Schrauben drehen, Muttern drehen…

…mit ölverschmierten Flossen in der Werkstatt stehen! 🙂

Sicht auf die Werkbankbucht

So, oder so ähnlich, kann man den Song in einem der Werner Filme hören, und ich als KFZ-Meister kann mir diesen Text getrost als Motto nehmen. Denn ich schraube nicht nur, um mir meine Brötchen zu verdienen, sondern mache dies auch privat für Freunde, Bekannte, Freunde von Freunden, Nachbarn, Kollegen… etc. Neuerdings nun in der eigenen Halle 🙂

Bis vor Kurzem hab ich dies immer bei meinem Opa in der Garage gemacht. Diese bietet an sich gut Platz – allerdings wird es dennoch schnell eng. Man kann nichts stehen und liegen lassen, denn meine Oma besteht über Nacht auf ihre Garage für ihr kleines Autochen. Also beschloss ich was eigenes zu suchen.

Man könnte sagen dass ich ein zweites mal flügge werde 😉

Die Suche hat lange angedauert, und dann bekommt man, ausgerechnet aus den engsten Bekanntenkreisen, den lang ersehnten Anruf: „Hey Sascha, na alter!! Du sag mal, sucht du immernoch ne Halle zum schrauben?“ KLAR!!! 🙂

Sicht vom Tor

Als ich den Anruf bekam war es allerdings noch 2 Monate hin, bis ich rein konnte.

Aber nun ist es endlich so weit. Seit dem 01.11.2010 bin ich stolzer Mieter einer eigenen kleinen Halle, wo ich mich richtig austoben kann. Nachdem sie nun endlich leer geräumt wurde kann ich auch endlich planen, wo ich die Bühne hinstelle, wo dies, wo das…

Bei Lew habe ich schon Preise für Werkzeug eingefordert, eine rollbare Werkzeugkiste gibt es ebenfalls günstig von einem Kollegen, Grube ist auch schon drin. Fehlt eigentlich nur eine Hebebühne, mindestens 2,5 Tonnen Tragkraft soll sie haben, Farbe egal, gut in Schuss muss sie sein, oder gleich ’ne Neue?

Fragen über Fragen, auf die ich sicher noch eine Antwort finde. Alleine an diesem Wochenende hatte ich 3 Autos in der Halle. Es hat sich also schon längst rumgesprochen das da was am laufen ist. Naja, es waren „Aufträge“ aus engeren Kreisen, aber trotzdem, aller Anfang ist schwer. Zudem möchte ich ja nicht NUR an fremden Autos schrauben. Großteils will ich da meine Autos machen 🙂

Fall 1: (leider keine Fotos)

Jaqueline (im Folgenden Jay) hat einen bösen Massefehler in der Rückleuchte auf der rechten Seite. Immer wenn sie blinkt, blinkt auf der Seite alles mit. Also abends schnell in die Halle. Die Beleuchtung soll ja, gerade jetzt bei der dunklen Jahreszeit, funktionieren. Mir ist mehr oder weniger schon klar woran es liegt. Also mal eben schnell die Heckklappe aufmachen, die Verkleidung zur Rückleuchte ausgebaut, Stecker von der Trägerplatte abgezogen, Trägerplatte ausgebaut und gebutachtet. TATSÄCHLICH, mein Verdacht bestätigt sich. Ganz gemeine kleine Korrosionsmännchen haben sich auf den Massekontakt gesetzt. Also alles schön saubermachen, den Kontakt noch ein wenig nachbiegen und wieder zusammen das ganze. UND ES FUNKTIONIERT WIEDER!!

Man muss dazu sagen, dass ich momentan, mit den wenigen Sachen die ich in der Halle habe, nicht viel machen kann. Ich hätte am liebsten einen neuen Pin in den Stecker eingesetzt und den Kontakt etwas besser bearbeitet, aber so muss es nun erstmal gehen bis alles da ist.

Sicht von vorne rechts

Polo putt...

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Fall 2:

Nach einem kleinen großen Unfall meiner Oma hat der treue 96er Polo 6N einen Totalschaden erlitten. Neu hinzu kam ein Golf 3 Variant, 101 PS und SPORTAUSPUFF!!

Fehler gefunden :-)Meine Oma sagt: „Der Dröhnt immer so wenn ich gleichbleibend 100 Kmh fahre!“ Ich versuchte ihr zu erklären, dass es eventuell an dem Sportendschalldämpfer liegen könnte, da dieser ja nunmal sehr laut sei. Aber mein Opa wollte trotzdem mal gucken. Da er nicht mehr so gerne auf dem Boden rumkriecht kam ihm meine Grube gerade recht 🙂 Also, her mit dem Auto. Es sei gesagt, mein Opa ist selbst ein versierter Schrauber, kauft sich gerne alte Motorräder und Mofas, macht sie wieder fit und verkauft sie wieder.

