Frl. Smillas Gespür für Mett

Zwiebelmett-Tankstelle

Zwiebelmett-Tankstelle

Der Morgen stirbt nie. Noch so’n Film. Er mag vielleicht nicht sterben, aber die Rituale des täglichen Morgens ändern sich. Pendlers Grundstruktur: Tür auf – Motor an – Musik an – losfahren – am Kaffee im Thermobecher nippen – hoffen dass die Sonne bald aufgeht – laut mitsingen – ankommen – Musik aus – Motor aus – aussteigen. Manchmal schleichen sich willkommene Highlights in diesen Ablauf. Eine neue, überraschend gute CD, ein wöchentlich neuer, überraschend abwechslungsreicher Straßenverlauf auf der Autobahnbaustelle B404/A21 oder das immer gleiche „Silver Deli“ am Ende jedes frühen Morgens. Frühstück für Feinschmecker mit Preisen für Geizkragen. Für mich ab heute nicht mehr 🙁

Ein wahrhaft lukullischer Wohnwagen-Klassiker.

Er kommt von rechts, wie eine Fatamorgana

Er kommt von rechts, wie eine Fatamorgana

Immer wenn ich fast am Ziel bin und meine langen Beine sich nach knackendem Strecken sehnen taucht er am Straßenrand kurz vorm Gewerbegebiet in Ahrensburg auf, der alte AirStream aus den 50ern. Silber funkelnd und umgeben von nichts als grüner Wiese. Manchmal stehen auch so früh schon ein paar Autos davor, und Menschen, die ich nicht kenne warten auf die Zubereitung ihres ganz persönlichen Startes in den Tag. Platz zum Parken ist genug da, momentan wachsen hier auf dieser Seite der Straße weder Baumärkte noch Lagerhallen aus dem verkauften Land. Mal schauen, wie das in ein paar Jahren aussieht, vielleicht ist dann hier alles bunt um Kunden werbend vollgestellt mit hässlicher Industrie-Architektur – oder die Bauten links verfallen auch schon wieder. Man wird sehen, das unerbittliche Rad der freien Marktwirtschaft am Rand der Gewerbegebiete strukturschwacher Kleinstädte dreht sich weiter.

So fängt der Morgen gut an

So fängt der Morgen gut an

Schon als Teenager habe ich mir immer einen Platz auf dieser Welt gewünscht, zu dem ich kommen und fröhlich „wie immer!“ rufen kann 🙂 Dass es sich hierbei mal um eine aus Alu zusammengenietete Brötchenbude handeln würde hätte ich allerdings nicht gedacht. Irgendwann Ende 2011 kam ich wie heute den Highway entlanggeglitten und habe meinen alten W124 vor der Butze angehalten, weil mir der Hunger schon die Lachfalten aus den Augenwinkeln trieb. Und ich war schlicht begeistert von dem erstaunlich abwechslungsreichen Angebot an Kaffees nebst frisch gepresstem Orangensaft, Wraps, Brötchen, Bageln und was weiß ich noch alles. Die gut gelaunte Frau im Wagen macht alles jeden Morgen frisch! Wie heißt sie eigentlich? Ich habe sie das nie gefragt, wir siezen uns heute immer noch. Nenne ich sie mal Frl. Smilla.

Sie macht Kaffee wie in Italien

Sie macht Kaffee wie in Italien

Ich bin ein Morgenmensch. Und dessen leibliches Wohl wird an diesem Ort mehr als behätschelt und betätschelt! Wenn die Sonne im Zenit steht gibt es im Silver Deli angeblich auch einen hochfrequentierten Mittagstisch, aber dazu bin ich irgendwie in den vergangenen zwei Jahren nie gekommen. Ich wollte es immer, denn die Gerichte auf der Kreidetafel lasen sich ausnehmend lecker. Egal. Nun bin ich auch nicht so der erklärte Freund von saftigen, gesunden Wraps, in meinen Augen schmecken die immer ein bisschen wie kalter, in zu viel Sauce schwimmender Salat in einem nicht fertig gebackenen Teigfladen. Ich brauch’s entweder warm oder deftig. Irgendwann bestellte ich mir mutig ein ECHTES Mettbrötchen (also nicht so eins ohne Butter und ohne Zwiebeln oder so), und Frl. Smilla gab alles was sie hatte. Eine frische knusprige Schrippe, ein halbes püriertes Schwein, frisch gehackte Zwiebeln, BlockHouse Pfeffer, gute Butter – Kinder Kinder wenn der Tag so beginnt, dann kann er einfach nur ein Erfolg werden. Dazu einen echten italienischen Espresso Macchiato mit einem *Schubbs* Vanillesirup, glutheiß im Pappbecher mit Deckel – das wurde seit dem mein „wie immer!“ 😀

