Zu spät geboren

Ende und (Neu)Anfang zweier Marken

Ende und (Neu)Anfang zweier Marken

Von Sven Bortlisch
Kleinwagen…   1.4 Liter…   Oder sowas wie „87 PS“ – dürften bisher nicht zu den Suchbegriffen gezählt haben, die Leser auf diese Seite geführt haben. Eigentlich habe ich sogar ein schlechtes Gewissen, falls sich das nach diesem Beitrag ändern sollte. Ein Lobgesang auf umweltfreundliche, platzsparende Autos soll das hier gar nicht werden, da bin ich hier auch falsch. Als jemand der hofft, irgendwann in seinem Leben einen gebrauchten Jaguar F-Type oder Aston Martin neben den Adam (und den Tesla) stellen zu dürfen, möchte ich einfach ein paar Sätze über die besondere Beziehung zu meinem ersten eigenen Auto beitragen. Ich bin Sven. Und ja – mein erstes Auto ist ein Opel Adam.

In den 90ern geboren beneide ich frühere Generationen, die sich in den 70er/80er Jahren als Student gebrauchte Opel oder Ford Coupés gekauft haben und damit zur Uni gefahren sind. Heute landet man irgendwie zwangsläufig beim Corsa oder anderen vergleichbaren Kleinwagen. Mag vielleicht auch daran liegen, dass die 90er und frühen 2000er Jahre nicht unbedingt die Glanzzeit des guten Designs bei bezahlbaren Autos darstellten und es deshalb an Modellen mit Charakter fehlt. Ein Kadett C Coupé hat für mich eindeutig mehr Charme als ein Tigra. Aber man liest ja eh immer öfter, dass der heutigen Jugend das neueste iPhone wichtiger als das eigene Auto ist. Im Prinzip reichen Bus und Bahn im Ruhrgebiet vollkommen – so lange man nicht nach 23:00 Uhr von Dortmund nach Mülheim muss und der Bahnhof auf der anderen Seite der Ruhr liegt.

Farben der Vernunft

Farben der Vernunft

Wäre meine Familiengeschichte eine andere, würde mich das Thema Auto wahrscheinlich überhaupt nicht interessieren und wie den anderen der ÖPNV reichen. Allerdings ist mein Vater KfZ-Meister und hat – wie man Großvater und mein Großonkel – im Opel Werk in Bochum gearbeitet. Die ersten Autos, in denen ich unterwegs war, waren ein Kadett GSi 16v und ein Corsa A GSi. Manta A und GT kenne ich auch nicht nur von Fotos, Vati hatte sie alle und ich war dabei. Später wurde es praktischer und der Kindersitz landete im Omega A Caravan mit sechs Zylindern. Mittlerweile stehen zwar keine OPC-Modelle vorm Haus, aber es gibt sicher vernünftigeres, als einen Corsa D mit dem 130 PS Turbodiesel zu bestellen. Mein Clan ist schon immer Opel verBlitzt gewesen.

Es war also niemand da, der Ende 2013 glaubhaft dagegen argumentieren konnte, sämtliche Ersparnisse für einen nagelneuen Opel Adam zu opfern und die Kreuze bei den Farbkombinationen zu setzen, die einen schnellen Wiederverkauf unmöglich machen (zu dem es aber hoffentlich nie kommen wird). Gelb/Schwarz wäre vielleicht nicht gerade meine erste Wahl gewesen, aber was will man dagegen machen, wenn die weibliche Hälfte des Haushalts ein Auto haben möchte, dass sich aus der Masse abhebt (was im Prinzip nichts schlechtes ist)? Die selbst gewählte, eigenwillige Zusammenstellung sorgt natürlich dafür, dass mir der Kleine noch ein bisschen mehr ans Herz wächst und irgendwie ein bisschen besonderer wird.

