Auferstehung statt Himmelfahrt

Der frische Franzose

Totgesagte leben länger. Vielleicht steht das eines Tages auf dem Grabstein meines Baguette™ -> dem 1999er Citroën XM TCT Pallas. Vor über vier Jahren ging er für einen dreistelligen Betrag im Osten von Berlin in meinen Besitz über, nach einem selbstverschuldeten Motorschaden wurde er in Dresden in einen Jahreswagenzustand zurückversetzt – und nach dem unverschuldeten Unfall letztes Jahr steht jetzt die erneute Instandsetzung an. Zum Kaufpreis sind heute mehr als 14.000 Euro dazugekommen 😁, dafür gibt’s neuwertige, vollausgestattete V6 aus der ersten Serie. Aber was soll ich mit einem neuwertigen, vollausgestatteten V6 aus der ersten Serie? Ich will DIESEN Citroën XM, und das aus vielen emotionalen Gründen. Und ich will keine weiteren zwei Wochen in einem Neuwagen leiden, um ihn endlich wiederzubekommen. Neuwagen? Ja. Argh 😳 Leidet ihr mit mir? Dann los!

Die klare Bekenntnis zur vollständigen Reparatur.

Alles kaputt.

Ein fremdverschuldeter Schaden am Auto kann die Chance sein. Die Chance, das ungeliebte Mobil endlich für gutes Geld loszuwerden zum Beispiel. 👉 Negativ bei mir. Oder die Chance, eine Versicherungssumme auf Kostenvoranschlag abzugreifen und mit etwas Gaffa Tape und Spaxschrauben den Schaden selbst grob zu fixen. 👉 Auch negativ bei mir. Ich will, dass mein Auto wieder heile ist und so fährt – und aussieht – und riecht wie vor dem Unfall! Geld verdiene ich mit meinem Beruf, nicht mit einer gegnerischen Versicherung. Also wähle ich für die Schadensregulierung beherzt die Werkstatt meines Vertrauens und den dazugehörigen Gutachter, denn beides kann ich mir selbst aussuchen. Die gegnerische Versicherung wirkt seit dem leicht verstimmt.

Gut8er und Advokat

Gutachter gehen oft an einen Klassiker heran und rechnen einen hohen Kilometerstand und das Alter auf einen kleinen Restwert herunter, schreibt man im Netz mit erhobenem Zeigefinger. Was dann selbst bei nicht so schlimmen Unfällen zu einem wirtschaftlichen Totalschaden führe und die Reparatur, wenn überhaupt, nur anteilig decke. Mein Gutachter der Wahl ist mit Klassikern vertraut und geht mit geschultem Blick um mein malades Schwebeteilchen herum. Gemurmelte Satzfetzen wie „ah ein Y4“ und „Pallas ist selten bei der Baureihe“ wärmen mein Gemüt. Die mit Zahlen und Bildern belegte Revision des Fahrwerks, der neu aufgebaute Motor und die für die letzte HU erfolgten Arbeiten zählen deutlich ins Plus. Ins Minus zählt der hintere Stoßfänger, der vor einiger Zeit mal leichten Feindkontakt an einer Mauer hatte 😇

Das Baguette™ bekommt auf 15 Seiten einen Zeitwert von 8.000€ attestiert – meine Investitionen haben sich gelohnt 😊 Der begutachtende Mann empfiehlt mir, einen Anwalt für Verkehrsrecht zu beauftragen. Huch? Ich? Einen Anwalt? Ich bin eigentlich immer gut ohne juristischen Beistand ausgekommen, warum sollte ich bei einer klaren Sachlage jetzt einen nehmen? Die Antwort ist deutlich. Ich soll einen (von der Versicherung bezahlten) Anwalt nehmen weil der a) die gesamte Korrespondenz übernimmt und b) mich davor schützt, dass Anteile der Reparatur vielleicht nicht bezahlt werden („bei alten Autos passiert das eigentlich immer, die versuchen es zumindest„). Okay. Ich nehme mir einen Anwalt. Und gebe die Reparatur vollumfänglich in Auftrag.

