Menschen und Tiere

Wieder auf der Straße

Wieder auf der Straße

Wildwechsel in Afrika.
Ja. Afrika. Ich habe das noch immer nicht so ganz verinnerlicht, aber vielleicht gelingt mir das heute. Wenn es viel zu früh so gegen 6:30 Uhr plötzlich taghell ist und multiple Vogelsorten in den Bäumen vielfältiger als jeder Klingelton rumträllern fühlt es sich wie ein Traum an. Dann wühle ich mich aus dem Moskitonetz raus (das viertelfinnische Sandmädchen nennt es Das Gemückte), gehe auf die Veranda, gucke auf seltsame Bäume hinter denen die Sonne schnell steigt, spüre, wie trockene Wärme die Feuchtigkeit der Nacht vertreibt und finde das Leben schön. Afrika. Es soll hier große Tiere geben, sagt man. Volltanken, Hut auf, ich will die sehen!

Immer diese Autos. Am Ende des Tages geht es immer wieder um Autos 🙂 Na klar, warum auch nicht?

Muss so ein Ranger aussehen? Nein.

Muss so ein Ranger aussehen? Nein.

Schlimmer Hut, oder? Ja. Ein authentischer Deppendeckel, sogar mit bunten KENYA Aufnähern, ich habe meinen Panama in Kiel vergessen und bin hier noch nicht dazu gekommen, mir eine adäquate Indiana Jones Kopfbedeckung anzueignen. Das hole ich nach, versprochen 😉 Aber lassen Sie uns noch ein wenig bei den Autos bleiben.
Das ostafrikanische Land Kenia ist wirklich weit weg. 11 Stunden Flug ab Hamburg und 5 Stunden Aufenthalt in Dubai (ich erzählte HIER *klick* ausführlich darüber), und wer die Reise nicht über den Luftweg erledigen will: 150 Stunden reine Fahrzeit und 11.000 Kilometer mit dem Auto wären die Alternative. Freiwillige vor. In dieser Rechnung sind noch keine schlechten Straßenverhältnisse, korrupte Cops oder politische und religiöse Konflikte entlang der Strecke einberechnet. Ich würde von dieser Variante also eher abraten, der Weg von a nach b ist auch schon innerhalb des Landes nicht ganz komplikationsfrei, da durchströmt einen ein warmes, wohliges Gefühl, wenn man auf den zweiten Wagen mit Diplomatenkennzeichen zurückgreifen kann. Einen Nissan Patrol, Armee-Ausführung.

Hochbeinig, unzerstörbar, japanisch.

Hochbeinig, unzerstörbar, japanisch.

Ein rauer, hochbeiniger Gesell mit Nullausstattung und nur minimalem Komfort. Keine Teppiche, nur rausnehmbare Gummimatten und Wasserabläufe in den Bodenblechen zum entspannten Wegkärchern von Sand, Siff und Leichenteilen. Airbag? Nein. Es gibt ein Kassettenradio und eine Klimaanlage, ansonsten besteht dieser Neuwagen eigentlich ausschließlich aus überdimensionierten Stahlteilen, riesigen Reifen und einem 4.2 Liter Diesel mit lächerlichen 130 PS. Geil. Sowas gibt es als Ladenhüter hier schon mal für umgerechnet 20.000 Euro neu, in Deutschland kostet der doppelt so viel. Aber einen Import kann man sich wie den roten Staub hier überall von der Backe fegen, rechtsgelenkt und in dieser Variante völlig an allen europäischen Sicherheitsrichtlinien vorbei gebaut bekommt so ein Kahn bei uns keine Zulassung. Für Nairobis Straßen ist er wie geschaffen und trampelt stoisch vor sich hin nagelnd über Bumper, Bodenwellen und Schlaglöcher (die gern mal einen kompletten Kleinwagen verschlucken) einfach hinweg.