Warten auf das Mett

Warten auf das Mett

So eine kunstvoll angerichtete Mett-Schrippe braucht seine Zeit, und auch der Kaffee wird liebevoll und ungehetzt zubereitet. Währenddessen plaudern Frl. Smilla und ich erst über die Wetterlage (weil mir so früh schon zu warm ist oder ich friere wie ein Schneider, irgendwas ist immer…), dann über meine Kinder, dann über ihre Kinder. Sie weiß vermutlich mehr über mein Privatleben als so mancher Freund, und ich kenne alle ihre Urlaubsziele, die Kinderkrankheiten ihres Nachwuchses (in Vorbereitung auf meine eigene Heimsuchung) und die aktuellen Länder, in denen die sich jetzt rumtreiben. Kanada zum Beispiel. Und das schönste an diesen angenehm oberflächlichen, aber sehr netten Dialogen: Sie enden jedes mal mit der Übergabe des frischen Mettbrötchens in einer Papiertüte, dem heißen Kaffee im Becher und einem Naschi nach Wahl. Ich nehme eine Joghurette oder ein Kinderriegel. Egal, wie blöd der Morgen lief, ob die Dusche kalt war, der Montag heftig zuschlug oder die viel zu kurze Nacht noch nicht aus den alternden Knochen verschwand – ab diesem Moment ist alles wieder gut. 🙂 Klasse.

Jeden Tag ein anderes Licht

Jeden Tag ein anderes Licht

Nicht nur klasse, sondern E-Klasse. Heute bin ich mal wieder mit dem Taxi da. Mit allen Autos der vergangenen zwei Jahre habe ich hier schon gehalten. Nahezu jede Wetterlage, von Schnee und Eis („gestern ist mir doch fast die Kaffeemaschine eingefroren„) über stömenden Herbstregen („heute kommt fast niemand, da verlässt man ja nicht freiwillig das Haus„) bis hin zu der Gluthitze des Sommers („ich pfeif hier drin bald wie ein Wasserkessel„) konnte ich hier auf der grünen Wiese schon als fotografischen Hintergrund für meine Karren nutzen.

Rudolf im Schnee

Rudolf im Schnee

Es ist einfach immer wieder farblich erhebend, wenn die Sonne über dem Bald-Baumarkt-Acker aufgeht und diesen coolen Futtertempel in der toten Stichstraße, das einsame Verkehrsschild bar jeglicher Beachtung und eines meiner Fortbewegungsmittel gegenlichtig in Szene setzt! Iphone raus und Pathos teilen.

Sommer, Taunus, Mett

Sommer, Taunus, Mett

Jedes Bild wird anders und doch sind sie alle ähnlich. Und heute, wo ich das vorerst letzte mal an dem silbernen Leckerschmeckerwohnwagen stehe geht mir erst auf, wie sehr ich ihn und die damit verbundenen Momente vermissen werde. Es sind wieder einmal Zeiten des Umbruchs, und auch wenn sich der Weg nach vorn gut anfühlt – an seinem Rand wird meine „wie immer!“ Mettbrötchenoase nicht mehr stehen. Da kann Frl. Smilla gar nichts dafür, sie wird immer noch hier sein, allein mein eigener Weg hat sich geändert. Ich frage sie, ob sie ihren Airstream denn nicht in der Amsinckstraße in der Hamburger City parken möchte, da würden sicherlich auch mehr Menschen zu Fuß kommen und ihren Hunger oder Kaffee- und Orangensaftdurst stillen. Schlemmercamping mit niedrigem Preisniveau ginge doch steil wie eine Rakete…? Oh. Offensichtlich tun das auch die Stellplatzgebühren in der Hamburger Innenstadt, na gut, das könnte ein Argument sein. Mist.

Farblich perfekt aufeinander abgestimmt.

Farblich perfekt aufeinander abgestimmt.