Jetzt kommt ein harter Schnitt. Einigen von euch werden die Augen tränen.

Schöne neue Welt

PIEP BLINK SURRRR LENK

Es ist ein neuer, ein sehr neuer Golf VIII 😱 Golf 8. In Worten: Acht!! iPhone 21. Windows 15. Was auch immer. Die Versicherung der Unfallverursachers nannte mir telefonisch ihren Werkstattersatzwagenanbieter, bei dem ich zu einem Tagessatz bis maximal 68€ einen Leihwagen während der Reparatur meines XM buchen könne. Dort gab es leider im gesamten Portfolio kein einziges Fahrzeug mit einer AHK! Wie bitte? Die verkehrsaffine Rechtsanwältin bedeutete mir auf freundliche Nachfrage, nicht erneut mit der Versicherung zu sprechen, das mache jetzt sie. Noch am selben Abend wurde mir von Sixt ein Auto vor die Tür gestellt. Ein Golf VIII, vollgetankt, handgeschaltet und mit einem wundervollen, ausklappbaren Haken unter dem hinteren Stoßfänger. Geht doch! Der steht nun hier, und er fühlt sich heftig digital 🤖 und sehr… ungewohnt an.

Na gut das kann man machen.

Meine beiden viertelfinnischen Sandmädchen stört digital überhaupt nicht. Die Große hat inzwischen ein Handy und lungert glücklich im „neuen Auto“ rum. Alles blinkt und piept und das große Display ist ja wohl der Hammer. Meine Kleinste feiert basslastige Fröhlichmusik von überdrehten Kinderlieder-Rappern auf Toggo Radio über DHB+ („Papa warum kann der Citroën das nicht empfangen?„) und konfiguriert jeden Morgen auf dem Weg zur Kita die stufenlos durchgefärbte Ambient-Beleuchtung. Gestern hatten wir das Motto „Gelb ist deine Lieblingsfarbe“, heute wird es „Elsas Eispalast“. Und Papa? Papa wird fast wahnsinnig, wenn der serienmäßige Spurhalteassistent vor allem auf Landstraßen in die Opposition geht, auf gerader Strecke kraftvoll gegenlenkt, am Volant wackelt und uns gefühlt alle drei Minuten in den Graben drücken will 😳

Nimm DAS! Golf

Ladewunder Golf?

Volkswagens Millionending fand ich vor 35 Jahren so dermaßen banal und freudlos, dass ich mir ein Sweatshirt mit einem Golf II drauf und dem Spruch „Golf go Home!“ bemalte. Das war aus heutiger Sicht… sagenhaft erwachsen… nun 🙄 Spannend wurde der Spruch auf dem Shirt, als im August 1990 der Golfkrieg ausbrach und ich gerade als Wehrdienstleistender bei der Bundeswehr mein Dasein fristete. Da wurde das plötzlich missverständlich. Aber das ist eine andere Geschichte. Ein Grund für die Notwendigkeit einer AHK am Werkstattersatzwagen ist ein kleiner Geräteschuppen, der gerade in einer Ecke meines Gartens entsteht. So ein Schuppen braucht ja ein Fundament. Und die Kleinanzeige „Gehwegplatten an Selbstabholer zu verschenken“ kann ich nicht unbeantwortet lassen 😊 Alles, was nicht in den Kofferraum passt wandert auf den Hänger. Aber der Golf hat das Meiste tapfer geschluckt!

Man wundert sich.