Augen zu und durch

Augen zu und durch

Unsere Gastgeber haben nach drei Jahren hier in der Hauptstadt einen wertvollen Erfahrungsschatz im Straßenverkehr gesammelt, ohne den wir verloren wären. C.Resch weiß inzwischen, wo die überall im Asphalt eingelassenen Bumper lauern. Da sich in grauer Vorzeit anscheinend niemand jemals an die Geschwindigkeitsbeschränkungen gehalten hatte sind innerhalb der Städte und Ortschaften immer so alle paar 100 Meter harte Bodenwellen quer über die Pisten in den Asphalt eingelassen. Nun hat sich die Fahrweise aber nicht diesen Entschleunigern gleichmäßig angepasst, nein nein, die Kenianer geben zwischen den Teilen Vollgas, bremsen davor hart, poltern rüber, blicken kurz zurück ob noch alle Teile am Auto dran sind oder irgendwas auf der Strecke geblieben ist und geben dann wieder Vollgas. Das ist weder ökonomisch noch für ganz hinten auf den quer eingebauten Pritschen kauernde Mitreisende gleichgewichtsneutral. Mir wird ja im Auto gern mal schlecht, wenn ich nicht am Steuer sitze…

Downtown Nairobi. Da will ja niemand hin.

Downtown Nairobi. Da will ja niemand hin.

Eine weitere wirklich wichtige Erkenntnis ist: Antizyklisch fahren! Wenn es irgendwie geht. Muss man morgens nach Nairobi rein oder abends wieder raus erscheint einem der Stau auf der A7 vorm Hamburger Elbtunnel wie eine kurze Ampelphase. Ich übertreibe ausnahmsweise einmal nicht. Nairobi steht um diese Zeit. Die Ampeln sind in ihrer grünen und roten Pracht ihrer Aufgabe enthoben, auf allen zweispurigen Kreisverkehren stehen stattdessen korrupte Cops und regeln nach Gutdünken den Verkehr. Das bedeutet, dass man vor so einem Cop zusammen mit ein paar 100 anderen Autos gern mal 25 Minuten stillsteht. Oder länger. Komplett. Der Querverkehr fährt und fährt und es ist nicht ersichtlich, warum einen niemand mal weiterfahren lässt. Dann geht es plötzlich in einem Rutsch weiter zum nächsten Kreisverkehr und zum nächsten Cop mit Kelle. Da braucht man für die 25 Kilometer vom Haus bis zum Flughafen gern mal gut drei Stunden, aber das ist eine andere, leicht hektische Geschichte. Wir fahren heute antizyklisch, raus aus Nairobi. Vorbei an der Skyline in die Randgebiete, wo uralte völlig überladene LKW und blinkende hüpfende Überlandbusse das Straßenbild dominieren.

Niemals die Augen von der Straße nehmen

Niemals die Augen von der Straße nehmen

Draußen auf den Straßen sind zwar keine Bumper, dafür aber umso größere Schlaglöcher. Und die Regeln sind: Langsame Autos werden überholt (Achtung, Linksverkehr, ich werde mich da niemals dran gewöhnen), dabei ist es relativ egal ob jemand entgegen kommt oder nicht. Hier funktioniert das. Verhalten in Deutschland: Jeder Autofahrer besteht auf seine Vorfahrt und sein Recht, verzeiht niemandem seine Fehler, blinkt andere an, hupt oder bremst aus – und nach vollzogener Schikanierung wird sofort die Rechtschutzversicherung für eine Klage bemüht. Verhalten in Kenia: Bremsen wenn dich jemand überholt und dem einer entgegenkommt. Reinlassen. Bremsen wenn dir selbst einer entgegenkommt, bis den jemand reingelassen hat. Das machen alle so, und das funktioniert. Ich habe auch am dritten Tag die Verkehrsführung der zweispurigen Kreisverkehre nicht verstanden, von außen sieht das aus wie kreuz und quer wuselnde alte Autos in einem irren Tetris Spiel, aber es läuft. Keine Rempler, keine Unfälle, und zwischendurch schlängeln sich obendrein noch die Motorradtaxis. Hakuna Matata.

Gibt es in der Führerscheinprüfung noch den "Handkarren"?