Ein bisschen Sandmann steckt in uns allen

Ein bisschen Sandmann steckt in uns allen

Und als wäre das noch nicht genug, wurde mir im Dezember letzten Jahres zusätzlich bewusst: Der Adam besitzt auch in anderer Hinsicht eine Eigenschaft, die ihn von den anderen Autos in meinem Leben abhebt und abheben wird. Viele Stunden meiner Kindheit habe ich damit verbracht, am Werk in Bochum mit meinen Eltern und Großeltern neue Autos zu bestellen und abzuholen. Als Mitarbeiter hat man die Möglichkeit, zu besonderen Konditionen jedes Jahr einen neuen Wagen zu leasen beziehungsweise zu kaufen. Mit der Schließung des Werkes war klar, dass unser Auto das letzte sein würde, welches dort ausgeliefert wurde. Es ist zwar nur ein kurzes Kapitel im Leben, aber es ist zu Ende und es kommt so nicht mehr wieder. Im Nachhinein bin ich sehr froh darüber, dass mein Großvater, der quasi von Anfang an in Bochum dabei war, die Schließung nicht mehr miterleben musste.

Der Adam mag zwar nur ein Kleinwagen sein, aber auch ohne Vorgeschichte mit anderen Besitzern konnte er schnell etwas besonderes werden. Oder vielleicht gerade deshalb. Die Geschichten – erleben wir zusammen, er und ich. Wenn mich Jens lässt (und ich hier nicht vom Hof gejagt werde), ließe sich nach diesem Einstieg in Zukunft vielleicht noch das ein oder andere Thema anfangen und fortsetzen. Manche Geschichten beinhalten zwar die Worte „E-Carsharing“ und „BMW i3“, aber warum nicht die Suchanfragen gleich vollkommen in eine falsche Richtung lenken?

Sven

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20 Antworten zu Zu spät geboren

  1. LarsDithmarschen sagt:

    Moinsen Sven,

    „zu spät geboren“? – kenne ich ;-). Ich ein 1996er Jahrgang und falle damit eigentlich in die „Corsa, Polo, Fiesta“-Sparte, wie sie auch viele meiner Freunde (wenn sie keinen Audi haben) bedienen.

    Ich hatte schon immer einen Altblechfimmel und wollte als erstes Auto eigentlich einen Volvo Amazon. Wir haben uns mehrere angeguckt, meine Eltern meinten aber irgendwann, dass die ja zu schade sei für einen Fahranfänger. Und im Winter würde sie rosten wie sonst irgendwas. Und Sicherheit wäre ja auch nicht so groß da. Irgendwann hatten sie mich überzeugt und ich dachte an einen neueren Volvo. V40 sollte es werden.

    Ich habe am BF17 teilgenommen und wollte am liebsten gleich mit meinem eigenen Auto anfangen und nicht mit dem Passat meiner Eltern. 2012 hat mein Onkel dann schon mal bei Volvo-Händlern rumgefragt und im Mai 2012 meldete sich ein Händler aus Elmshorn, dass er einen tollen gefunden hätte. Er war in meinem Budget (mein Onkel unterstützte mich dann großzügig) und wurde nach einer Probefahrt gekauft. Als er dann nach Hause geliefert wurde, weil er noch frisch durch den TÜV sollte, war ich stolz wie sonstwas.

    Wie es wohl bei dir mit dem Adam ist (Das Heck finde ich besonders schick), ist es bei mir mit meinem V40. Er ist nun fast 12 Jahre alt, schwarz und eigentlich recht langweilig und bestimmt nun nichts mehr wert. Aber weil ich schon so viel mit ihm erlebt habe (Reise nach Kopenhagen, Fahrten zu und von Partys, etc.), möchte ich ihn nie mehr wieder hergeben ;-). Es kommt halt nicht drauf an, was man fährt, sondern was man damit verbindet.

    E-Carsharing und der i3 würden mich schon interessieren. Gerade, seit ich letztes Jahr mal einen Wasserstoff-Hyundai fahren durfte.

    Einen alten Volvo habe ich mir ein Jahr später dann trotzdem noch gekauft :-D.

    Schöne Grüße
    Lars

    • Sandmann sagt:

      Ach ja, unser Lars ist ja quasi auch ein „Youngster“ 😉

      Ich will mich gar nicht einmischen, aber ich muss ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich persönlich —-> CarSharing, besonders elektrisches und alle Arten von libellenähnlichen Elektro-Lifestyle-Plastikgurken extrem SCHEISSE finde 🙂 Also nicht übertreiben, dann lasse ich mit mir reden. El Gigante hat es ja auch geschafft, dass mir der Twizzy oder wie der heißt Spaß macht, aber der will ja auch nicht mehr sein als ein Innenstadtflitzer.