Vielleicht muss ich noch ein bisschen durchsaugen, bevor ich den Wolfsburger wieder abgebe 😁 Es wollte mir übrigens während der zwei-Wochen-Neuwagenkur nicht gelingen, die patronisierenden Assistenzsysteme dauerhaft zu deaktivieren. Jeden Morgen waren sie wieder da. Vermutlich geht das irgendwie, ist mir aber auch ein bisschen egal. Ich will kein Auto fahren, an dem alles, aber auch wirklich ALLES über Displays menügeführt eingestellt werden muss. Auch täglich benötigte Funktionen wie das Gebläse oder die Heizung müssen fingertippend konfiguriert werden. Nichts ist intuitiv, und alles lenkt mich von der Straße ab. Was für ein Unsinn in einem eigentlich bodenständigen Auto. Am vorletzten Tag entdecke ich noch ein paar angedeutete Knöpfe, aber die reißen das auch nicht mehr raus. Ich will Haptik. Nicht nur in der Liebe, auch im Auto.

Ich will meinen XM zurück haben.

Dieses handgeschaltete, rollende Display mit seinem 1.5 Liter Vierzylinder fährt sich völlig okay. Jedes neuere Auto bewegt einen einigermaßen komfortabel, wenn man wie ich aus der Alteisen-Generation kommt. Verglichen mit anderen Neuwagen ist so ein Golf in meinen Augen tatsächlich eine gute Wahl, das liegt vor allem an dem Aggro-SUV Wahn der pimmelabgeschnittenen Hochsitzfraktion. Wer ihn neben einen Opel Senator oder einen Ford Granada stellt wird kaum vergleichen können, aber unter all dem knapp geleasten Möchtegern-Premium im Fress-Grill-Design ist ein VW Golf irgendwie… immer noch ein vernünftiges Auto. Ich habe an anderer Stelle noch mehr über diesen Wagen philosophiert, schaut doch mal rein [klick].

Ein schwebendes Verfahren

Gnah. Eben kam der Anruf von der Werkstatt. Mein XM ist fertig 🥳 Ein bisschen aufgeregt tanke ich den digitalen Mehrtürer voll und lasse ihn bei der Werkstatt von seinem Verursacher wieder abholen (ein netter Service, wie ich finde). Weg. Nimm den weg. Ab heute – habe ich meinen geliebten Franzosen wieder.

Die Fahrertür wurde ausgebeult und gerichtet, vorn links ist ein neuer Kotflügel mit neuem Blinker dran und der linke Seitenspiegel, elektrisch und beheizt, kam ebenfalls neu. Des Gleiters Flanke erstrahlt wieder in der originalen Wagenfarbe, vom Schaden ist nichts mehr zu sehen 😊 Ich musste selbst ein bisschen recherchieren, denn Neuteile sind für dieses Auto gar nicht mehr so leicht aufzutreiben. Aber die Kanzlei hat dafür gesorgt, dass alle Anschaffungen und angefallenen Arbeiten übernommen wurden. Man beklagte seitens der Versicherung den langen Mietzeitraum des Ersatzwagens und ließ sich Zeit beim Begleichen der Rechnungen – aber dafür hatte ich ja die Frau Anwältin. Im Nachhinein eine gute Entscheidung. Der XM muss jetzt direkt ran, durch Wind und Wetter.

Neuer Anhänger, und gleich voll eingespannt

Planenwechsel: Zwischendurch hat sich doch tatsächlich mein kleiner Klaufix Anhänger, seit Jahren bekannt aus Funk und Fernsehen, verabschiedet. Seine Achse war durchgerostet. Man wundert sich, wie teuer eine neue Achse bei einem ungebremsten Anhänger doch sein kann. Ich erwarb also –nicht– eine neue Achse für 320€, sondern endlich mal rechnend einen kompletten Anhänger mit frischem TÜV für 280€ 😁 Und dann auch noch mit einer gelben Plane, Gelb 💛 meine Lieblingsfarbe, ihr erinnert euch an die Display-Orgien? Alles wird gut. Und dieser neue Hänger, ja Hänger! (los, lasst endlich die klassischen Kalauer raus, was man in der Hose hat und so) muss gleich wieder richtig ranklotzen. Gezogen wird er vom frisch instandgesetzten französischen Baguette™. Dem wiederauferstandenen Auto mit tatsächlich noch viel mehr Max Headroom als der digitale Golf. Und mit haptischen Knöpfen. Plus viele emotionale Geschichten, **hach** ja ja ich hör ja schon auf.