Ich muss mir eine andere Brötchenbude suchen. Und Frl. Smilla hat einen treuen Kunden weniger, dem nun nichts anderes mehr bleibt als noch einmal die Kunde der besten Mettbrötchen nördlich der Elbe zu verbreiten. Meine Kollegen werden es mir danken, vorläufig stinkt nicht mehr die ganze Etage nach zwiebligem Männerschweiß, wenn der Sandmann kauend und schlürfend seine Texte tippt. Auch wird der neue Weg für mich selbst Vorteile haben, kann ich doch an einigen Tagen in der Woche wieder einmal mit dem Fahrrad! zur Arbeit fahren. Geil. Ich werd‘ auf meine alten Tage noch sportlich und erlange meine jugendliche Knackigkeit zurück. Mein „wie immer!“ Mett wird mir fehlen. Und das konnte sie, die Dame im Airstream. Ich muss irgend eine Ausgleichsdroge auftreiben, die Messlatte für Kaffee und Frühstück hängt hoch entlang des neuen Weges, schauen wir einfach lächelnd weiter nach Vorn. Das ist aus verschiedenen Gründen gar nicht so einfach in diesen Tagen, aber alles geht ja immer irgendwie weiter, nicht wahr?

Sandmann

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Über Sandmann

Die Zeit ist zu knapp für langweilige Autos, Abende vor dem Fernseher oder schlechten Wein. Ich pendel zwischen Liebe, Leben und Autos und komme nicht zur Ruhe. Aber ich arbeite daran.

35 Antworten zu Frl. Smillas Gespür für Mett

  1. LarsDithmarschen sagt:

    Hey Sandmann,

    eine schöne Geschichte :-). Diese kleinen Dinge des Alltags, wie man sie doch so schön nennt, lassen einen die Schwierigkeiten um einen herum doch meistens vergessen. Ich habe sowas auf meinem Schulweg morgens leider nicht – mit zwölf Kilometern ist der wohl auch nicht lang genug dazu.
    „Menschen sind Gewohnheitstiere“ heißt es doch, vielleicht stimmt es ja. Ich mochte nie, wenn sich etwas in meinem Umkreis geändert hat. Sei es, dass ein paar von unseren wenigen Nachbarn weggezogen sind, meine Eltern ihren alten Wagen Inzahlung für einen neuen gegeben haben – oder, dass jemand gestorben ist. Ich kann mich noch gut dran erinnern, als mein Opa 2000 gestorben ist. Was habe ich es damals vermisst, dass mein Opa nicht mehr mit Oma nachmittags zum Kaffee trinken angefahren kam. Auch, wenn ich erst vier Jahre alt war, kann ich mich noch gut dran erinnern. Mit meiner anderen Oma habe ich oft am Hoftor gestanden und Oma sagte zu mir „Wollen wir mal schauen, ob dein Opa schon mit Oma angefahren kommt?“ Meistens genau in dem Moment kam Opa mit seinem weißen Lada Samara auf den Hof gefahren. Ich kann mich noch genau an den Motorengeruch erinnern. Er lief meistens mit auf einem Stock gestützt, den er immer hinter den Fahrersitz steckte. Heute weiß ich, es war nicht nur das tägliche „Ritual“, was ich vermisst habe und noch vermisse, sondern auch meinen Opa. Wäre er heute stolz auf mich? Würde er immernoch mit seinem weißen Lada angefahren kommen? Das habe ich mich schon so oft gefragt. Aber das bringt ihn mir auch nicht zurück.

    Übrigens….Fahrrad fahren? Ieh ;-). Nein, ist schon schön, auch mal sportlich zu sein. Ich komme kaum noch Fahrrad fahren – aber dafür tanze ich ja einmal in der Woche.

    Schöne Grüße

    Lars

    • Sandmann sagt:

      Ay Lars,

      in meiner Familie scheint man sehr sehr alt zu werden, und deshalb habe ich das große Glück, meine Großeltern noch recht lange gehabt zu haben…. Mein letzter Opa ist erst vor vier Jahren gestorben, da war ich schon 38…

      Ich habe auch die Erfahrung machen müssen, dass man als Kind die Großeltern immer mehr oder weniger so „mitnimmt“. Die sind eben da. Meine haben mich statt KiTa vormittags betüdelt, bis meine Eltern aus der Schule kamen (ich bin ein Lehrerkind….. argh). Mein erster Opa starb schon 1990, das hat mich komplett aus der Bahn geworfen. Von dem Moment an war alles anders, kurz darauf zog auch meine Oma aus dem Haus meiner Kindheit aus und es wurde verkauft. So gesehen existieren die ersten 12 Jahre meines Lebens nun tatsächlich nur noch in meiner Erinnerung. Wenn ich mal irgendwo viel Geld finde, kaufe ich das Haus und richte es wieder so ein wie bis 1983 😉

