Immer unter Strom

Es hört niemals aaauuuuf!

Es hört niemals aaauuuuf!

Der Glaube kann Berge versetzen.
Ich glaube an mein Auto. Also, an ein paar andere Sachen, Dinge und Mythen auch, ich möchte mich sogar als religiös bezeichnen. Aber ich glaube auch, dass mich ein altes Auto, dem ich Liebe und Wärme gebe, nicht im Stich lassen wird. Nicht endgültig. Maximal ein bisschen. Mein Glaube daran, dass die flackernde und im brabbelnden Standgas hell leuchtende Ladekontrolle nur irgendein zu ignorierender Kupferwurm ist, wurde heute jäh enttäuscht. Das Auto ist 46 Jahre alt, die Batterie ist komplett leer, die Lichtmaschine ist komplett im Ars** und wir sind 1800 Kilometer von Kiel weg. Ich schraube gern, aber doch eigentlich nicht im Urlaub. Egal, nicht jammern, handeln. Die Damen sind am Pool, und ich muss eine Lösung finden. Dafür habe ich zwei heiße Tage lang Zeit.

Vor der Campingplatz-Pizzaria machte der Anlasser gestern Abend nur noch *KLACK*

Wer braucht schon eine Werkstatt?

Wer braucht schon eine Werkstatt?

Wohlan, da war sie, die Gewissheit. Ich muss was machen, irgendwas, sonst kommen wir mit diesem Auto nicht mehr von der Côte d’Azur bis nach Norddeutschland. Meine beiden weiblichen Mitreisenden schoben mich dicken grünen Taunus also an (das hatten sie noch nie gemacht und fanden das irgendwie cool), mit ein bisschen Reststrom fuhren wir vor unserer kleine Bleibe und spielten erstmal Rommée. Morgen. Morgen ist heute. Und jetzt, nach einer unruhigen Nacht voller Pläne und Gedanken, versuche ich Schadensbegrenzung. Vielleicht ist es ja nur eine Kleinigkeit, eine der Kohlen hat sich verkantet oder ein Massekabel hat keinen Kontakt. Man liest ja so viel. Der freundliche alte Franzose mit dem 12-Meter-Mercedes-Wohnmobil und dem Anhänger mit dem MG hinten drauf leiht mir sein Ladegerät. Ich vielleicht sogar die Batterie platt? Ich glaube zwar nicht, aber ich möchte alle anderen Eventualitäten ausschließen, bevor ich mich ans Telefon setze und irgendwelche Pferde mit der Übernachtbestellung einer neuen Lichtmaschine verrückt mache.

Laden in der Laube

Laden in der Laube

Die unbefriedigendste aller möglichen Optionen, wenn alle Stricke reißen: Ich kaufe in dem Supermarkt hier ebenfalls ein Ladegerät und noch eine zweite Batterie, und wir fahren auf dem Rückweg halt so weit wie wir kommen. Wenn der Taunus dann stehen bleibt, kommt die neue Batterie dran, und in der Nacht im Hotel in Ulm werden der Reihe nach beide wieder aufgeladen. Bah. Unsexy, das muss doch auch anders gehen, oder? Fakt ist: Die Batterie ist zwar nicht kaputt, aber sie ist wirklich sehr leer. Also gebe ich ihr guten, französischen Atomstrom, buche zwei Tage unverschämt teures Internet für meinen Laptop und durchforste per google die Umgebung nach Schrottplätzen und Teilehändlern.
Draußen, wo die zerlegte alte Lichtmaschine noch auf dem trockenen Rasen liegt, haben sich schon wieder spontan vier kleine, französische Kinder zusammengefunden. Drei von ihnen tragen mir distanzlos ein frisches Gedicht vor:
Monsieur l’Accident hat schon wieder’n Problem
Für diesen Schrotthaufen sollte er sich schäm‘
Der bräunt sich nicht, der badet nicht,
Der bleibt kreideweiß und hat Öl im Gesicht
LÖLÖLÖÖÖÖÖ LÖLÖLÖÖÖÖÖÖ
Derweil spritzt der vierte Junge mit seiner Wasserpistole auf meiner Motorhaube rum, wo sich das gechlorte Poolwasser mit dem Staub der letzten Tage verbindet und ein irreversibles Muster bildet, was der Reichskriegsflagge im mailänder Frühstücksraum nicht unähnlich ist. Das blaue Licht des Ladegerätes wirkt beruhigend.