      Also Sven, wenn du da was planst, müssen das schon extrem sexy Bilder sein (am besten mit fast nackten, sehr hübsch anzuschauenden Frauen dabei), bring irgendwie noch Zigarren oder zumindest Rotwein mit ins Spiel und dann schauen wir mal. Sandmanns Welt wird kein Green Cars Blog. Ich schwöre 🙄

      Sandmann

      • NX1701 sagt:

        Schon mal vielen Dank für die ersten positiven Rückmeldungen! Habe mich sehr darüber gefreut und werde morgen auch noch ausführlicher antworten.

        Bevor ich weg muss noch eine Beruhigung:
        Keine Angst, Sandmann. Du würdest von mir keinen Abgesang auf das „Individualautomobil“ und den Benzinmotor erleben. 😉 Viel mehr finde ich es interessant darüber nachzudenken, in was für einer Zeit wir momentan leben und wie ich mich als Autofan Anfang 20 da einordnen soll.

        Vorgestern konnte ich zum Beispiel den neuen Adam S fahren. Geht mit seinen 150 PS richtig gut und lässt sich von der Beschleunigung ungefähr mit dem i3 vergleichen. Auf dem Rückweg vom Autohaus unterhielt ich mich mit meiner Verlobten darüber, wie unsere zukünftigen Kinder wohl darüber denken werden, wenn ihr Vater den Sound des 1.4er Turbo mehr zu schätzen weiß als den des Elektromotors. Sie werden vielleicht ein ganz anderes Straßenbild kennenlernen und – falls ich bei der Erziehung versage 😀 – den Benzinmotor für veraltet halten.

        Carsharing und E-Autos gehen bei mir also eher in Richtung der Frage, ob ich bald auch zu den Leuten gehöre, die technische Innovationen grundsätzlich ablehnen und unumstößlich an verbrannten Dinosauriern festhalten. Über so was muss ich nachdenken, immerhin hat Aston Martin gerade einen höhergelegten Elektrosportwagen präsentiert. Das muss ich erstmal verarbeiten. 😀

        • Sandmann sagt:

          Ay NX1701 (wie willst du denn hier eigentlich genannt werden?),

          das Angst haben habe ich mir in den vergangenen drei Jahren abgewöhnt 😉

          Ich bin sehr offen gegenüber alternativen Antrieben, vor allem Elektroautos. Was junge Menschen heute von einem Auto erwarten und in welche Richtung die Entwicklung geht ist einfach was ganz anderes als das, was ich noch gelernt habe. Ich bin in den stinkenden, unkatalysierten 70ern aufgewachsen, in mein Straßenbild gehörten Taunus, Käfer, Kadett und /8. Dass die Entwicklung weitergeht ist gut und wichtig. E-Autos machen einen Heidenspaß. Aber es darf hier insgesamt nicht zu viel davon werden, ich will keinen Bauchladen aufmachen 🙂 Aber so ein bisschen… kann gern. Mach fertig den Kram.
          Ich will ja nicht als ewig Gestriger ins Grab steigen.

          Aber eins ist sicher – solange Benzin bezahlbar ist werde ich meine alten Karren fahren. Und der V12 kommt auch noch. Definitiv! 😀
          Elektroautos: Morgen Abend sichte ich erstmal die Unmengen an Carrera Teilen, die grad ins Haus geflattert kamen. Falls das auf Facebook noch niemandem aufgefallen ist 😉

          Sandmann

          • NX1701 sagt:

            Hallo Sandmann,

            endschuldige bitte die verspätete Antwort, aber mich hat nun auch die Grippewelle erwischt. Mehr als vegetieren war da nicht drin.

            In meiner Generation gehöre ich definitiv zu den letzten, die ganz vorne an der E-Auto-Front kämpfen. Natürlich ist das alles furchtbar faszinierend und das Tesla Model S P85D zeigt jetzt schon, in welche Richtung diese Technik gehen kann, aber trotzdem stehen bei mir noch einige Autos vorher auf der Liste, die einen V6, V8 oder V12 unter der Haube haben. Die Preisliste des neuen Mustangs sieht in Deutschland zum Beispiel gar nicht so unattraktiv aus. 😉
            Traurig ist in dem Zusammenhang nur, dass mein Weg zur Arbeit nur zehn Minuten dauert und mit dem Bus mehr Sinn macht.

