt Kiel in einem weihnachtlichen friedlichen Zauberschein. Könnte schlimmer sein.

          Frohes Fest
          Sandmann

  3. Daemonarch sagt:

    Dieser 70er Jahre-Trend mit den bemalten Garagentoren ist ja leider sehr selten geworden…
    Hier in der Gegend gibt es nur noch eines… Pink mit „hello Kitty“… Scheußlich!

    In unserer Straße hatte ein Nachbar auch ein schönes Nilpferd mit riesen-Kopf und aufgeissenem Maul auf sein Tor gemalt. Eine schöne Kindheitserinnerung.

    Was konsanten betrifft, fällt mir da zuerst die Gartenlaube meines Onkels ein, und „Hennes“…
    „Hennes“ ist ein aufblasbarer Bier-Werbebock, der dort seit mindestens 30 Jahren unter der Decke hängt, und noch nicht einmal aufgepustet werden musste. Der Hammer!

    • Sandmann sagt:

      Ay Daemonarch,

      gibt es denn die Laube und Hennes noch? 🙂
      Hier um die Ecke bei mir gibt es auch noch ein bemaltes Garagentor, da sind der Tiger und der Bär von Janoschs Panama Geschichte drauf. Mein kleines viertelfinnisches Sandfräulein skandiert immer laut TIIIIIIIEEEGEEEEER!!!!!!! wenn wir am Wochenende beim Brötchen holen daran vorbeistapfen 🙂

      Wir sollten einen Aufruf starten. LEUTE, BEMALT EURE GARAGENTORE! Klingt doch gut.
      Frohes Fest
      Sandmann

      • Daemonarch sagt:

        Jau, die Laube und den Hennes gibts noch, hat sich auch in den letzten 30 Jahren eher unwesentlich verändert.
        Eine echt konstante, und ich und mein cousin verbringen dort hauptsächlich im Sommer noch einige Zeit beim darten und Eierlikör saufen… 😀

        Ich denke und hoffe, diese Laube wird uns auch noch lange erhalten bleiben. Und Hennes auch.
        Wie war das? Solange dieser Hennes die Luft hält, wird das gute auf der Welt siegen und so?

        • Sandmann sagt:

          Oha 🙂
          Dann wünschen wir dem Hennes mal ein dickes Fell!

          Ich glaube, ich gehe dazu über, die Autos in meinem Leben als Konstanten zu sehen. Mit Häusern, Wohnungen oder Kindheitserinnerungen komme ich da nicht weit…..

          Sandmann

  4. Sandmann sagt:

    Was kommt nach dem Epilog? Ein Nachruf? 😉

    Die gute Nachricht am ersten Weihnachtstag: Hier um die Ecke gibt es noch ein bemaltes Garagentor. YIPPIE 🙂

    Die schlechte Nachricht am ersten Weihnachtstag: Mein Freund Olaf hat mir einen Zeitungsartikel geschickt. Das Hotel Stadt Hamburg macht tatsächlich endgültig zu. Die Immobilienverwaltung Croneos in Hamburg hat einseitig den Pachtvertrag gekündigt und gibt dazu keine Stellungnahme ab. Der Betreiber des Hotels, seit 16 Jahren dabei, hat gerade erst eine neue Außenbeleuchtung für 10.000 Euro anbauen lassen und ist völlig überrascht. Aber es fehlen ihm die Mittel, einen Prozess zu führen, zumal die Kündigung juristisch okay war 🙁
    Jetzt gibt er auf.
    Wahrscheinlich kommt dann da ein Ibis Budget oder sonstwas für ein Schmarrn rein. Verdammt…….

    Sandmann

  5. Daemonarch sagt:

    Sowas ist nicht gut für meine misanthropie, diese speckerscheisse… 🙁

    • Sandmann sagt:

      Ay Daemonarch,

      was ist schon gut für deine Misanthropie? Immerhin lernen durch diesen Satz ein paar der Leser hier ein kleines Fremdwort dazu, und ich denke jetzt mal drüber nach, was du mit „speckerscheisse“ meinen könntest 🙂 Kreatives Wort…….

      Sandmann, gut drauf heute 😀

      • Daemonarch sagt:

        Ich dachte, bei euch im Norden wäre das geläufig?