Da ist jemand sehr sehr schlapp

Da ist jemand sehr sehr schlapp

Im Hecktriebforum bietet mir ein freundlicher Taunusmensch an, eine Lichtmaschine per Express direkt auf den Campingplatz zu senden. Die sind da echt der Hammer. Die neue gebrauchte Lichtmaschine müsste aber übermorgen spätestens tatsächlich da sein, sonst stehe ich hier ohne Lösung. Parallel telefoniere ich mit den Jungs von Motomobil. Mein im Jahre 1971 verbauter Generator mit 35A und externem Regler ist lagerhaltig, alternativ kann ich auch die etwas stärkere mit internem Regler haben. Allerdings berechnet DPD für den 24-Stunden-Express ins europäische Ausland 130 Euro! HUNDERTDREISSIG?? Wahn. Und dann garantiert mir immer noch niemand, dass die LiMa wirklich übermorgen hier auf dem Campingplatz ankommt. Ob ich ADAC PLUS Mitglied sei, will mein Ansprechpartner wissen. Ja. Bin ich. Okay, wenn sich das Ersatzteil hier vor Ort nicht beschaffen lässt übernimmt der ADAC den Transport beziehungsweise die Versandkosten. Hey. Das ist eine Option. Ich verspreche, mich am Nachmittag noch einmal zu melden.
Während ich telefoniere und rumgoogel bräunen sich meine Töchter in der Sonne, und die kleinen französischen Freunde denken sich neue Schmähverse aus. Super. Fünf Kilometer entfernt ist ein Schrottplatz, noch einen Kilometer weiter (behauptet mein Navi) sogar ein Teilehändler. Die Batterie ist halb voll, ich fahr da mal hin.

Auf zu neuen Ufern

Auf zu neuen Ufern

Ein komisches Gefühl, mit einem Auto zu fahren, bei dem der Batterie nur Strom entnommen, aber keiner nachgeladen wird. Du weißt in diesem Fall, dass die Geschichte endlich ist. Nur wie lange sie erzählt werden kann, das entzieht sich deiner Kenntnis. Ohne Licht und ohne Gebläse (Strom sparen) schnurre ich durch zwielichtige Gegenden dahin, ein paar Ampère werden ausschließlich für den Zündfunken benötigt. Sogar die Benzinpumpe ist beim Taunus mechanisch. Als bei meinem Audi V8 die Lichtmaschine im Sauerland bei der geheimnisvoll lächelnden Mona Lisa unerwartet die Grätsche machte, waren immer noch so viele elektrische Verbraucher involviert, dass nach 20 Minuten die Fahrt komplett zu Ende war. Ach Taunus, ich weiß schon, was ich an dir habe. Lass sie doch singen, die doofen Kinder. Trotzdem macht die Lampe mich nervös. Gut, dass es nicht weit ist.

Nervosität hat eine Farbe: Rot

Nervosität hat eine Farbe: Rot

Der „Schrottplatz“ ist eher so etwas wie ein Bauhof, auf dem man automatisch alle Knöpfe der Türen runtermacht und normalerweise niemals anhalten würde. Drei braungebrannte, leicht afrikanisch aussehende Franzosen kommen von ihrem Lieferwagen rauchend auf mich zu. Ich frage sie, ob sie mir eine Lichtmaschine verkaufen können. Un alternateur pour cette voiture? Mais non. Aber da sein ein Teilehändler nur einen Kilometer weiter, da würde ich fündig werden. Ah. Merci. Das ist der, den ich auch schon gefunden und gespeichert hatte. Hat eigentlich irgend jemand mal an das Ladekabel des Navis gedacht, was mir den Weg da hin zeigen soll? Wo liegt das? Wie voll ist denn der Akku noch? Ohne Akku bin ich hier momentan total aufgeschmissen.

Willkommen in Europa.

Willkommen in Europa.