Gibt es in der Führerscheinprüfung noch den „Handkarren“?

Kurz vorm Ziel werden die PKW seltener und die schweren LKW, meist ISUZU oder FAW häufiger. Ab und an ziehen Kinder oder junge Männer einen mit Säcken beladenen Handkarren, das habe ich seit den Fragebögen bei meiner theoretischen Führerscheinprüfung nicht mehr gesehen 😉 Wenn wir anhalten oder ein bisschen zu langsam über einen der Bumper rollen kommen sofort Leute vom Straßenrand angestapft und möchten Obst oder Nüsse verkaufen. Oder Maiskolben, über offenem Feuer geröstet, theoretisch vermutlich gar nicht mal so schlecht. Aber uns treibt nicht der Hunger hier her, den befriedigen wir heute Nachmittag im Carnivore. Die blassen Norddeutschen mit den schlimmen Hüten (eigentlich betrifft das nur mich…) besuchen heute den David Sheldrick Wildlife Trust, ein Waisenhaus für kleine Elefantenkinder. Ja. Elefanten, diese dicken grauen Dinger, die Otto Waalkes in den 70ern und 80ern immer gezeichnet hat und die ich nicht müde wurde zu kopieren. Rüssel. Trööööt ♫

Wildnis Erstkontakt. Aufregend.

Wildnis Erstkontakt. Aufregend.

Nun mag man ja die Begriffe „süß“ oder „putzig“ nach eigenem Ermessen benutzen, in unserer katzenbilderverseuchten Facebook-Wahrnehmung treffen die wohl eher auf kleine, niedlich guckende Fellbüschel zu als auf tonnenschwere, saurierähnliche Dickhäuter mit Schlappohren und langem, borstigen Schnorchel 🙂 Oder? Das hier ist kein Zoo, wo die Dumbos hinter dicken Gittern stehen und traurig im Kreis laufen. Das hier ist ein offenes Feld, die Babys sind von uns nur durch eine dünne fusselige Leine abgegrenzt, im Hintergrund wühlen Warzenschweine den Boden auf und Giraffen gleiten durchs Bild. Wundervoll. Auch heute noch laufen kriminelle Arschlöcher durch das Land und töten alle 30 Minuten einen Elefanten, um sein Elfenbein zu rauben und Nashörner, weil noch immer ein paar Asiaten glauben, dass ihr kleiner Pimmel von dem gemahlenen Horn größer wird. In diesem behüteten Waisenhaus hier kümmern sich Pfleger um kleine, zurückgelassene Babys, deren Mutter entweder getötet wurde oder auf natürliche Weise verendet ist. 18 kleine Racker toben durch ein Matschloch, bespritzen die Zuschauer und freuen sich ihres Lebens. Süß. Putzig 😀

Badetag im Elfenbeinland

Badetag im Elfenbeinland

In Ermangelung anderer Erfahrungen mit solchen Tieren bin ich zutiefst gerührt und begeistert. Die Pfleger sind fester Bestandteil der Familie, jedes Baby wird hier liebevoll aufgepäppelt und der persönliche Pfleger weicht dem ihm zugeteilten kleinen Elefanten nicht von der Seite. Nachts schläft er bei ihm im Stall. Die so beschützten Tiere werden bis zu acht Jahre hier gehalten, dann wildert man sie wieder aus. Einige von ihnen haben in der Wildnis inzwischen selbst Babys bekommen und erkennen ihre Betreuer auch nach Jahrzehnten sofort wieder. Ein Elefant vergisst niemals. Weder seinen Freund noch seinen Feind.
Wir sind gerade richtig zur Mittagszeit gekommen. Dicke King-Size Gallonen mit eines speziellen Milch (ein Elefant lässt sich nicht… äh… melken…) gluckern in die kleinen Rüssler rein, und die Ranger mit den grünen Kitteln schleppen immer noch mehr ran. Einige der Jungs und Mädels können ihre Fläschchen schon selbst halten und perfektionieren dabei ihre Coolness jeden Tag ein bisschen mehr. Ich bin so voller Liebe für diese lustigen, cleveren Gesellen, dass ich beschließe, im nächsten Leben Großwildjäger zu jagen. Sie in der Savanne aufzuspüren, sie mit einem Jagdgewehr anzuschießen und ihnen dann mit einer Kombizange bei lebendigem Leib erst die Zähne herauszureißen und dann mit einer Puk-Säge den Unterkiefer herauszusägen. Anschließend werde ich sie an einen Baum binden und zusehen, wie die Geier sie langsam auffressen. Ja, vielleicht mache ich das. In diesem Leben freue ich mich, dass es Organisationen gibt, die solchen Babys Schutz geben.