            Bei der Carrera Bahn reizen mich dann doch eher die ganz neuen Sets, die in Richtung „Playstation 3D“ gehen. Die Preise frustrieren mich allerdings zu sehr.

            Sven (NX1701 ist dann doch etwas sperrig 😉 )

            • Sandmann sagt:

              Ay Sven,

              alles fein, alles fein. Ich halte ebenfalls gerade Händchen bei zwei Frauen in Hamburg Altona, die es ebenfalls komplett zerlegt hat 🙁

              Und ich werde Benzin verbrennen, solange man das noch bezahlen kann……. Mein Weg zur Arbeit ist immerhin 100 Kilometer lang. Einfache Strecke….

              Sandmann

    • NX1701 sagt:

      Hallo Lars,

      natürlich erwische ich mich auch oft dabei, wie ich in den diversen Autoportalen nach Young- und Oldtimern suche. Aber ich habe nie ernsthaft in Erwägung gezogen, mir 2013 ein Kadett C Coupé als Alltagsfahrzeug zu kaufen. Das lag erstens daran, dass wir zu dem Zeitpunkt ein Auto brauchten, was die nächsten Jahre nicht zu viel Aufmerksamkeit nötigen haben würde. Und zweitens bin ich dann doch irgendwie verwöhnt, was dieses Komfortgedöns angeht. Mal vom Fortschritt bei der Sicherheit abgesehen, hat unser Adam Klimaautomatik, Lenkrad- (!) und Sitzheizung und parkt selber ein. Alles Dinge, die einem ein Kadett natürlich nicht bieten kann und auf die ich mittlerweile nicht mehr verzichten möchte.
      Das ist auch ein Grund, um den ich frühere Generationen beneide. Um so was musste man sich bei der Kaufentscheidung damals keine Gedanken machen, weil es Klimaanlagen nur in der Oberklasse gab. Heute ist das alles irgendwie vernünftiger, risikoloser und mit der Tendenz zur Sicherheit im Kleinwagenkleid statt zu den Klassikern in alter Coupéform.
      Aber man reduziert sein Todesrisiko definitiv massiv, wenn man den airbaglosen Oldtimer nur an warmen Sonntagen aus der Garage holt und nicht jeden Tag damit unterwegs ist. 😀

      Ich hoffe auf jeden Fall darauf, dass sich unser Adam irgendwann eine Garage mit einem seiner Großväter teilt und schiele bis dahin neidisch auf den Alfa Spider und den Brera, die bei uns in der Tiefgarage den selben Besitzer haben.

      Viele Grüße

      Sven

  2. Marc sagt:

    Auch von mir, schreib weiter 🙂
    Mir gefällt der Bericht über den Adam. Meine Freundin fährt Corsa C und liebäugelt auch mit einem Adam. (aber mit Kinderwunsch schlecht vereinbar) 😉
    Ich bin bei Opels eher Richtung Kadett oder KAD-Reihe interessiert 😀

    • NX1701 sagt:

      Danke, Marc!
      Kindersitze passen auf die Rücksitzbank und den Kinderwagen kann man zur Not aufs Dach packen, man muss sich nur zur helfen wissen. 😉 Wobei der neue Corsa E ja eigentlich auch schon wieder so viel vom Adam hat, dass man damit auch ganz gut fährt.