      Bestimmt wäre dein Opa stolz auf dich, und bestimmt würde er noch immer mit seinem Samara um die Ecke gepöppelt kommen. Je älter man wird, desto mehr hält man ja an Traditionen und den bewährten Sachen fest. Und da du selbst ja auch einige moderne, kommunikationskillende Sachen ablehnst würdest du wohl genau in sein Horn tuten ♫

      Ich freu mich auf’s Fahrradfahren. Ich bin meine gesamte Schulzeit mit dem Rad gefahren, 5 Kilometer bergrunter hin und 5 Kilometer berghoch wieder zurück. Jeden Tag. Bei Wind und Wetter. Das hat mich unglaublich fit gehalten, da freu ich mich drauf (obwohl es jetzt fast 8 Kilometer sind 🙁 ).

      Schönen Sonntag Abend
      Sandmann

      • LarsDithmarschen sagt:

        Hey Sandmann,

        meine Eltern haben sich erst spät entschlossen, mich in die Welt zu setzen, deswegen hatte ich nicht so viel von meinem Opa, der leider auch an Krebs erkrankt war. Ich habe ja jetzt nur noch meine beiden Omas. Opa habe ich nur einen kennengelernt, der andere ist schon vor 33 Jahren gestorben.
        Ob Opa den Samara noch hätte, weiß ich nicht. Er mochte Autos nicht, aber fahren…auch, wenn er kein guter Fahrer war. Ladas waren zu der Zeit wohl die günstigsten Neuwagen. Vielleicht würde er heute Dacia fahren, wer weiß das schon? Er hat sie als Gebrauchtsgegenstände gesehen. Zumindest denke ich immer an Opa, wenn ich mal einem Samara begegne – ist selten, aber passiert. Komisch, was für Emotionen so ein langweiliges, grausig verarbeitetes und nicht mal hübsches Auto auslösen kann.

        Ich müsste eigentlich mal wieder viel mehr Radfahren. Aber zur Schule möchte ich mir es nicht unbedingt antun, weil es nur fast nur freie Fläche ist (und dadurch recht windig) und ich nicht so gerne bei Regen nass in der Schule ankommen möchte – da ist das Auto doch viel komfortabler ;-). Ich gehe lieber mal ein wenig spazieren, einfach durch die Feldmark, das entspannt so schön :-).

        Dir auch einen schönen Sonntagabend 🙂
        Schöne Grüße
        Lars

        • Sandmann sagt:

          Ay Lars,

          mein Opa, also der, bei dem ich mit aufgewachsen bin fuhr ganz klassisch einen Export-Käfer aus den frühen 60ern. Cremeweiß, der wurde immer nur an schönen Tagen rausgeholt und sah Anfang der 80er noch aus wie ein Neuwagen. Meine Mama hat den dann nach der Scheidung (mein Vater nahm den Audi mit) für einen Jetta L in Zahlung gegeben. Schlappe 2000 Mark hat es für den Neuwagen-Käfer noch gegeben 🙁 Wenn ich den heute noch auftreiben könnte (und den gibt es bestimmt noch, so gut wie der noch war) würde ich viel dafür geben……

          Ich selbst hab mich dann ja ein bisschen durch die Autos meines Vaters gearbeitet. K70, Audi 100…. aber was danach kam wollte ich nicht (Mazda 929) und was davor war ist mir zu suspekt (VW 411 Variant). Da schreib ich mit dem Taunus doch lieber meine eigene Auto Geschichte 🙂

          So, Fahrrad ist wieder fit und kommt morgen mit nach Hamburg 😀

          Sandmann

          • LarsDithmarschen sagt:

            Hey Sandmann,

            mein Opa, der vor dreiunddreißig Jahren gestorben ist, hatte auch einen 57er Export-Käfer. Das war sein erstes Auto. Den hat er irgendwann seinem Sohn geschenkt, nachdem der seinen VW Variant in einen Graben gesetzt hatte. Danach fuhr er einen B- und zwei C-Kadett. Den letzten übernahm Mama dann noch und gab ihn irgendwann für einen neuen D-Kadett Inzahlung.