Mittagessen. Dabei immer cool sein.

Mittagessen. Dabei immer cool sein.

Vielleicht hat eines der kleinen Trampeltiere meine Gedanken gelesen und ist ebenfalls der Meinung, dass es irgendwie schöner wäre, wenn Mama und Papa noch neben ihm trompetend durch die Savanne toben würden? Er kommt ganz dicht an die kleine Absperrung und guckt mich an 🙂 Näselnde, überfütterte Amerikaner mit noch viel bekloppteren Hüten als ich fangen sofort an, die Handys zu zücken. Ich will jetzt kein Selfie machen. Ich will einmal diesen kleinen Elefanten drücken, diesen stinkenden, schmutzigen, borstigen lederhäutigen Babykoloss anfassen und ihm irgendwie mitteilen, dass mein Herz gerade ganz doll groß ist. Ich knie mich hin, und der Kleine legt seinen Rüssel erst auf meinen Arm, dann über meine Schulter um meinen Hals. Einer der Amerikaner reißt mir förmlich die Kamera aus der Hand, weil er sich nicht vorstellen kann, dass ich davon keine Bilder haben möchte. Na gut, ein bisschen hat er Recht 😉 und ich lasse ihn unter gemurmelten ohmygods und lookattheseguys auf dem Auslöser rumdrücken. Dieses riesige und doch noch so kleine Tier ist ganz zärtlich, als wolle es mich streicheln und mich bitten, eine Patenschaft zu übernehmen. Hihi *schwärm* ein gut dressierter Marketingtrick? Egal, ich schmelze dahin.

Ein Elefant vergisst nie

Ein Elefant vergisst nie

Derart bekuschelt und für heute definitiv komplett eingesaut möchte ich Ihnen und euch empfehlen, diesen Trust zu unterstützen, wenn Sie gerade ein paar Euro übrig haben. Informationen bekommen Sie HIER *klick*. Und wenn Sie nicht so der Geldgeber sein sollten, kaufen Sie wenigstens bitte bitte nirgendwo niemals irgend etwas aus Elfenbein. Sie werden das vielleicht auch verstehen, wenn kein kleiner Elefant seinen Rüssel zärtlich um ihre Schultern gelegt hat *seufz*
Die Straße ruft mit ihrem Staub, ihren Schlaglöchern und ihren Bumpern. Der Tag ist noch jung, heute Nachmittag wollen wir den Kofferraum mit allerlei Essbarem für unseren Roadtrip zum Lake Naivasha vollpacken und auf dem Weg dahin warten abenteuerliche Szenen am Straßenrand, viele irgendwie zusammengeflickte Fortbewegungsmittel auf und neben den befestigten Routen mit mehr oder weniger glücklich reisenden Menschen und alle paar Kilometer ein paar Zebras.