Hab mein Wagen vollgeladen

It’s my party and I cry if I want to

Langsam legt sich der Staub. Draußen scheint der Winter endlich vorbei zu sein (ich nähere mich mit den Geschichten allmählich dem Hier & Jetzt, merkt ihr?) und das Leben geht weiter. Ich habe noch drei Absätze Platz, um meine Gedanken zu einem eigentlich unvernünftigen Auto zu formulieren. Gedanken über die „Froschfresserkarre“, den überall rostenden und von Elektrikproblemen geplagten Ausländer, der es doch so viel schwerer hat als die tugendhaften deutschen Traditionsmarken 🙄 Manchmal ist es echt ermüdend, mit welcher Hartnäckigkeit sich stammtischgeprägte Ansichten und Vorurteile gegenüber dem „Anderen“ halten. Ich habe mit offenen Augen für über 7.000€ den Turbomotor und die meiste Mechanik unter dem XM erneuern lassen. Für 500€ gab’s eine originale Anhängerkupplung mit Einbau. Der Unfallschaden stand mit 6.800€ in den Büchern. Ich habe nicht einen einzigen Cent davon bereut. Weil dieses Auto ein wirklich gutes Auto ist.

Mach das mal nach, Golf!

Es ziehen Kilometerstände ins Land, die ein deutscher Golf (das bitte zackig aussprechen) aus der Zeit vermutlich nie erreichen wird. Dass hier schon der zweite Motor dreht war meine eigene Schuld 🙄 Mein Citroën XM ist wieder da, auferstanden von den Toten. Schon zum zweiten Mal. Alle Strecken quer durch die Republik überschwebt er komfortabel und pannenlos. Er startet jeden Morgen willig, hebt sich dienstbeflissen auf Betriebshöhe, gönnt sich in Bewegung vielleicht einen Schluck zu viel Super E10 aber umschmeichelt mich mit hydropneumatischen Erlebnissen, weichem Alcantara und Musik aus dem Soundsystem. Ich gestehe, eine tiefe Bindung zu diesem französischen Rollsofa aufgebaut zu haben. Das schafft nicht jeder. Autos kommen und gehen. Und dieses will bleiben, entgegen aller Vorzeichen und in kompletter Ermangelung sämtlicher monetärer Vernunft.

Alles wird gut!

Frisches Blut in den Adern

Also noch keine Himmelfahrt. Ein paar Kleinigkeiten sind in diesem Sommer trotzdem zu erledigen. Erdnüsse. Die beiden Hydractiv-Ventile hängen gern fest. Das macht sich dann durch eine gewisse Härte bemerkbar (an Stellen, wo man sie nicht haben will). Oder durch ein flottes Absacken des Popos an der Ampel, sehr zur Belustigung der Passanten 😁 So soll das natürlich bei einer betagten Oberklasse nicht sein. Vielleicht kommen auch ein paar neue Außenschweller drunter, auch verzinktes Blech ist nicht unsterblich. Aber sonst steht das Baguette™ erhaben guckend und kerngesund da. Auf seinen vorderen Sitzen fläzt es sich auf langen Reisen bequem und entspannt. Auf seinem Rücksitz knutscht es sich besser als in der letzten Reihe im Kino. Französische Autobauer setzen einfach andere Prioritäten als ihre deutschen Kollegen. Und das ist auch gut so 💕

Nach Norden. Hallo Welt!