        Oder eher… „Pfeffersäcke“ – „dekadentes Pack“ oder „Reichengezumpel“?

        • Sandmann sagt:

          Hm.
          Nein, das war mir nicht geläufig…..

          Jetzt musst du mir nur noch erklären, wie du bei einem Bild eines Garagentores an einer großen Ausfallstraße von Kiel in einem 60er Jahre Mietshaus einer insgesamt eher einfachen Gegend voller strebsamer Arbeitnehmer, was jemand bunt mit ein paar Janosch-Figuren bemalt hat und an dem sich die Kinder hier erfreuen, auf die Vokabeln … moment… “Pfeffersäcke” – “dekadentes Pack” oder “Reichengezumpel” kommst? Das verstehe ich nicht…
          Aber du wirst es mir bestimmt gern erklären.

          Oder sprechen wir von den Eigentümern des Hotelgebäudes? 😉

          Sandmann

          • Daemonarch sagt:

            Damit meinte ich natürlich das „ende“ des privaten Hotelbetriebes…
            So familiär und gemütlich wird die Zukunft des Hauses garantiert nicht wieder… :/

            • Sandmann sagt:

              Ay Daemonarch,

              jetzt macht dein Satz auch Sinn. Ich hätte nicht zwei Highlights (Garagentor und Hotelende) in einen Kommentar packen dürfen 😉

              Ja, da bin ich allerdings auch mal gespannt. Aus dem Zeitungsartikel ging nicht hervor, was aus dem schönen Bau werden soll. Da hat 18hundertirgendwas schon der König von Hannover drin residiert, als er zum Jagen in die Wälder reiste. Kein Wunder – bei den tollen Badewannen 🙂

              Man wird es erfahren. Ich habe momentan keine Idee, was tolles Neues in die Innenstadt von Uelzen einziehen könnte……

              So, nun werde ich meinem Nachwuchs mal ein Bad einlassen. Ich krieg die sonst ja NIEMALS müde…..
              Sandmann

              • Daemonarch sagt:

                Ich fürchte, in dieser Zeit ist schönes altes nicht mehr gefragt…
                Es wird ja eher auf möchtegern-etepetete und pseudo-luxus gesetzt.

                • Sandmann sagt:

                  Ay Daemonarch,

                  Luxus liegt ja im Auge des Betrachters (und muss gar nicht so viel kosten), und ich glaube es gibt eine Bewegung zurück zu Altem, Gutem.
                  Nicht in allen Kreisen der Bevölkerung, Geiz ist Geil und Komm wir geh’n zu KIK wird es auch weiterhin geben. Aber ich glaube, eine große Zahl von Menschen begreift langsam, dass sie vom Internet, der Virtualität und der ständigen Erreichbarkeit a) nicht satt und b) nicht glücklich werden. Wir brauchen Ruhepole im Leben, kleine Oasen, in denen wir sicher sind und loslassen können. So albern das klingt – eine Badewanne im (übrigens echt preiswerten) Hotelzimmer in Uelzen war so ein Platz.
                  Und am Heilig Morgen habe ich beim Fleischer hier um die Ecke vier superzarte Entenbrustfilets und einen Weihnachtsschinken gekauft. Ein Traum. Und ich werde mein Fleisch jetzt nur noch da kaufen.
                  Jawohl.
                  Bin gespannt was aus dem Hotel wird 🙁

                  Sandmann

  6. LarsDithmarschen sagt:

    Hey Sandmann,

    die bemalten Garagentore erinnern mich auch an zwei Garagentore. Das eine war immer bei einem Friseur, da war ein dicker Porsche 911 draufgemalt. Ich weiß gar nicht, ob das noch da ist, da werde ich morgen mal unauffällig vorbeifahren.

    Das zweite habe ich zwei, drei Jahre lang auf dem Weg zur Schule gesehen. Ein paar Halbstarke wollten sich auf dem Garagentor einer Familie wohl verewigen und sprühten ein „Peace“-Zeichen drauf und schrieben drunter „PAECE!“. Die Familie fand den Fehler so lustig, dass das Garagentor geblieben ist. Dann wurde es aber irgendwann gegen ein neues, elektrisches ausgetauscht. Hab nie ein Foto gemacht. Leider, ärgert mich.