  3. Uli sagt:

    Mache bitte und gern weiter. Ich bin zwar kein Opelanhänger und mit Jahrgang 1963 schon älter, aber der Adam hat doch etwas. Es war schon immer so, daß einige Ältere und „Gußeiserne“ meinten, ein seinerzeit modernes Auto würde nie zum Klassiker oder Oldtimer. Waren es anfangs Speichenräder, Rahmenaufbau und Standardantrieb, die einen Klassiker ausmachten, waren es später Blechstoßfänger und Vergaser, dann abgesetzte Stoßfänger und die Abwesenheit von Elektronik…die Reihe ließe sich fortsetzen. In meiner Jugend wäre nie jemand auf die Idee gekommen, daß ein VW K70, ein VW412, ein Golf I, ein C-Kadett oder gar Verbrauchskisten wie Käfer, R4 und Ente je einen Oldiestatus bekommen würden. Sie haben sich geirrt. Und gestern sah ich bei meiner freien Werkstatt einen wunderschönen weißen, gut erhaltenen Audi 100 C3, den „cw-Weltmeister“ der ersten Generation in einem perfekten Originalzustand. Ich habe lieber nicht nach dem Preis geschaut, sonst wird man schnell schwach und fängt an zu rechnen, ob man nicht doch…. Dieses zeitlose Styling, perfekt der Funktion angepaßt, die Ausstrahlung von Gediegenheit ohne den albernen Protz der SUV, man hört förmlich den Fünfzylinder brabbeln, obwohl ich nicht einmal weiß, ob nicht ein profaner 75PS Vierzylinder unter der Haube dieses Exemplars werkelt.
    Und heute fahre ich aus Überzeugung Audi A2, ähnlich selten wie der VW K70, den ich als einstigen „Traumwagen“ einige Jahre mit Freude als Oldtimer gefahren habe. Und der A2 ist schon auf dem besten Weg zum Klassiker, genau wie der erste TT. Dabei hat der A2 einen Vorteil gegenüber klassischen Oldies: Er ist aus Alu und bröselnde Schweller, vergammelte Bodenbleche und zerfressende Radläufe sind nicht zu erwarten. Der Adam ist auch ungewöhnlich, deine Farbkombi finde ich als Fan der ’70er einfach nur cool, Schone und pflege ihn gut, denn viele werden durch Tieferlegung, Breitreifen und ähnliche „Tuning“sünden verbastelt und verhunzt werden. Original ist orignell, Allzeit gut Fahrt wünscht Uli.

    • NX1701 sagt:

      Auch ein Dank an dich, Uli! Da die Farbkombi mit dem Corsa D, der auf dem zweiten Foto zu sehen ist, im Hinterkopf gewählt wurde, liegst du mit den 70er Jahren gar nicht so falsch. Mit der Optik wollte Opel 2009/10 nämlich an die alten Sportmodelle erinnern. Ob man dafür unbedingt den Corsa als Basis wählen musste, steht auf einem anderen Blatt.

      Ja, man mag es sich kaum vorstellen, dass in absehbarer Zeit auch ein Golf VII auf der Techno Classica in Essen stehen wird. Die wenigstens denken heute daran und schon werden aus ein paar Millionen Golf schnell wenige tausend. Wie oft höre ich meine Eltern sich darüber ärgern, nicht das ein oder andere Auto behalten zu haben. Aber als Normalperson fehlt nun mal meistens das Geld, um ein Haus und ein privates Automuseum gleichzeitig zu besitzen. Selbst wenn Opel oder VW deutlich bezahlbarer als andere Marken sind.
      Ich hoffe darauf, zumindest ein Auto erfolgreich erhalten zu können. Insofern kann ich dich auch beruhigen, dass sich an der Optik nicht viel ändern wird und höchsten Teile angebracht werden, die auch ab Werk für diese Ausstattung bestellbar sind/waren.

  4. Dave sagt:

    Zu spät geboren geht auch früher 🙂
    Als 1985er Jahrgang und überzeugter 70er Jahre Fan (musikalisch wie automobil) träumte ich immer davon einen Manta oder ein anderes 70er Jahre Coupe bewegen zu dürfen.
    Nach dem Führerscheinerwerb am 23.12.2003 (Der letzte Führerschein des Jahres in meiner Heimatstadt) fieberte ich dann meinem ersten eigenen Fahrzeug entgegen.
    Ich hab mein ganzes Verfügbares Geld zusammengekratzt, alle Ersparnisse in die Hand genommen und schließlich einen Hyundai Pony erworben. Baujahr dürfte 1994 gewesen sein, Preis war 100€.
    Hab mir das ganze immer mit „Pony ist auch ein Pferd, also ist Hyundai Pony fast schon Ford Mustang“ schöngeredet.