            Mein anderer Opa fuhr auch zuerst einen Käfer – einen 69er 1200, den er Papa (es war Papas erstes Auto) abgekauft hatte. Danach gab es einen DAF 55 (den ich höchstwahrscheinlich sogar wieder gefunden habe – der Kerl will ihn nur nicht verkaufen 🙁 ), zwei neue Lada Nova und dann den Samara, der dann 2000 nach Polen ging.

            Wenn ich die Autogeschichte meiner Eltern „abfahren“ würde, müsste ich fast alle Passat fahren. Für den ersten Passat gaben Papa seinen R9 (davor gab es noch R12 Kombi, Simca 1000 und eben Käfer) und Mama ihren D-Kadett Inzahlung.
            Der erste Passat meiner Eltern fährt auch noch – die Besitzerin will ihn aber auch nicht loswerden. Die wird bestimmt zwei Millionen Euro Steuern im Jahr zahlen… Einen V40 oder Buckelvolvo fuhr keiner. Die Tochter unserer Nachbarin ist Schauspielerin und fährt passend auch so einen Lifestyle-Kombi, aber älter als meiner. Das war aber auch nicht der Grund mir auch einen zuzulegen 😉

            Für’s Fahrrad konnte ich mich heute nicht erwärmen – aber für’s Schweißen :-D. Übrigens, das Fahrrad meiner Oma, die nun im Pflegeheim ist, werde ich auch niemals verkaufen. Einmal, weil es ihr gehört, und einmal, weil es ein Holstein-Rad ist 😀

            Schöne Grüße

            Lars

            • Sandmann sagt:

              Ay Lars,

              wir sind hier ganz unter uns 😉

              Geil, R9 und R12, die sind ja VÖLLIG aus dem Straßenbild verschwunden! Krass.

              In unserer Nachbarschaft gab es auch ein paar schräge Vögel in den 70ern. Klar, den Simca 1000 direkt neben uns (kann man die noch kaufen? Ich guck gleich mal), einen Austin Maxi gegenüber, Bedford, Land Rover, ein Kadett City Chevelle…

              Ich frag mich gerade, ob diese absoluten Null-Modelle heute vielleicht Spaß machen könnten? Also ich mein den Simca, oder auch so einen Austin, die müssen doch inzwischen sagenhaft selten sein…?
              Ich bin mal bei mobile.de drüben. Schönen Abend 🙂
              Sandmann

              • Sandmann sagt:

                Ich korrigiere mich.
                Es war ein Simca 1300 oder 1301… 🙂
                Da gibt’s nicht mal eine eigene Kategorie für, auch bei Talbot gibt’s nix…..

              • El Gigante sagt:

                Moin ihr Beiden,

                ein guter Bekannter von mir besitzt den hier:





                Weil es DAMALS sein erstes Auto war, hat er sich so einen vor zwei Jahren gekauft.

                Ihr seht: es gibt noch wesentlich mehr so Verrückte wie uns!

                🙂
                El

                • LarsDithmarschen sagt:

                  Der gefällt mir prima, El!

                  Ich habe ja auch schon mal mit einem Austin Princess aus den 70er Jahren oder einem Allegro, den ich in Dänemark gefunden habe, geliebäugelt. In Schweden ist im Moment eine Princess für 280,-…. zwar auch in blöden Zustand…aber man hätte dann schon mal eine 😉

                  Schöne Grüße

                  Lars

                  • Sandmann sagt:

                    Neeee Lars,

                    „blöder Zustand“ bedeutet wesentlich mehr Arbeit, als ein Menschenleben nebenbei leisten kann…….. Dann spare ich lieber ein bisschen länger und kaufe ein Auto, das ich wenigstens schonmal fahren kann. Und dann sieht man weiter 😉

                    Außer…… ich habe ja noch immer diese verrückte Idee mit dem durchgerosteten XJ12…… 😀

                    Sandmann

                  • bronx sagt:

                    Ein Austin Princess und ein Allegro sind, genau wie das Derivat von Vanden Plaas und der Regent von Innocenti, die effektivste Art, Geld, Geduld und Zeit zu vernichten. Die Autos waren schon als Neuwagen von unterirdischer Beschaffenheit. Sowas kommt dabei heraus wenn ein Konzern eigendlich keinen Bock auf Entwicklung hat, aber dennoch versucht, mit der Zeit zu gehen.