    Schöne Grüße
    Lars

    • Sandmann sagt:

      Ay Lars,

      und? Porsche noch da? 🙂 Das mit dem Schreibfehler finde ich großartig, bei einer Schule in Hamburg ist ein ähnliches „Graffitti“, da werd ich mal mein Auto drunter parken und ein Bild machen 😉

      Frohe Tage zwischen den Tagen
      Sandmann

      • LarsDithmarschen sagt:

        Moinsen Sandmann,

        gestern bin ich vorbeigefahren, leider war das Garagentor offen. Ein Porsche steht nicht drin, sondern ein Benz :D. Heute werde ich nochmal nachschauen.
        Die Aktion mit dem Schreibfehler fand ich auch recht toll. Anstatt sich aufzuregen, dass da welche das Tor „verschönert“ haben, haben sie es gelassen. Ich fand das prima!

        Schöne Tage hatte ich bisher. Aber Schnee hätte ich gerne :D.

        Schöne Grüße und einen schönen Dienstag
        Lars

  7. Ich wünsche Dir ein fröhliches und gesundes Neujahr mit vielen erflüllten Wünschen.
    Super Blog. Mach weiter so.

    Gruß
    Autoankauf Herne

  8. Snoopy sagt:

    Ein Schulfreund hat mit seiner Schwester den Eltern das Garagentor und die Wand mit einem Dschungel bemalt. War ewig dran und das letzte Mal als ich geguckt hab arg am Abblättern. Stand sogar in der Zeitung. Bin neulich vorbei und habe ich geguckt ob es noch da ist 🙁

    • Sandmann sagt:

      … und? Scheint weg zu sein…? 🙁

      • Snoopy sagt:

        Es ist noch da. Total verblasst aber auch im Dunkeln bei Regen konnte ich es gestern erkennen. Jetzt müsste ich es tagsüber mal fotografieren und den alten Zeitungsartikel finden. Allerdings war das ganze damals ja noch nicht digitalisiert…

  9. Snoopy sagt:

    Das sollte heißen ich habe nicht geguckt. Vergessen. Hole ich nach 🙂

  10. Daemonarch sagt:

    Hier mal meine „Beute“ der letzten Tage…

  11. Daemonarch sagt:

    Mist, die vorgegebenen html-links von tinypic klappen schonmal nicht.

    (aber Sandmann macht das schon, sagt Sandmann) 😉

    • Sandmann sagt:

      Aber beim Draufklicken sieht man es 🙂
      Gib mir Zeit bis morgen, dann zieh ich die runter und bau sie ein, okay? Ich bin heute zu platt, hab meinem Töchterchen grad die Geheimnisse der gleichförmig beschleunigten Bewegung etwas entmystifiziert 😉
      s = 1/2 a t² und so….

      Sandmann

  12. Daemonarch sagt:

    Dankeschön, mein HTML ist anscheinend etwas eingerostet. Wenn ich nicht für alles ne GUI habe. 😉

  13. Marc sagt:

    Lieber Sandmann,

    ich bin seit einigen Jahren stiller Mitleser deiner kleinen literarischen Werke an dieser Stelle, jetzt muss ich mich aber doch einmal zu Wort melden 😉

    Dieses Jahr hat dein Weihnachts-Post bei mir eine besondere Art des wohligen Heimwehs ausgelöst… Ich bin selbst in (bzw. in einem kleinen Dörfchen bei) Uelzen aufgewachsen und bin gerade für einige Zeit in Sydney beheimatet.
    Vielen Dank für die netten Bilder aus dieser Stadt, dessen seltsame Anziehungskraft wohl nur Menschen verstehen, die dort mal wohnten, arbeiteten, zur Schule gegangen sind…

    Wie heißt den die Brücke eigentlich richtig? Für uns war es einfach die „Stadt-Brücke“. Das liegt daran, dass ich aufs LEG gegangen bin und unser Weg in die Stadt von dort eben über diese Brücke führte…

    In diesem Sinne liebe (wenn auch verspätete) Weihnachtsgrüße aus dem heißen Australien
    Marc

    PS: Ich erfahre die Straßen Down Under übrigens mit einem Volvo 240 Kombi – frei nach dem Motto: ich fahre nur, was älter ist als ich!