    Der Vorbesitzer besitzt nach wie vor einen China-Imbiss.
    Im Kofferraum müssen diverse Soßen ausgelaufen sein, wodurch der grauschwarze Kofferraumteppich eine hübsche grünfärbung erhielt und flauschiger war als jedes US-Car Velour.
    Ich glaube, ich muss nicht erwähnen, dass ich Gegenstände lieber im Fahrgastraum transportierte.
    Bis ich endlich ein Fahrzeug aus den 70ern hatte vergingen weitere 8 Jahre, eine Hochzeit und mehrere Umzüge.
    Meine bessere Hälfte und die Kinder freuen sich aber immernoch über den knallorangen B-Ascona 2-türer von 77.
    Noch mehr freut sich meine Liebste über die Tatsache nicht im knallroten Hyundai Pony (mit Heckscheibenaufkleber meiner damaligen Band, Sprühfarbendeko und unbenutzbaren Kofferraum)mitfahren zu müssen.

    Hab Geduld – das Traumauto kommt. Du musst es nur wollen.

    Grüße aus Oberfranken

    Dave

    • NX1701 sagt:

      Hallo Dave,

      die Pilzzucht im Kofferraum dürfte den Wert des Hyundai bei weitem überstiegen haben. Wäre das keine Geschäftsidee zur Finanzierung des Traumautos gewesen? 😀

      In einer Halle im Münsterland steht noch ein zerlegter Opel GT (zählen wir ihn mal großzügig in die 70er 😉 ), den ich gerne mal im fahrfähigen Zustand sehen würde. Ich hoffe ja, dass bei meinen Eltern der Motivationsschub zum Ausmisten so lange auf sich warten lässt, bis bei mir das Portmonee eine professionelle Restauration zulässt. Wie du schon sagst, man muss es nur wollen.

      Grüße aus Mülheim an der Ruhr

      Sven

  5. iErp sagt:

    Hi,

    also ich schließe mich dem „zu spät geboren“ auch mal an.
    Ebenfalls 1996, und ebenfalls kann ich mit modernen (insbesondere kleinen) Autos nichts anfangen. Ich habe mir nicht vorstellen können, ein Auto weit diesseits der Jahrtausendwende (und <100 PS) zu fahren, deshalb habe ich jetzt eben einen 1999er A4.
    Irgendwann, bevor alles Benzin weg ist, mag ich aber noch ein Auto vor 1990 besitzen. Muss nichts besonderes sein, ein Golf II, Kadett o.Ä. würde mir schon reichen. Am liebsten aber ein BMW e24 🙂

    Wenn ich jetzt mit entsprechendem Geld einen neuen Kleinwagen kaufen müsste, würde es wohl der A1 – der fühlt sich innen noch am meisten nach hochwertigem, vollwertigem Auto an. Wobei der wieder so unverschämt teuer ist…
    Den Adam finde ich grundsätzlich recht attraktiv, allerdings ist das Frontdesign für mich nichts (Scheinwerfer gehören neben den Kühlergrill)… Aber eigentlich sollte ich mir mal einen in Natura anschauen.

    Von e-Autos werden wir alle in 20 Jahren etwas halten müssen, ob wir wollen oder nicht, aber im Moment ist das immer noch Reichenspielzeug. Für lange Strecken immer noch nicht zu gebrauchen und vom Preis her indiskutabel.
    Der Tesla ist mir da noch am sympathischsten, weil er abgeht wie die Sau, aber von den BMW i Modellen krieg ich Augenkrebs. So ein gezwungen futuristisches Design… Bäh.
    Und das mit dem Carsharing… Auch nicht meine Welt. Es heißt ja immer, das Auto ist bei jungen Leuten mittlerweile ganz unten auf der Wunschliste – so jemanden (wenn es nicht so ein Ökospinner ist) hab ich bisher noch nicht kennengelernt. Selbst wenn ich in die Stadt ziehen würde, wäre ein Auto für mich Pflicht.

    Greetz
    -iErp

    • NX1701 sagt:

      Hey,

      der Blick auf den Adam lohnt sich immer. 😉
      Es soll auch schon einige gegeben haben, die sich auf der Suche nach einem A1 dann doch für das Produkt aus Eisenach entschieden haben. Im Opel kommt auf jeden Fall kein Kleinwagenfeeling auf.

      Der Tesla spielt in einer eigenen Liga, das stimmt schon. Von der Reichweite – in Zusammenspiel mit dem Schnellladestationennetz – dürfte er für Alltag und Urlaub wohl am besten taugen. Wenn man mal den Preis und den Umstand ignoriert, dass er nicht gerade in der Innenstadt zu Hause ist.