Die bewegende Reality Show dieses 26 Jahre alten Personenkraftwagens aus Rennes in Westfrankreich ist noch nicht zu Ende. Aber sie entschleunigt ein wenig und entwickelt sich zu einer unterhaltsamen Telenovela. Täglich neu produziert, vielleicht ein bisschen berechenbar und wenig nervenaufreibend 😉 Das schafft nach der Leere im Portemonnaie einen tiefen Frieden im Herzen – und viel Platz im Kopf für Neues. Ich habe da auch schon was im Auge. Bleiben Sie neugierig 😁 Gniiihihihi. Ich schwebe jetzt noch ein paar Kilometer in Richtung Norden, unter diesen Schildern bei Schnelsen Nord durch, die mir sagen, dass ab hier alles erlaubt ist. Das fühlt sich gut an.

Sandmann

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Über Sandmann

Die Zeit ist zu knapp für langweilige Autos, Abende vor dem Fernseher oder schlechten Wein. Ich pendel zwischen Liebe, Leben und Autos und komme nicht zur Ruhe. Aber ich arbeite daran.

12 Antworten zu Auferstehung statt Himmelfahrt

  1. Chöschi sagt:

    Bin schon lange Stiller Mitleser, sowohl hier als auch im ACC Forum, aber nun geb ich auch mal mein Kommentar ab:
    Der XM kann ein Teufel sein, habe zwischen 2020 und 2024 in grösstenteils eigenregie über 10’000.- in meinem TCT Break gesteckt und selbst dann kamen immer wieder neue (und zt. alte) Probleme dazu, im übrigen war dieser auch mein aller erstes Auto.
    Im Herbst 2023 kam dann ein 1994er Saab 900 NG dazu und Anfang/Mitte 2024 habe ich dem XM verkauft weil ich erneut ein riesen Rostnest am Unterboden fand, obwohl wir vor 2 jahren bereits die Hinterachse, einen Teil der Struktur über der Hinterachse, sowie die vorderen Schwellerspitzen gemacht hatten und eine der Manschetten der ebenfalls fast neuen Antriebswelle auch schon wieder defekt war. Die Leidensgeschichte konnte man im ACC Forum auch gut mitverfolgen, ich habe einfach eine unglaubliche Gurke gekauft und einen Zustand erreichen wollen, der nicht ohne eine komplett Restauration möglich gewesen wäre.
    Bereuen tu ich davon übrigens bis Heute gar nichts, diese alten Citroens haben etwas magisches an sich und ohne den XM hätte ich wohl kaum so viel gelernt und auch nicht so viele tolle Leute kennen gelernt, (Manson/Detleff kanntest du ja, er hat mir mehrfach mit Teilen die sonst keiner hatte, Tipps und anderweitig aus der Patsche geholfen, möge er in Frieden ruhen…).
    Inzwischen besitze ich erneut einen Hydropneumaten, einen 1981er CX GTi, ohne gehts halt auch nicht. Zu meinem Saab spüre ich nicht die Bindung wie die, welche ich zu meinem XM hatte, aber für den Alltag ist der genau richtig.

    Der ganze Assystenzschwachsinn in neuen Autos muss übrigens leider bei jedem Neustart erneut eingeschaltet werden, ist meine ich Gesetzlich sogar so geregelt.
    Nur wenige Hersteller regeln das ordentlich. Bei Dacia zb. kann man seine Präferenzen Voreinstellen und dann muss man nur noch durch einen einzigen Knopfdruck (und ja, es ist ein richtiger Knopf, kein Touchmüll) nach jedem Motorstart diese Präferenzen aktivieren.

    • Sandmann sagt:

      Ay Chöschi,

      danke für deine Zeilen, und dass du vom stillen Mitleser mal rausgekommen bist zum schreibenden Mitleser 😉
      Dass ein XM einem auch das Leben schwer machen kann habe ich schon öfter gelesen oder gehört. Meistens hatten die Protagonisten dann den Y3, bei dem ja von durch die Haube schießenden Domlagern bis zu völlig wirr verlegten Kabeln alles möglich war. Plus Rost.