    • Sandmann sagt:

      Ay Marc,

      danke für deine lieben Worte. Du bist AUCH bei Uelzen aufgewachsen? 🙂 Die Welt ist ein Dorf, oder?
      Ja, vermutlich können diesen Zauber der Stadt nur die teilen, die da aufgewachsen sind. Ansonsten ist da ja nix. Der Hundertwasserbahnhof ist nett, aber das sind andere Baudenkmäler auch. Die Innenstadt ist schön, aber eben nichts besonderes. Lüneburg ist viel schöner.
      Mein Töchterchen kommt mit mir da immer wieder gern hin, weil die Tage da für sie immer eine kleine Auszeit sind, ein kleiner Urlaub vom Alltag. Mit Wanne. Und ich versuche auch, meinen Kindheitskram nicht zu übertreiben. Sie zieht gut mit 😉

      Schreib schreib schreib. Und ich werde lesen lesen lesen……
      Alles gute nach Australien, grüß mir das dieses mal sehr öde Dschungelcamp und bis irgendwann mal!

      Sandmann

  14. Marc sagt:

    Lieber Sandmann,

    ja, da geb ich dir wohl Recht was Lüneburg angeht. Dort gibt es ja sogar noch nicht-leerstehende Einzelhandelsgeschäfte in der Innenstadt 😉

    Und der Hundertwasserbahnhof war ja früher (als er neu war) durchaus ganz schön. Nur dann hat man ihn eben herunter kommen lassen und sich nicht drum gekümmert.
    Ist doch wie mit Autos, die muss man auch pflegen, damit sie fahren. Bahnhöfe und Züge eben auch – nur sehen das die Herren Mehdorn und Grube eben anders.
    Eigentlich wären die hier in Australien ziemlich gut aufgehoben. Hier (zumindest in Sydney und anderen großen Städten) wird auch gekauft, benutzt und weggeworfen. Dass hier ein Auto so lang hält wie mein 88er Volvo 240 ist wirklich die Ausnahme.

    In diesem Sinne fröhliche Altblech-Grüße,
    Marc

    PS: Da meine Freundin, der zuliebe ich das Dschungelcamp zu Haus immer so gern „genieße“, zur Zeit gerade in Schweden verweilt, bekomme ich von der neuen Besatzung des Fernsehdschungels erfreulich wenig mit 😉

    PPS: Es gibt das Camp übrigens auch hier – unter dem griffigen Namen „I’m a celebrity, get me out of here!“

    • Sandmann sagt:

      Ay Marc,

      der Hundertwasserbahnhof ist ja meiner Meinung nach noch gar nicht so lange Hundertwasser, oder? Also ich kenne den noch ohne bunt und Kurven. Und der verkommt schon? 🙁

      Der Dschungel war dieses Jahr unfassbar öde. Ich habe mich dabei ertappt, ab und an mal abzuschalten und mich meinem Stephen King zu widmen 😉

      Alles Gute nach Down Under
      Sandmann

  15. Daemonarch sagt:

    @Marc…

    Gibts es denn dann keinen Gebrauchtwagen-Markt, oder nur nicht so ausgeprägt wie bei uns?

    P.s… Es gibt ja gerüchte, das „schungelkämp“ würde hauptsächlich in einem Studio in München gedreht…

    • Sandmann sagt:

      Ay Daemonarch,

      hihi ja genau, und die drehen auch im Tropical Island. 🙂
      Süß, diese Verschwörungstheoretiker. Die Amis waren ja auch nie auf dem Mond, das sind auch alles Studioaufnahmen. Und bei 9/11 sind keine Flugzeuge in die Türme geflogen, sondern die wurden von der CIA gesprengt. Die Löcher der Einschläge können NIEMALS von Flugzeugen kommen!
      Ach ja, und wir leben in einer hohlen Kugel. Den Himmel gibt es nicht.

      Oh mann. Ich bin zu alt für so einen Unsinn 🙂

      Sandmann

  16. Daemonarch sagt:

    Ich finde es eher gesund, auch mal mit einer alternativen Denkweise an die Geschichte heranzugehen, auch wenn es das Weltbild teilweise ganz schön rumdrehen kann.