      Carsharing steht und fällt mit zwei verschiedenen Arten der Verfügbarkeit. Erstens braucht man ein flächendeckendes Netz – das es im Ruhrgebiet aktuell nicht gibt – und zweitens müssen die Autos in wenigen Minuten spontan buchbar sein. Das hängt natürlich direkt miteinander zusammen, denn je mehr Autos, desto höher die Wahrscheinlichkeit der Buchbarkeit. So lange es pro Stadt nur zwei Fahrzeuge gibt, ändert sich an dem (erfüllten) Wunsch nach dem eigenen Auto nichts. Und der überwiegt auch in meinem Bekanntenkreis noch.

      Grüße

      Sven

  6. Snoopy sagt:

    Gratulation zum schicken Wagen ! Ich habe habe als Zweitwagen das Adamvorbild den Fiat (Abarth) 500C mit unvernünftiger PS-Zahl. Mein erster Wagen war ein Kadett C Verschnitt aus England (Vauxhall) und ganz kurz kreuzte Ascona B, Manta B und Corsa A (der Uradam?) meinen Weg. Ja die gelben waren damals die schnellen :-).
    Gerne höre ich auch was über E-Mobilität, da sich hier viel interessantes tut. Ich nutze von Car2Go die E-Smarts, ein Freund hat einen Zoe und den einen oder anderen interessanten Stromer bin ich auch schon gefahren. Da tut sich was…

    • Sandmann sagt:

      Verdammt…. Besen Besen sei’s gewesen 😉

    • NX1701 sagt:

      Danke! Leider gibt es einen vergleichbaren Adam erst seit diesem Jahr, ansonsten wäre die PS-Zahl im Einleitungssatz möglicherweise auch etwas unvernünftiger.
      Größentechnisch ist der Corsa A sicherlich der UrAdam, aber das gesamte Konzept unterscheidet sich zu sehr, um die beiden miteinander zu vergleichen.

      Den (Die?) Zoe bin ich auch schon gefahren, war aber nicht sonderlich begeistert. Vielleicht lag das aber auch nur daran, dass ich keinerlei Vorgeschichte mit französischen Autos habe und deshalb einige Dinge nicht gewohnt war.
      Zoe war immer noch ausgereifter als der E-Smart. Dazu aber in Zukunft vielleicht mehr. 😉

      Grüße

      Sven

  7. Maik sagt:

    Reichlich früh habe ich diesen Artikel und die Kommentare entdeckt. Auch ich komme aus dem schönen Mülheim, zähle mich allerdings eher zu den Personen die ein Auto nur benutzen um von A nach B zu kommen. Mein erstes eigenes Auto, ein Polo von 1990 versagte bereits nach einem 3/4 Jahr seinen Dienst. Einige Zeit lang fuhr ich dann einen China-Roller bis mein Vater mir zum Abschluss meiner Ausbildung einen 2003er 3er BMW schenkte. Nun wäre bald der 2. TÜV mit dem Fahrzeug fällig, richtig geliebt habe ich ihn aber nie und so habe ich mir nun einen kleinen Neuwagen von Mitsubishi bestellt. Hauptsache der Wagen ist günstig, bietet einigermassen Komfort wie beheizbare Außenspiegel und rollt. Etwas anderes als ein Japaner kam für mich daher kaum in Frage.

    • Sandmann sagt:

      Ay Maik,

      besser spät als nie 🙂
      Ja, ich denke, es ist völlig legitim, ein Auto als reines und unabhängiges Transportmittel zu betrachten. Und bei aktuellen Japanern bist du definitiv für viele Jahre gut aufgehoben.
      Aber… warum kaufst du dir in heutigen Zeiten ein Auto NEU? Die Autos sind inzwischen so gut, dass du ein drei Jahre altes Fahrzeug (was immer noch top in Schuss ist) für den halben Preis bekommst. Und auch mit dem hättest du bei regelmäßigen Inspektionen noch viele Jahre Ruhe. Hm.
      Wahrscheinlich hat die günstige Finanzierung gelockt? 😉

      Viele Grüße aus dem Norden
      Sandmann

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