BR Auto in Fréjus, an der Côte d’Azur. Daneben eine Mehrmarken-Werkstatt, auf der anderen Seite ein Autohändler. Gegenüber ebenfalls ein Autohändler für gebrauchte Schrotthaufen, der damit wirbt, auch gebrauchte Teile zu verkaufen. Occasions. Auch Lichtmaschinen? Ich werde es nie erfahren, der hält nämlich gerade Siesta und ist geschlossen. Bei BR Auto raucht man noch die Mittags-Gauloises und verweist darauf, dass man in 10 Minuten wieder für mich da sei. So lange warte ich gern, mache schonmal die Motorhaube auf und versuche, das Typenschild der alten Lichtmaschine mit dem iPhone zu fotografieren. Wegen der Vergleichsnummer, wenn dein Auto fast ein halbes Jahrhundert alt ist kommst du mit der reinen Modellbezeichnung nicht mehr richtig weit. Das ist nicht ganz einfach und wird furchtbar unscharf, denn ich komme nicht weit genug von dem Schild weg, damit das Telefon scharf stellen kann. Aber man kann die Nummer lesen. Ah. Une vieille Ford! Très jolie. Mais monsieur, pas de problème. Une alternateur, demain a 10:30 heures, cent-cinquante euros. Alles verstanden? Ich spule jetzt einmal vor auf morgen Vormittag, 10:30 Uhr. Die Zeit bis dahin liege ich am Pool, spiele Rommée mit meinen bezaubernden Töchtern und verscheuche patzig guckende Kinder, die um mein havariertes Auto rumwanzen und jeden Satz mit „cassee“ und „malade voiture“ beginnen.
Klick.

Da gehen sie hin, die Euronen

Da gehen sie hin, die Euronen

Für 151,90 Euro bekomme ich eine nagelneue Lichtmaschine mit internem Regler und 55A statt 35A. Ein wahres Kraftwerk, den Blöcken Biblis A und B in nichts nachstehend. Der Stecker passt angeblich, und alle drei Schrauben sollen wohl genau da sitzen, wo sie bei der alten Lichtmaschine auch sitzen. Man sagt da Plug & Play zu. Wenn da so ist, dann macht mich das heute zum entspanntesten Papi an der gesamten Côte d’Azur. Das Geld entnehme ich meiner schrumpfenden Reisekasse, und noch während ich am Teiletresen den blauen Karton mit dem Neuteil in Empfang nehme werde ich drei Mal von anderen Kunden auf mein Auto angesprochen. Einer von denen hat anscheinend auch ein Coupé und ist ganz aus dem Häuschen, noch ein weiteres hier zu sehen. Ich wünschte, ich hätte mehr Zeit und würde ein besseres Französisch sprechen, die sind alle sehr nett und sehr Oldtimer affin. Alors. Monsieur Tanz, comme le dance en Allemagne, hihi. Bonjour, bon journée, jetzt bin ich mal gespannt.

Raus. Rein. Raus. Rein.

Raus. Rein. Raus. Rein.

Ich (ölverschmiert) und meine alte grüne Karre entwickeln sich zur Attraktion vor diesem Geschäft. Quel bon moteur, ah! un deux litres. Die Mittagshitze wird langsam heftig, und ich bin ganz froh, dass ich nur diese Lichtmaschine umbauen muss. Also im besten Fall drei 13er Schrauben mit entsprechenden Muttern. Mehr wäre auch doof, denn zur Mittagshitze gesellt sich die Hitze des Motors vom Weg hier her. Wenn draußen 35 Grad herrschen, ist nicht viel kühlende Luft vorhanden, die das Kühlwasser kühlen könnte. Das Eisenschwein ist glutheiß. Wenn ich noch richtig gut drauf bin hau ich den dann überflüssigen externen Regler gleich auch noch raus. Was meinem Tatendrang entgegenwirkt ist mein mitgebrachter Knarrenkasten, den ich noch im Kofferraum des Granadas gefunden habe und der dementsprechend schon ein paar Jahr(zehnt)e auf dem Buckel hat. Nach drei Umdrehungen macht die Knarre *KNACK* und zerlegt sich in viele kleine Einzelteile. Herrlich. Ich gehe noch einmal in den lustigen Laden rein.
Ah. Monsieur Dance, l’alternateur marche bien? 
Äh… noch nicht. Mit Händen und Füßen erkläre ich, dass mein Werkzeug gerade den Weg nach Walhalla eingeschlagen hat und erwerbe eine neue Ratsche. Die ein Fünftel der Lichtmaschine kostet! Alors… la marque! Immerhin heißt sie „Kraftwerk“. Ich finde zu meinem Glauben zurück, summe leise Fahn fahn fahn auf der Autobaaahn und mache mich frisch bestückt wieder ans Werk. Ans Kraftwerk.