Nicht überall ist die Straße asphaltiert

Nicht überall ist die Straße asphaltiert

Tiere. In Deutschland bremst außer mir niemand den ich kenne, wenn ein Hase über die Bundesstraße hoppelt. Jeden Herbst warnen die Medien wieder vor Wildwechsel in dunklen Waldgebieten und pünktlich zur Brunftzeit stehen überall Schilder, die darauf hinweisen, dass behaarte Vierbeiner eventuell unerwartet den Weg kreuzen. Von den Krötenwanderungen will ich gar nicht erst anfangen. In Kenia ist das nicht anders, allerdings kommen einem da weder Frösche noch Wildschweine vor den Kühler. Hier sind das dann eher lustig wiehernde vierbeinige Zebrastreifen, bei denen man als Nordeuropäer automatisch bremst, weil man das in der Fahrschule so gelernt hat. Wenn man dann da so steht und sich fragt, ob Gott eigentlich bei der Gestaltung dieser Tiere betrunken war oder einfach nur einen guten Humor hat guckt gern mal ein Äffchen zum offenen Fenster rein und schnappt sich den Keks aus den Fingern der Kinder. Auch nicht schlecht. Aber spätestens nach einem unangekündigten Wildwechsel in Form zweier Giraffen begreife ich endgültig, dass ich auf einem anderen Kontinent bin. Klasse. Was für anmutige Tiere.

Galoppel galoppel. Ach komm. Wenn ich heute schon mit einem Elefantenbaby gekuschelt habe kann ich mich auch gleich noch an ein paar Giraffen ranwanzen. Das kleine viertelfinnische Sandmädchen behauptet schon den ganzen Tag, sie sei ein Leopard und faucht auf ihrem Sitz rum, also geben wir ihr die Gelegenheit, ihre potenzielle Beute kennen zu lernen. Giraffen. Verdammt sind die GROSS!!! 😀 Im Giraffencenter von Nairobi lernen wir ein paar Rothschild Giraffen kennen, die nicht etwa so wundervoll afrikanische Namen wie Ngoma oder Bwuna haben, sondern in unserem Fall ganz profan Stacy und Eddie heißen. Eddie lässt sich nicht lange bitten, kommt an den Hochpfad ran und schleckt freundlich das Trockenfutter aus der flachen Hand. Muuhahaha ich füttere eine Giraffe! Eine Giraffe!! Super. Dabei ist der Riesenkerl so lustig und gut gelaunt, dass auch der eben noch fauchende kleine viertelfinnische Leopard mutig sein kleines Händchen ausstreckt und es sich giggelnd abschlecken lässt 🙂 Eben noch Dickhäuter, jetzt grazile Langhälse. Interkulturelle Verständigung zwischen Menschen und Tieren klappt in Afrika hervorragend.

Das ist Eddie.

Das ist Eddie.

Ich mag nicht nur Elefanten, jetzt mag ich auch Giraffen. Und ab heute habe ich außerdem noch ein bisschen mehr Respekt vor dem, was hier so die Straße kreuzen könnte. Wir sind eben nicht in Schleswig-Holstein, sondern in Kenia, 1800 Meter über dem Meeresspiegel. Neben Nairobis Giraffenzentrum haben ein paar Massai ihre Stände aufgebaut und verkaufen allerhand bunten Kram aus Holz und Glas. Das kleine Sandmädchen darf sich nach dieser speichelintensiven aufregenden Erfahrung fünf farbenfrohe Piepmätze zum Aufhängen aussuchen, ich selbst entscheide mich für einen sitzenden alten Mann mit Bart und buntem Umhang. Und einen neuen Hut, ein bisschen cooler als mit dem Safarideckel geht es definitiv noch. Schließlich wollen wir in ein paar Tagen die Farm von Karen Blixen besuchen, und da muss ich zumindest ein ganz klein bisschen so aussehen wie Robert Redford. Und nicht wie Gerhard Polt.
Wenn Sie bis hier hin noch immer nicht den Klassiker „The Lion sleeps tonight“ im Ohr haben werde ich Ihnen den gleich noch pflanzen 😀 Willkommen im Carnivore, einem durchaus fleischaffinen Restaurant, wie der Name schon vermuten lässt. Ich bin allerdings kein Freund von Essensbildern, deshalb hier nur der gar nicht schlafende Löwe am Eingang.