    Menschen mit dem totschlagbegriff „Verschwörungstheoretiker“ zu bedenken finde ich eher…. Bedenklich.

    • Sandmann sagt:

      Ay Jung.

      Dinge kritisch zu hinterfragen ist gut und wichtig. Da hab ich kein Problem mit. Deshalb habe ich auch bewusst Beispiele gewählt, die aufzeigen, dass die Welt voller Psychos ist, die anscheinend viel Zeit haben und unfassbaren Unsinn als bewiesen und belegt in die Welt furzen. Und damit anderen Angst machen. DAS sind für mich Verschwörungstheoretiker, und das Wort ist dabei noch viel zu milde. Ich finde in meinen Zeilen keine Pauschalisierung.

      Natürlich ist jemand, der auf Facebook die Theorie vertritt, das Dschungelcamp sei im Studio und in einem Badeparadies gedreht kein Verschwörungstheoretiker 🙂 Das ist einfach nur ein kranker Mensch mit zu viel Zeit, der für mich uninteressante Themen propagiert und genau so bescheuerte Anhänger um sich schart. hihi. Jeder wie er will.

      Sandmann

  17. Marc sagt:

    Lieber Sandmann, lieber Daemonarch,

    Mir ist um ehrlich zu sein egal, wo das gedreht wird (auch wenn ich nicht glaube, dass nicht auch ein großer Teil gefaked – oder wie das neuerdings im TV heißt, „gescripted“ – ist), ich betrachte die Show eher als ABM für F-Promis, damit diese nicht auf Kosten der Gemeinheit von Sozialhilfe leben müssen 😉

    Was den Gebrauchtwagenmarkt angeht: den gibt es hier genau so, wie bei uns. Die Autos sind hier im Schnitt sogar älter als in Deutschland. Aber es gibt hier nur sehr wenige Menschen (also noch weniger…), die gerne ältere Autos fahren. Alles über 20 wird schlicht weg geworfen.

    Versteht mich nicht falsch, es gibt hier eine große Classic-Car-Szene, aber das ist eine reine Ü40-Party – zumindest was die Autos angeht. Die Fahrer sind meistens deutlich jünger. Vieles davon ist allerdings eher als Hot-Rod einzuordnen. Es geht erst so langsam los, dass sich Leute hier für den originalgetreuen Erhalt von klassischen Automobilen interessieren.

    In diese Autos wird dann (egal, ob nun aufgemotzt oder original) jede Menge Geld und Arbeit rein gesteckt. Aber normale Autos werden oftmals sehr stiefmütterlich behandelt und „service“ ist vielen Aussies ein Fremdwort.
    Das resultiert dann darin, dass viele Autos zwischen 20 und 30 weggeworfen werden.

    Allerdings bewegt sich bei uns ja auch vieles in diese Richtung und ich vermute mal, dass es auch nicht mehr lang dauert, bis der Gebrauchtwagenmarkt bei uns genauso aussieht.

    Ich bin in der Heimat Student, gehöre also einer Zunft an, in der vor 30 Jahren noch jeder Zweite wusste, wie er bei seinem Billig-Käfer/R4/Ente/wasauchimmer den Motor wechselt.
    Heute versteht keiner meiner Kommilitonen, dass ich mit Autos zwischen 300 und 1000 Euro pannenfrei ans Ziel komme. Das Geheimnis: Service und Pflege. Regelmäßige Ölwechel (auch die anderen Flüssigkeiten nicht ignorieren), ab und an mal neue Kerzen und Spritfilter, hier und da mal was einstellen und nachjustieren. Ab und an mal Kontakte putzen und kleine Problemchen beheben, bevor sie erwachsen werden.
    „Gut geschmiert ist halb gefahren“ sagte mein Opa noch 😉

    So jetzt aber genug gegen die „Auto-aufbrauch-Mentalität“ auf beiden Seiten der Erde gewettert! Ich genieße jetzt wieder die Sonne, lieben Gruß aus dem Terra Australis
    Marc

    • Sandmann sagt:

      Ay du auf der anderen Seite der Welt,

      da sprichst du mir aus dem Herzen. Ein altes Auto fährt, wenn es denn anständig gepflegt und gewartet wurde, genau so zuverlässig wie ein neues. Nur ist diese Pflege oft nicht da gewesen, so dass man mit den Altlasten der Vorbesitzer so seine liebe Not hat.
      Darüber hinaus bin ich persönlich sehr faul, was die regelmäßige Pflege meiner Autos angeht 🙁 Mein Benz muss DRINGEND mal einen Ölwechsel haben, in dem Audi ist noch immer der Kühlwasserschlauch aus dem A6, der da nur provisorisch eingebaut wurde….. Ohaoha……

      Ich bin mal gespannt wie sich in Down Under der Markt entwickeln wird. Wenn die da ihre Alltagsautos so runterrocken wird es ja auf absehbare Zeit nicht viele Klassiker geben 😉

      Sandmann

  18. Marc sagt:

    Da Australier aber auch genügsamer sind, als die meisten Menschen bei uns, werden runtergerockte Autos einfach trotzdem gefahren 😉 Hier in der Großstadt natürlich weniger – aber ich wage mal zu behaupten, dass das in Hamburg, München und Berlin auch nicht anders ist.

    Wenn sich rechtzeitig jemand findet, der die fast auseinander fallenden kommenden Klassiker dann wieder aufpäppelt, ist das dann natürlich ein großes Glück. Aber da Rost hier absolut kein Problem ist, macht sich die Vernachlässigung auch nicht ganz so schnell in substantiellen Schäden bemerkbar. Und wenn weniger Leute alte Autos haben wollen, werden halt mehr weg geworfen. Ist bei uns doch genau so… Wenn ich mir die Schrottplätze nach der Abwrackprämie so ansehe.

    Naja, wie auch immer… da ich nächsten Monat schon zurück komme, musste mein alter Schwede jetzt leider auch den Besitzer wechseln: https://ahobbitsholliday.wordpress.com/2015/02/19/goodbye-volvo/

    Ich trauere ihm schon ein bisschen hinterher… ein rostfreier 240er. Finde das in Deutschland mal 😉

    Liebe Grüße vom unteren Ende der Welt 🙂

    • Sandmann sagt:

      Ay Marc,

      oooooooch…. kannst du den Schweden denn nicht im Container mitbringen? Der steht doch super da…?

      Sandmann

      • Marc sagt:

        Das wäre leider zu teuer geworden… Das Verschiffen ist noch recht moderat, aber Einfuhrzoll und Gebühren sind grauenhaft 🙁
        Und dann hat man ja auch immer noch ein Auto mit dem Lenkrad auf der falschen Seite…

        Wenigstens hat er eine neue Besitzerin die sich wohl gut um ihn kümmern wird. Und ich fahr jetzt eben wieder Polo 😀

        • Sandmann sagt:

          Ach herrjeh. Ein Rechtslenker 🙂
          Mag ich niiiiiiiicht. Ist genehmigt.

          Sandmann

          • Marc sagt:

            Also wenn man auf der „falschen“ Straßenseite fährt, ist so ein Rechtslenker schon praktisch 😉 … nur hier irgendwie weniger …

            Grüße
            Marc

            • Sandmann sagt:

              Auf dem Mond macht es auch Sinn, einen Raumanzug zu tragen und Sauerstoff mitzuschleppen 😉

              Na klar, ich spreche von den Straßen HIER. Hat schön gründe, warum sich rechtsgelenkte Klassiker schlechter verkaufen als linksgelenkte…

              Schönes Wochenende
              Sandmann

  19. Mia sagt:

    Dieses Garagentor springt optisch positiv heraus. Beim ferngesteuerten Mazda RX7 mit Klappscheinwerfern kommen bei mir auch Kindererinnerungen hoch. Wie schön einfach war die Welt als Kind doch damals.

    • Sandmann sagt:

      Ay Mia,
      freut mich dass du dich erinnerst. Ich habe trotzdem mal die URL auf die Garagentorfirma aus dem Posting rausgenommen. DU kannst gern offen Werbung verlinken, wenn du vorher freundlich fragst und es zum Thema passt. Durch die Hintertür Backlinks zu erschleichen finde ich ein bisschen… wie soll ich sagen… billig? 🙂
      Sandmann

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