Finger weg von Billig Mist

Finger weg von Billig-Mist

Kinder Kinder, wie die Zeit rennt, wenn man Spaß hat. Die Mädels am Pool haben bestimmt schon wieder Hunger. Die haben irgendwie immer Hunger. Ich schweife ab, die Lichtmaschine passt wie angegossen und ich habe mir nur drei Mal die linke Hand am heißen Krümmer verbrannt! Für einen kurzen, schwachen Moment glaubte ich, das Winkelblech zum Spannen sei zu kurz und ich könnte den Keilriemen nicht auf die richtige Länge straffen. Dann sah ich, dass der Lump nur nicht richtig über Wasserpumpe und Kurbelwelle lag und deshalb argwöhnisch eine falsche Länge angetäuscht hatte. Jetzt passt alles. Nicht zu straff, um die Wasserpumpe nicht zu quälen, nicht zu locker, um nicht das Lied des verbrannten Gummis zu singen. Stecker hinten rein. Externen Regler abschrauben und mitsamt dem Kabel ausbauen. Mit den neuen Kühlwasserschläuchen und der neuen LiMa sieht mein Motor langsam aus wie ein Neuteil. Jetzt kommt der spannende Moment!

Sieht nicht nur gut aus!

Sieht nicht nur gut aus!

Reinsetzen. Zündung an. Die rote Lampe leuchtet. Gaspedal zweimal durchtreten und Schlüssel drehen. Der alte V6 erwacht zum Leben, und die Lampe erlischt vollständig. MAIS OUI!! So einfach kann es sein. Noch vor 75 Jahren haben Franzosen und Deutsche sich erschossen. Heute gehe ich als Deutscher in einen französischen Laden, und einen Tag später liegt da eine neue Lichtmaschine für mein altes deutsches Auto. Währenddessen spreche ich als Deutscher mit freundlichen Franzosen über alte Autos und rauche Zigarillos. Darüber sollte jeder einzelne, der die Grenzen wieder hochziehen will, ein Problem mit dem europäischen Gedanken hat und auf Facebook unreflektiert dumme Parolen teilt, mal nachdenken. Danke Europa. Danke Euro. Danke Frankreich. Jetzt muss ich nur noch aggressionsfrei an den Kindern auf dem Campingplatz vorbeikommen, die ihr junges Dasein irgendwie auf den alten Mann mit dem grünen Auto eingeschossen haben.
Mein Freund Wacki, dem ich das Bild mit dem Motor und der neuen Lichtmaschine gesendet habe, merkt richtig an, dass die Flügel des roten Ventilators hinter dem Kühler nicht die gleiche Windrichtung verursachen wie die Flügel vorn an der neuen Lichtmaschine, die sie kühlen sollen. Da hat er Recht, der Adlerauge der. Bei der alten sind die aber auch schon so. Soll das so?
Auch wenn die rote Lampe aus ist, ich will Gewissheit. Und wenn ich auch keine Lichtmaschine in meiner Ersatzteilkiste hatte – ein Messgerät habe ich dabei.

YEAH!!!

YEAH!!!

Mehr als 13 Volt im sich inzwischen kalt schüttelnden Standgas mit knapp 600 Umdrehungen. Das passt. Da kommt Strom, als physikalisches Resultat zur Spannung. In diesem Moment sind alle meine Sorgen, vielleicht nicht mehr oder nur unter Problemen wieder nach Hause zu kommen, verdampft. Da ist er wieder, der Glaube. Obwohl es noch 42 andere Möglichkeiten für diesen alten Wagen gibt, kurz mal zu havarieren, glaube ich an ihn und an den Rückweg. Dass er auf dem Heimweg vor einer italienischen Mautstation bei satten 35 Grad ausgehen und nicht ohne Weiteres wieder anspringen wird, das weiß ich jetzt noch nicht. Das ist die Geschichte des Rückwegs. Hier und heute kreist frisches Kühlwasser in neuen Schläuchen und durchflutet den neuen, dichten Wärmetauscher von Motomobil, heute wird sagenhaft teures Benzin durch ebenso neue Schläuche und einen neuen Filter gepumpt. Und eine neue Lichtmaschine liefert wieder genug Strom für alle elektrischen Verbraucher in diesem einfachen, alten Auto. Ohne Tadel. Nochmal danke Frankreich, ich mache jetzt einen Freudentanz und schwinge dabei das alte Kabel mit dem externen Regler durch die heiße Luft über Fréjus.