      Das Baguette ist ja schon mein dritter Y4, der erste kam 2006 im Jahreswagenzustand und war ein 2.5 Turbodiesel. Den hätte ich noch immer, wenn mir nicht jemand an einer Tankstelle ein wirklich unmoralisches Angebot gemacht hätte. Der zweite war ein runtergerittener 2.5 Turbodiesel, der einen dicken Wartungsstau hatte. Da ging es so los, wie du beschreibst. Das lag vor allem an der dramatischen Vernachlässigung seitens vieler Vorbesitzer, irgendwann hatte ich dann keine Lust mehr auf „Was passiert dann?“.

      Mein aktueller war ein Mix aus //nicht so ganz original das alles// und der Erhaltung der Technik. Der fuhr als Winterwagen im tiefsten Osten, irgend jemand hatte da immer eine schraubende Hand dran. Deshalb ist der im Kern gesund, wenn auch nicht ohne Kratzer und Dellen. Aber das stört mich nicht. Und ja, auch mir hat Manson das eine oder andere Mal geholfen und war auch schon bei einer Schrauberaktion bei mir auf dem Hof. Ich bin momentan nicht mehr im Forum aktiv, deshalb habe ich erst viel später sehr betroffen von seinem Tod erfahren.

      Ich glaube, wenn ich den XM einmal gegen etwas vergleichbares tauschen sollte, dass ist das ein C6. Alle anderen Citroens bedeuten mir nichts. DS und CX finde ich toll, aber da springt kein Funke über so dass ich selbst einen besitzen möchte. Mein Phaeton TDI hat auch ein Fahrwerk, dass sich heben und senken kann 😁 So ganz wird man diese Vollmeise wohl nie los…
      In diesem Sinne viele Grüße
      Sandmann

  2. dette ecker sagt:

    Man-oh-man.
    Über das Terrassenplatten-Golf-8-Foto™ (oder doch besser Golf-8-Terrassenplatten-Foto™?) habe ich herzhaft und laut am Frühstückstisch lachen müssen.
    Zack, Sonntag gerettet. Danke. 😂
    Herrlich!

    • Sandmann sagt:

      Ay dette-ecker,

      freut mich, dass du so leicht zu erfreuen bist 😊 Die haben da übrigens wirklich gut reingepasst, viel besser als die Feldsteine damals in meinen Audi V8. Und dass in dem seinerzeit, ich habe mal nachgerechnet, rund 1,5 Tonnen hinten drin waren hat sich diesmal ebenfalls nicht wiederholt. Ich gab den Wagen tadellos zurück 😉

      Prost Kaffee
      Sandmann

  3. Bronx sagt:

    Moin, ich bin zwar im Bilde gewesen aber gern auch hier noch einmal: die Repa hat sich gelohnt!

    Ich kann das alles absolut nachvollziehen. Es sind halt nicht immer die rein rationalen oder monetären Gründe.

    Ich gehöre auch zu denen die zu einer Kiste eine Bindung aufbauen (können) welche die Ratio beiseite treten lässt.

    Ich freu mich für Dich!
    Grüße aus dem Maisland. 🙂

    • Sandmann sagt:

      Ay Bronx,

      das Thema „Wiederauferstehung“ ist ja auch für dich aktuell recht bedeutsam….
      Es gibt natürlich – monetär gesehen – irgendwann mal einen Punkt, an dem sowas wirklich unsinnig wird. Das ist hier ja noch nicht der Fall, die erste große Reparatur war sowas wie eine „technische Restaurierung“, da geben andere noch viel mehr Geld für aus 😉 Und den zweiten großen Posten hat ja die Versicherung bezahlt. Alles, was jetzt noch kommen kann, ist mit einigen Handgriffen oder ein wenig Blech zu machen. Meine Hochregale sind voller Ersatzteile, ich bin vorbereitet.