Mein Opa unter der Erde ;-)Er ist etwas eigen, also lässt man ihn lieber alleine werkeln und redet ihm nicht dazwischen. Es würde eh nichts bringen 🙂 Deswegen lasse ich ihn auch alleine in die Grube herabsteigen. Und das macht er auch, mit den Worten: „Mensch, kalt und feucht hier unten. Dann kann ich mich ja schon dran gewöhnen, so tief unten werd ich ja eh bald liegen!“ 🙂 Und sieh da!! Der Auspuff liegt tatsächlich leicht an der Karosserie an. Also Schellen lösen, Auspuff richtig hindrehen, im vorderen Bereich etwas längere Haltegummis anbringen und fertig!

Das Gedröhne ist tatsächlich weg, wenn auch nicht der Sportliche Sound. Aber meine Oma meint, dass es ihr gefällt 🙂

Fall 3: Erst heute passiert!

Meine Freundin ist mit einigen Leuten in ihrem kleinen Lupo zur Tattoo Convention nach Kiel in die Halle 400 gefahren. Der Lupo ist eh schon tiefergelegt, nun voll beladen nochmal um einiges Tiefer. Nun setzte sie auf der Hinfahrt irgendwo unsanft auf, und seitem klackert es.

Jennys Lupo

Ich hab ja schon Angst gehabt, dass die Feder gebrochen ist. Sie kommt also direkt auf dem Rückweg zur Halle. Ich schau mir das ganze an. An sich nichts passiert, der Reifen hat gelitten, ein wenig Gummi vom Profil abgeschält, das Stück schlug dann immer gegen den Kotflügel. Also wieder ein Problem gelöst, jedoch – wenn das so weiter geht mit den „Kunden“, dann habe ich bald kein ruhiges Wochenende mehr. Aber noch macht es mir echt Spaß, ich denke man merkt es dann im Alter 😉

Das beste ist, meine wunderschöne Freundin, die momentan eine Lehre zur Mediengestalterin für Digital und Print macht, hat für mich und meine Halle ein Logo entworfen. Das finde ich so cool, dass ich das auf jeden Fall verwenden werde. Ich habe mir gedacht, das es als Aufkleber (mit ausgeschnittener Schrift) auf jedes der Autos kommt, die ich in der Halle restauriert habe (und auf alle, die es wollen). Die ersten beiden Autos werden dann also Lews Polo und mein V8 sein 🙂

Das Logo! COPYRIGHT!!!!! ;-)

Das V wird noch auf die Höhe der 8 gezogen, damit es symmetrisch ist. Ansonsten bleibt alles so. Ich habe auch schon überlegt, wie man den Namen der Werkstatt liest, wenn man einen normalen Text (WIE DIESEN HIER) schreibt. Wie wäre es mit: Vactory? Sieht irgendwie langweilig aus oder? Deswegen vielleicht so: V8ctory?? Wie dem auch sei, auf jeden Fall wird unter dem Namen Vactory (mit V) geschraubt. Und vielleicht weiss ja bald jeder, was gemeint ist, wenn einer sagt: „Ich fahre in die Vactory!

Sascha

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5 Antworten zu Schrauben drehen, Muttern drehen…

  1. Wob79 sagt:

    Hallo Sascha

    Na dann herzlichen Glückwunsch zur neuen Schrauberhalle. Da hast du dir ja was schönes vorgenommen. Was größeres als meine Garage könnte mir auch gefallen.
    Und eine Bühne wäre natürlich sau stark. Aber bei mir wird es nur eine kleine Spinnerei bleiben.
    Ich wünsche dir viel Spass beim Schrauben, und dass die Autos nicht ausgehen.

    MFG Rene‘

  2. Daemonarch sagt:

    Seufz, sowas hätt ich hier auch gern.. Könntest du mietmäßig bei dir mal ne grobe Hausnummer ansagen?

    • Sandmann sagt:

      Auch wenn ich nicht direkt angesprochen wurde:
      Raum Kiel, Halle mit Platz für 5-6 Autos und Drehstrom und genug Deckenhöhe für eine Hebebühne: 400 – 600 Euro all inklusive. Alleine nur machbar, wenn du echt Geld übrig hast (und wer hat das schon).

      Tipp: Resthof mit viel Platz und Scheunen und Nebengebäuden suchen. Und das dann mit drei oder vier Leuten teilen, da kommt jeder auf ein paar Hunderter, und wenn man richtig gut ist kann man das Wohngebäude sogar noch vermieten. Aber das geht nicht nebenbei, da musst du dich um vieles kümmern, Versicherungen, Nebenkosten etc…

      Tja, Schraubers Hauptproblem. Bezahlbare Hallen.

      Sandmann

  3. Sascha sagt:

    Hey Daemonarch!!

    Die Halle kostet 150 Euro im Monat, all inklusive. Da ich da noch mit nem Kollegen drinne bin kostet es jeden halt nur die Hälfte. Einen schönen Holzofen haben wir auch für die kalten Tage. Nur kein Wasseranschluss. Mal sehen ob wir da noch was bewerkstelligen 🙂
    Man müsste mal ausmessen wieviele Quadratmeter die Halle hat. Ganz hinten links in der Halle gibts eine Tür, da gehts nach oben in einen weiteren Raum der in Zukunft in ein Aufenthaltsraum umgebaut wird 🙂

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