Ein FreudenTANZ

Ein FreudenTANZ

Ist eigentlich irgend jemandem von euch aufgefallen, dass ich nur eine Badehose und Flip Flops trage? Nein. Gut so. Ihr seid vorwiegend Männer (mit ein paar hübschen Ausnahmen), und das hier ist kein Style-Blog. Trotz der leichten Bewölkung (alle anderen Tage war der Himmel tiefblau) ist es noch immer bruttig heiß, und ich freue mich auf einen direkten Chlorwasserkontakt im Pool wenn ich gleich wieder auf dem Platz bin. Selbst mein blaues Pool Band ist ölig. Hihi. Alles egal, das Auto läuft wieder, es läuft sogar gefühlt besser als je zuvor und das macht mir sagenhaft gute Laune. Heute Abend Pizza und Roséwein für alle! So schlimm war’s ja nun nicht, es ist noch immer genug Urlaub vom Urlaub für mich übrig. Ich glaube, und da ist dieses Wort schon wieder: so ein bisschen ist die Schrauberei ja auch Urlaub, zumindest, wenn sie vor Ort erfolgreich ist. Oder?

Sandmann

Und HIER ist das Ende der Reise

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Über Sandmann

Die Zeit ist zu knapp für langweilige Autos, Abende vor dem Fernseher oder schlechten Wein. Ich pendel zwischen Liebe, Leben und Autos und komme nicht zur Ruhe. Aber ich arbeite daran.

25 Antworten zu Immer unter Strom

  1. Silke sagt:

    Hey Jensi,
    wenn ich mich recht erinnere, hatten wir damals den Kofferraum unseres wunderbaren lilafarbenen Urlaubsgefährts in vier Bereiche aufgeteilt: Gepäck für jeden von uns drei, samt Zelt, Schlafsäcke und der Tube Rei UND für Ersatzteile! Es hat sich doch noch nicht alles verändert…. Der Wagen sieht einfach seit Jahrzehnten sehr, sehr cool (oder sagt man krass, fancy, fett…?) aus!

    • Sandmann sagt:

      Silke!!! 🙂

      Wie schön, was von dir hier zu lesen. Ich hatte eigentlich erwartet, dass ein Kommentar von dir unter der „Als wir träumten“ Geschichte auftaucht, wo du doch eine der Hauptprotagonistinnen bist…

      Wie haben wir denn damals unser Gepäck, die Zelte und Schlafsäcke, die Gitarre! und die Tube REI plus Ersatzteile da reinbekommen? Der Kofferraum war schon ohne Zelt und Schlafsäcke überFORDert. Bizarr… Aber ihr zwei wart ja schon damals Natürschönheiten, die nicht drei Taschen mit Schminkzeug mitschleppen mussten. Das habe ich ein paar Jahre später anders erlebt 😉

      Und nein, nicht alles hat sich verändert. Es lebt sich noch immer herrlich einfach und entspannt auf diesem Campingplatz, auch wenn wir ins spießige Mobile Home umgezogen sind. Dafür haben wir aber auch Betten und einen Kühlschrank und müssen kein Zelt mitschleppen. Die Umgebung ist sowieso noch immer die gleiche, und auch der Strand mit dem weichen Sand hat sich nicht verändert. Wenn deine Tochter da einmal hinreisen will – ich habe wertvolle Tipps 🙂

      Und ja, das Auto ist heute keine alte Karre mehr, sondern ein begehrter Klassiker. Wenn ich in keinem wesentlich besseren Zustand als damals sein lila Pendant, aber er wird heute mehr geliebt. Liegen geblieben sind wir seinerzeit aber glaube ich nicht. Ich musste auch nichts schrauben. Glaube ich… Aber ich scheine ja einiges vergessen zu haben, doch das schreiben wir uns lieber über Whatsapp 😉

      Dein Sandmann

  2. Jens sagt:

    Guten Tag Jens,

    Frankreich und die Franzosen sind mir weitgehend egal. Denen brauche ich nichts zu erklären, die wissen selbst was für sie gut ist, ich habe so gut wie nichts damit zu tun.