      Viel mehr Sorgen macht mir der Phaeton. Nicht, weil er andauernd kaputt ist sondern weil er sich langsam in mein automobiles Herz schleicht. Damit habe ich nicht gerechnet. Mal sehen wie das weitergeht….

      Liebe Grüße in den Osten der Republik
      Sandmann

      • Bronx sagt:

        Ay Maitre,

        ein Auto welches dir Sorgen bereitet weil es sich in dein automobiles Herz schleicht ist doch allemal besser als eines welches dir andauernd eine Latte von Fehlern ausspuckt. 😉
        Etwas ähnliches erlebe ich gerade bei meinem Dicken. Du steigst ein und die ganze Truhe sagt dir: ‚entspann dich, ich bringe dich heim‘. Dazu dieses entfernt anschwellende Grummeln wenn du mal etwas mehr willst. Das Ganze dann schön verfeinert mit einer guten CD von Edit Piaf „Non, je ne regrette rien“ und die Sache wird rund. Das lerne ich gerade (neu) lieben. Damit hatte ich in der Form auch nicht gerechnet. Aber das ist dann wohl den Ereignissen geschuldet. Ich nehme es jedenfalls dankbar an. Es geht mir gut. Oder, besser gesagt: Je suis heureux. 🙂
        Grüße aus dem Reduit!

        • Sandmann sagt:

          Bon soir mon ami,
          sicher sind es die einfachen Dinge, auf die man sich (aus Gründen) immer wieder besinnt. Wenn ich den XM aus der Halle hole, zaubert das nicht nur der wunderschönen Frau ein warmes Lächeln ins Gesicht, sondern es erdet mich. Auch, weil der ebenfalls CDs frisst, gleichwohl es mich fertig macht, dass eine CD heute schon wieder retro ist 🙄
          Der Phaeton überrascht mich täglich auf anderen Ebenen. Es ist seine stoische Zuverlässigkeit (andere berichten ganz anderes), seine unfassbaren, ausladenden Dimensionen, seine Eleganz und sein filigranes Design. Da siehst du in jedem Chromrähmchen die Liebe zum Ganzen. Da sind armdicke Kabelbäume handgewickelt und sorgsam verlegt, nicht halb angesoffen hingeschissen wie in der Spätschicht in München. Deshalb funktioniert das auch alles noch. Ha.
          Suche weiter das Glück und bleib so wie du bist. Bis ganz bald!
          Sandmann

  4. pico sagt:

    Ein sehr schönes Auto, besonders auf dem Foto mit Anhänger.
    Das mit dem Golf kann ich nachvollziehen. Auch wenn es immer interessant ist mal ein anderes Auto auszuprobieren, nach spätestens 2 Tagen vermisse ich dann mein eigenes altes Auto.

    • Sandmann sagt:

      Ay pico,

      auf dem IKEA Bild ist der XM gerade frisch gewaschen, das sieht wirklich sehr gut aus 😇

      Andere Autos fahre ich ja beruflich immer wieder mal. Auch neuere. Bei einigen ist völlig klar, dass ich sie niemals besitzen möchte, bei anderen werde ich nachdenklich. Zuletzt habe ich nach einem Alfa 166 und einem Mazda 929 geschielt und vielleicht auch mal bei mobile.de ein wenig länger verharrt. Aber ich habe keine Nachrichten an irgend jemanden geschrieben, erfahrungsgemäß ist das der Anfang vom Ende 😁 und ich habe aktuell wirklich genug!! Autos. Einige behaupten, man habe nie genug Autos, aber das sehe ich anders. Ich hab ja nur einen Po, und mit Karren die jahrelang in der Halle vor sich hinschimmeln (abgesehen vom Granada) kann ich nichts anfangen. Ich möchte fahren. YAY!
      Sandmann

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