                    Bronx

                  • Sandmann sagt:

                    Aber Bronx,

                    macht sie das nicht irgendwie liebenswert? Autos, die NIEMAND mehr haben will? Das öffnet mir irgendwie das Herz 😉

                    Verdammt, kein Platz mehr hier…
                    Sandmann

                • Sandmann sagt:

                  Ay El,

                  gnaaaaahhhhh der ist ja SUUUPER! Schöner Autowagen. Ich habe bisher meine Liebe zum britischen Automobil noch nicht so recht durchbrechen sehen, aber ich glaube, irgendwann passiert das mal.
                  Feine Grüße an deinen Bekannten!

                  Sandmann

                  • LarsDithmarschen sagt:

                    Mit dem blöden Zustand hast du recht ;-). Elsa kann ich ja auch noch nicht fahren, deswegen habe ich mal kurz über einen unter-tausend-Euro-Klassiker nachgedacht, als Zweitprojekt – aber ich nichts Geld und meine Eltern nichts einverstanden ;-). Und der Familiensegen soll nicht leiden. Ich kann ja das Cabrio noch fahren (wenn es nicht bald mit verreckender Kupplung in den Winterschlaf kommen würde 😉 ).

                    Verrosteter XJ12? Ich wüsste einen…Modell Blumenkübel 😉

                    Schöne Grüße

                    Lars

                  • Sandmann sagt:

                    Nee, kein Blumenkübel. Er muss mindestens noch fahren…… 😀

                  • LarsDithmarschen sagt:

                    Hier habe ich noch einmal ein Bild vom dem „Blumenkübel“. Ich glaube zumindest, dass ein XJ12 war ;-).
                    http://imageshack.us/a/img703/781/jaguarfund2.jpg

                    Ein bisschen Spachtel und Politur – und er ist wie neu :-D.

                    Lars

                  • Sandmann sagt:

                    Ay Lars,

                    jaaaaaaa so einen meine ich. Allerdings – wenn er läuft, fährt, bremst und schaltet ist mir der Rest vom Blumenkübel egal. Ich will nur mal eine Tour damit machen. Und da finde ich es extrem geil, wenn er so morsch ist 😀

                    Und den nächsten Kommentar pack mal unten alleinstehend drunter, dann kann man auch wieder antworten 😉

                    Sandmann

                  • bronx sagt:

                    Sandmann

                    Wenn kein Platz mehr (blöd!) dann eben hier:

                    Prinzipiell finde ich solche „vergessenen“ Modelle auch immer interessant. Dann doch eher aber Sachen wie Mirafiori oder der erste Ritmo, oder der gezeigte Renault.

                    Bei uns strandete mal anfangs der 90er ein Soldat der britischen Rheinarmee mit so einem Eimer (ne Princess, letzte Serie, ’81er). Der brauchte einen neuen Endtopf. Wir bauten ihm was vom E-30 an, das ging mittels des typischen Lochbandes von BMW ganz gut. Ich erinnere mich, das der Wagen ein Vinyldach hatte. Selbst dort war ALLES morsch. Sowas hatte ich selbst bei Italienern noch nie gesehen. Der Innenraum wirkte, wie aus dem Baumarkt zusammengesetzt. Was für eine Dreckskarre! Sowas verschliesst mein Herz eher 😉

                    Bronx

                  • Sandmann sagt:

                    Ay Bronx,

                    wir lesen uns unten drunter weiter, glaube ich…..

                    Dass Autos an völlig unmotivierten Stellen rosten finde ich krass. Unterm Vinyldach ist ja ein Klassiker, weil da einige Modelle nur grundiert und nicht lackiert wurden.

                    Du sprichst wieder den Mirafiori an *grübel* ach manno, Platz, Geld, Zeit, immer das gleiche 🙁

                    Sandmann

              • LarsDithmarschen sagt:

                Hey Sandmann,

                und zu allen Autos gibt es sogar noch Fotos ;-). Der R12 war für Papa nur als Notlösung gedacht, als sein damals gerade mal vier Jahre alter Simca schon Blätterteig war. Der hat den gesamten Hausbau mitgemacht, 6 Jahre hatte er ihn dann, bis jetzt hatte er kein Auto länger. Es war ein roter Kombi mit einem Osterhase an einem Heckfenster. Als der R12 dann komplett auf war, hatte er für nicht ganz ein Jahr den R9 – der wurde dann zusammen mit Mamas Kadett für einen neuen Passat Inzahlung gegeben.