    Aber deinen Satz: „Darüber sollte jeder einzelne, der die Grenzen wieder hochziehen will, ein Problem mit dem europäischen Gedanken hat und auf Facebook unreflektiert dumme Parolen teilt, mal nachdenken“, den unterschreibe ich wirklich gern! Hier sieht man Völkerfreundschaft, wie man sie sich von Herzen wünscht!

    Es grüßt Jens

    • Sandmann sagt:

      Ay auch Jens,

      das freut mich, dass du diesen Gedanken teilst.
      Der Satz wurde geboren durch meine Jobs als Social Media Manager auf verschiedenen großen Plattformen. Ich bin immer wieder sprachlos, was da für eine flache, dumme Scheiße geteilt, gepostet und bejubelt wird. Vorwiegend von Menschen, die mit den von ihnen propagierten „Problemen“ überhaupt nichts zu tun haben und deren Lebensstandard maximal durch ihre eigene Blödheit beschnitten wird, nicht aber durch ein geeintes Europa.
      Mein Opa hat noch solche Geschichten erzählt. Nachbarn, Freunde, Menschen. Sie haben sich gegenseitig umgebracht. Ich würde noch VIEL mehr geben, damit dieses geeinte Volk in einem friedlichen Europa seinen Weg weitergehen kann. Das geht weit über eine Lichtmaschine hinaus. Aber die ist ja schonmal ein Anfang.

      Lasst und weiter gut im Ausland benehmen, allen anderen zeigen dass Deutschland nicht nur aus Nazis und Realitätsverweigerern besteht und weiter mit fremden Menschen sprechen. Das Auto ist da ein guter Konverter 🙂

      Viele weltoffene Grüße aus dem Norden
      Sandmann

      • Marc sagt:

        Hallo Sandmann
        Wir kennen uns ja nur online leider, aber Du weisst ja, ich bin Schweizer und denke daher über einiges etwas anders. 🙂
        Ich habe meine Jugend wie Du auf den Strassen Europas verbracht und schätze Franzosen, wie Österreicher, Montenegriner wie Polen und Ungaren. Die Grenzen hätte ich doch gerne wieder kontrolliert. Das tut der Wertschätzung der Völker keinen Abbruch, aber ist ein gutes Fangnetz für diverses Gesindel. (Stichwort Maschinenpistolen bewaffnete Polizisten im Einkaufszentrum)
        Diesen Aspekt bitte im FreudenTANZ auch mal in Betracht ziehen 🙂
        Sonst ist dieses schöne und friedliche Europa bald nicht mehr so schön…

        • Sandmann sagt:

          Bester Marc,

          und du weißt, dass ich auch andere Meinungen schätze und respektiere, wenn sie sachlich und nicht propagandistisch vorgetragen werden. Dazu bist du ja durchaus in der Lage, und deshalb würde ich dich tatsächlich gern eines Tages in meine bisher durchweg positiven schweizer Bekanntschaften einreihen.
          Ihr Bergvölker habt da unten ja ohnehin eine gewachsene, andere Einstellung sowohl zu eurem eigenen Land als auch zu den umliegenden Ländern, deren Kriminelle euren Wohlstand bedrohen. Inklusive Deutschland 😉

          Ich selbst finde nach wie vor, dass wir alle zusammen genug Geld besitzen, um auch den Menschen aus den Staaten, die wir jahrzehntelang ausgebeutet haben, eine Chance auf ein gutes Leben zu geben. Wenn ich in einem von Bürgerkriegen zerfressenen oder von Diktatur bedrohten, ausgebeuteten Land leben würde wäre Deutschland für mich ein Ort, an dem Milch und Honig fließen. Ich würde da hin wollen, egal, ob man mich Wirtschaftsflüchtling nennt oder nicht.
          Aber um dir ein Friedensangebot zu machen: Natürlich muss es Mechanismen geben, die kriminelle Grenzwanderung abfangen kann. Denn mit vielen Flüchtlingen kommen ganz selbstverständlich auch viele Menschen nach Europa, die kein neues Leben anfangen wollen, sondern die sich auf Kosten anderer bereichern wollen. Und das auf nicht immer gesetzeskonforme Art, denn wenn du nichts mehr zu verlieren hast, dann gehst du auch Wege, die nicht den Werten der Gesellschaft entsprechen, die dich aufgenommen hat. Und da bin ich dann ganz deiner Meinung. Das gilt allerdings sowohl für Einwanderer als auch für jeden einzelnen Bürger dieses Landes, der kriminell wird. Verbrecher müssen bekämpft und bestraft werden. International. Und das zügig und manchmal auch unbürokratisch. Ob das mit Grenzkontrollen geht kann ich dir nicht sagen, dafür habe ich mich mit dem Thema nicht hinreichend genug auseinandergesetzt.