Der Löwe schläft heut' Nacht ♫

Der Löwe schläft heut‘ Nacht ♫

Awembowab awembowab ♫ Was für ein Tag! Schon wieder. Und es hört nicht auf. Wir lassen in diesem feinen Etablissement vor den Toren Nairobis die Erlebnisse noch einmal revue passieren und stoßen mit einem leckeren halben Liter Tusker an, das lokale Bier, miam. Menschen und Tiere, kuscheln, schlabbern, füttern. Und jetzt essen, irgendwie komisch, wie dicht das alles beieinander ist. Vielleicht denke ich darüber noch einmal in aller Ruhe nach und esse bis dahin zumindest keine Tierteile, die ich auch in Deutschland nicht essen würde, die mich irgendwie an das RTL Dschungelcamp erinnern oder die von Tieren kommen, die ich einfach nicht essen möchte. Solange es Alternativen gibt „muss“ man ja nicht alle mal gegessen haben 🙄 Die lustigen Kellner bringen einem hier jedenfalls so lange ungefragt das Essen an den Tisch, wie die kleine Fahne auf der Tischmitte noch steht. Fahne hinlegen bedeutet aufgeben. Erst dann hören die auf.

Prost ihr wilden Tiere

Prost ihr wilden Tiere

Daheim in der Casa Resch, wo es um genau 10 vor sieben wieder rasant schnell dunkel wird, brutzeln wir uns ein paar leckere Pfannekuchen mit Agavensirup. Ab morgen sind die Bediensteten wieder da, aber ab morgen brechen wir alle zu einem drei Tage dauernden Roadtrip an den Lake Naivasha auf. Afrika. Ich bin nun einigermaßen angekommen, abgeschleckt und berüsselt. Wenn mich jetzt noch Gelbfieber und Malaria in Ruhe lassen könnten das hier ziemlich abgefahrene Tage werden. Was halten Sie vom Nissan Patrol? Und was essen Sie sonst so? 😉 Kwaheri aus Nairobi, wir lesen uns.

Sandmann

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Über Sandmann

Die Zeit ist zu knapp für langweilige Autos, Abende vor dem Fernseher oder schlechten Wein. Ich pendel zwischen Liebe, Leben und Autos und komme nicht zur Ruhe. Aber ich arbeite daran.

3 Antworten zu Menschen und Tiere

  1. Sandmann sagt:

    Hach guck.
    Und just in diesem Moment erfahre ich, dass „mein“ kleiner Elefant Kamok heißt. Kamok. Hihi. Süüüüüüüüüüüüüüüüß

    Sandmann

  2. SteffenG sagt:

    Elefanten sind schon cool! Wir waren in Südafrika in einem ähnlichen Park. Wie immer fragt man sich dann, warum Geld für viele Meschen mehr Wert ist als Leben? Und die Wilderer bekommen sicher nur einen Bruchteil dessen, was so ein Horn oder Elfenbein am Markt erzielt!

    Beim Essen finde ich die Mischung aus regionalen und kolonialen Stilen immer wieder interessant. Zumal die „normalen“ Gerichte in aller Regel eher vegetarisch sind.

    Ein Patrol ist doch so ein dickes, durstiges Eisenschwein, oder? Ein früherer Arbeitgeber fur den in den 90ern mal als 2,8l 6-Zylinder und kurzem Radstand. Sehr trinkfest! Mein Schwager hatte den langen Radstand mit Turbodiesel, damals 3,1 oder 3,5l? Ich fand die Dinger immer cool.

    Steffen

    Steffen

    • Sandmann sagt:

      Ay Steffen,

      die Essgewohnheiten sagen mir hier schon zu. Ich bin ja durchaus Fleischfresser, und das Rind nimmt man gut und gern. Mit den Arrow Roots und dem Spinat Gemüse kann ich mich nicht endgültig anfreunden, das schmeckt aber ganz okay.

      Der Patrol der vorletzten Generation säuft gar nicht so viel. Vielleicht auch, weil dieser hier so sehr gedrosselt ist? Laut C.Resch rund 13 Liter Diesel, damit kann man leben.
      Ich habe noch einen Österreicher mit einem 1981er Land Rover V8 kennen gelernt. Aber das ist eine andere Geschichte 🙂

      Sandmann

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