                Meine Tante (heute Amtsrätin und Z4-Fahrerin) hatte früher lustige Autos – ihr erstes war ein Messerschmitt. Danach folgen DAF 33 und 55, Peugeot 304, Talbot Samba, Pininfarina Spider und dann einige BMW Cabrios. Komisch – einige von den Autos habe ich noch niie real gesehen. Auch keinen R12 oder R9. Irgendwie müsste da doch einer aufzutreiben sein?

                Ich bin sooft bei mobile, obwohl mein Geld mit zwei Autos schon an der Grenze ist. Mehr kann ich mir einfach nicht leisten – aber wenn ich könnte, wie ich wollte… 😉

                Schöne Grüße

                Lars

  2. marc_connor sagt:

    Hey ihr Philosophen,

    man wagt es ja gar nicht, eure traute Zweisamkeit zu unterbrechen! 🙂
    Es ist schon erstaunlich, welch nette Geschichten sich aus einem simplen Mettbrötchen entwickeln. Ich muß gestehen … ich schmier mir grad ne kleine Träne an den Ärmel *schnief*

    Nach Simca und Talbot wird man wohl kaum noch Suchen können. Die wurden doch damals schon vom Werk aus mit ähmm sagen wir mal „Grundrost“ ausgeliefert! Die meisten dieser Wagen, werden wohl inzwischen als Flugrost durch die Stratosphäre wabbern 😉

    hihihi … Sandmann, du kleiner METTischist …
    Darf ich dir als kleinen Trost für das verlorene Mettbrötchen, ein Video spendieren? Das kannst du dir dann jeden Morgen ansehen und dadurch kommst du viellecht leichter über den Verlust hinweg.

    Es geht da zwar um Hack … aber das ist ja immerhin so ähnlich wie Mett, oder?
    http://youtu.be/m3ESV9M8yTg

  3. Sandmann sagt:

    So, ihr Nasen,

    ich habe eine Editierfunktion für die Kommentare eingebaut. Auch wenn ihr keinen Autorenstatus habt, könnt ihr jetzt für 5 Minuten eure kleinen und großen Fehlerchen beseitigen.
    Party on und gute Nacht 🙂

    Sandmann

  4. bronx sagt:

    Du bist ein Held!

      • bronx sagt:

        Sandmann,

        ich hänge mich mal hier an, oben geht grad nix mehr.
        Der besagte Mirafiori (nur erste Serie, der Facer ist misslungen, sieht aus wie ein Lada Nova!!!) ist eine Karre, die mich seit jeher fasziniert. Ich kann das nur mit meiner frühkindlichen Ost-Erfahrung erklären. Da fuhren die ja (einige wenige kamen ins Land) herum.
        Wenn sich die Gelegenheit bietet, werde ich mir solch einen Eimer auch holen. Ich muss so einen definitiv mal fahren, teuer sind sie ja eh nicht, man muss aber schon sehr suchen. In der Schweiz soll es noch ab und an welche geben. Ich muss da mal wieder hin. Der letzte Trip hatte ja auch ein gutes Ergebnis. Spontan ist immer die beste Wahl 😀

        Bronx

        • Sandmann sagt:

          Ay Bronx,

          bevor du in die Schweiz fährst sag bescheid. Ich habe da noch drei bis viel liebe Menschen sitzen (Michi, Stefan H., Remo…) die ich sehr sehr gern mal wieder sehen würde. Unabhängig von den Autos 😉

          Hatte ich mal die Geschichte erzählt, warum ich so am 131 Mirafiori hänge? *grübel*
          15 Jahre alt, Praktikum und so…….?

          Sandmann

  5. LarsDithmarschen sagt:

    Ich glaube, der XJ12, den ich oben erwähnt habe, existiert gar nicht mehr :-/. Aber da fällt mir gerade ein alter Bauernhof in der Nähe hier ein – ich meine, da stehen eine DS und ein paar alte Volvos…ich glaube, ich bin nachher mal unterwegs und schau da nochmal nach :-D.

    Mir fallen gerade ein paar „verlassene“ Autos ein….irgendwie müsste man da doch mal forschen gehen… 😉

    Lars

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