          Und dass nach den Attentaten von psychopathischen Arschlöchern, die unter dem radikalen Deckmantel irgend einer Religion wahllos Menschen töten, die Bewaffnung an öffentlichen Plätzen hochgezogen wird kann ich nachvollziehen. Ich hatte das auch nicht kritisiert. Ich habe mich schlicht nur noch nicht daran gewöhnt…

          Okay? Und jetzt lass uns die Politik mal wieder draußen vor lassen, ich bin ganz froh, dass uns alle hier das Thema AUTO verbindet. Und ich erwarte eine Einladung zu einem Käsefondue, ich bin schließlich Schweiz-Fan!

          Sandmann

          • Marc sagt:

            Lieber Sandmann

            Danke für Deine ausführliche Antwort. Ich gebe Dir recht, lass uns hier nicht Deinen Blog weiter für Politik missbrauchen, daher versuche ich zu diesem Thema in der Antwort nur noch kurz zu fassen:
            Ich habe Mühe mit den vielen Tabus. Die befristeten Grenzkontrollen im Zuge des G20-Gipfels ergaben über 700 Haftbefehle in der BRD (welche nicht im direkten Zusammenhang mit dem Gipfel standen). Dieser Wert wird aber nicht mal von den dt. Medien gross hinterfragt.

            Zur Zuwanderung gebe ich Dir grundsätzlich recht, auch wenn wir nie ganz Afrika und Vorderasien aufnehmen können. Allerdings prallen da unterschiedlichste Ansichten und Werte aufeinander. Stichwort grosser Anstieg von Vergewaltigungen, das macht mir Sorgen.

            Nun aber fertig damit. Eine Einladung zum Käsefondue (also wir Schweizer kennen durchaus noch andere Gerichte mit warmen Käse 😉 ) sei hiermit ausgesprochen und digital abgespeichert. 🙂
            Meine weiteren Spezialitäten wären Älplermaggronen oder Käserösti mit Speck und Ei. 😉

            Wann bist Du mal wieder im tiefen Süden?

            Grüsse

            Marc

            • Sandmann sagt:

              Ay Marc,

              ich muss dich immer noch aus dem Spam fischen, hast du was mit der NSA laufen?
              Und… niemand hat vor, ganz Afrika und Vorderasien aufzunehmen 😉

              Ich habe keine Ahnung, wann ich mal wieder in die Schweiz komme. Dieses Jahr wohl nicht mehr. Aber wenn sich da was abzeichnet, dann sage ich frühzeitig bescheid. Ich habe auch noch ein paar liebe Freunde da unten, die ich eigentlich auch mal wieder sehen möchte…
              Man liest sich.

              Sandmann

  3. MainzMichel sagt:

    Moin!

    Das mit der falsch drehenden Lüfterscheibe solltest Du zuhause in Angriff nehmen. Möglicherweise sind aus diesem Grund eine oder mehrere Dioden in Deiner alten LiMa gestorben.
    Solltest Du Wert auf Originaloptik legen, die neue LiMa sollte auch mit dem alten Regler funktionieren, sofern das auch eine „Bosch“ ist.
    Wenn Du möchtest, schicke mir die alte zu, ich mache sie Dir wieder fit.

    Adios
    Michael

    • stefanh sagt:

      Ay Sandmann,

      die LiMa hat das richtige Lüfterrad! Die Drehrichtung muss stets so sein, dass die senkrechten, abgewinkelten Bleche bezogen auf den Drehsinn vorne liegen. Also bitte nix ändern!

      Beste Grüsse, Stefan H.

    • Sandmann sagt:

      Ay ihr zwei,

      erstmal danke Stefan für den Hinweis. Mein Freund Wacki hatte mich darauf aufmerksam gemacht, und ich finde auch, dass der Lüfter so aussieht, als würde er die Luft aus der Lichtmaschine „herausziehen“ statt sie reinzudrücken. Aber wenn du sagst das stimmt so – dann wird das so stimmen.

      Michael – ich glaube, die alte LiMa ist gestorben, weil sie schon sehr lange arbeiten muss 😉 Der Kollektor sieht noch ganz okay aus, aber wie es weiter drinnen aussieht weiß ich nicht. Ich habe nur zwei der vier kleinen Schrauben aufbekommen, mir fehlte der Schraubstock und der Schlagschrauber. Das -> hatte ich dann DOCH nicht dabei.
      Originalität bevorzuge ich nur soweit, wie sie Sinn macht. Sie neue Lichtmaschine hat einen internen Regler und läuft einwandfrei (ist übrigens keine BOSCH), das soll mal lieber so bleiben. Noch ein Kabel weniger im Motorraum.
      Aber auf dein Angebot, die alte wieder fit zu machen, komme ich gern zurück. Schreib mir doch mal eine Mail an sandmann@sandmanns-welt.de und sag, was dafür so nötig ist (Lager, Kollektor, Dioden…?) und was es mich kosten würde. Dann lege ich mir die revidierte alte auf Lager und nehme sie auf langen Reisen als neuen Ersatz mit.

      Viele Grüße
      Sandmann

      • stefanh sagt:

        Ay nochmal,

        auf dem Lüfterrad ist auf einer Lamelle ein Drehrichtungspfeil eingeprägt, dort kannst Du Dich davon überzeugen dass Deine LiMa richtig rum rotiert 😉

        Grüssle, Stefan H.

        • Sandmann sagt:

          Wieder was dazu gelernt.
          Da werde ich heute Abend doch direkt mal nachgucken 😀 Merci vielmal für diesen Tipp.

          Aber schaufelt das Rad denn nicht, nur so aus Sicht der Lamellen, die Luft nach vorn…? *grübel*

          Sandmann

  4. Daemonarch sagt:

    Wenn man es so sieht, ist der Focht ohne funktionierende LiMa ja auch irgendwie ein Elektroauto?!? 😀

    • Sandmann sagt:

      MUUHAHAHA 😀

      Nein. Wenn ich ihn nur mit dem Anlasser durch die Welt bewegen würde – dann ja. Aber die Verbrennung findet ja noch immer statt, es wird nur die Kraftquelle für den Zündfunken nicht nachgeladen und die Reichweite daher eingeschränkt.

      Sandmann

  5. Ignaz Qn sagt:

    Spannend. Am Samstag an einer Mautstation bei Mailand steht drei Reihen neben mir ein grüner Taunus. Den Typ am Steuer kenn ich irgendwoher…. Leider warst du zu schnell weg für ein Foto. ?

  6. Markus sagt:

    Köstlich dieser Bericht!Habe ich in ähnlicher Art hinter mir.Nur als Schwabe in Italien mit K70.Das war ganz,ganz großes Kino in Modena!

    • Sandmann sagt:

      Ay Markus,

      uiuiui….. für einen K70 wäre meine Problematik wohl ein wenig schwieriger gewesen, den hat ja niemand mehr im Katalog… War es bei dir auch die Lichtmaschine?
      Allein die Typennummer zu fotografieren war eine echte Aufgabe…

      Sandmann

  7. Snoopy sagt:

    So ein Glück das die Stecker gepasst haben.
    Wenn beim Spider von externen auf internen Regler gewechselt wird ist sehr viel Kabelei notwendig…

    • Sandmann sagt:

      Ay Snoopy,

      ich hatte das vorher schon einmal im Forum gelesen, als ich auf der Suche nach einer Ersatzlichtmaschine war. Da schrieben sie schon „tauschen und einfach alten Stecker wieder rein“. Dass es tatsächlich SO einfach ist hat mich begeistert, auf Rumgelöte hätte ich da unten keine Lust gehabt. Aber auch das wäre ja möglich gewesen.

      Den alten Regler mitsamt Kabel und die alte LiMa werde ich wieder aufarbeiten lassen und einlagern…

      Sandmann

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