Sag doch einfach… JA, ich will!

Sie dürfen die Braut schon jetzt küssen

Sie dürfen die Braut schon jetzt küssen

Also, du als Trauzeuge musst zuerst zum Sky-Markt, die vorbestellten Fladenbrote abholen, danach wird beim Blumenladen der Strauß auf deiner Haube festgemacht (Brautstrauß und Knopflochrose geben die dir auch mit), mich dann bitte zu Hause um 9.30 Uhr abholen und zum Schiff bringen, anschließend zurück, noch die Braut und die Brautjungfern holen, und dann können wir in See stechen und JA sagen!“ Alles mitgeschrieben Sandmann? Kannst du eigentlich einen Schlips binden? Oha. Gut, dass ich den Audi schon gestern gewaschen, gewachst, gesaugt und das Leder gefettet hatte. Und dass wir uns schon eine Nacht früher im Parkhotel in Eckernförde einquartiert haben, so ist man Morgens schlaftrunken schon direkt vor Ort. Kennen Sie den Holsteiner Sommer? Nein? Samstagmorgen, 12 Grad, Windstärke 8 treibt in Böen den Regen gegen die Fenster des Hotelzimmers. Mein Freund Jan heiratet heute seine Claudia. Auf einem Zweimaster. Das ist ein Schiff. Die beiden wollen mitten auf der windgebeutelten Eckernförder Bucht JA sagen, ich soll das bezeugen und außerdem den Brautwagen stellen. Ich bin jetzt schon ganz seekrank…

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„Tuning“ – So breit, so flach?

Immer schön entspannt

Immer schön entspannt

Es ist wieder Sommer. Sie kommen aus ihren Winterquartieren und ihren Garagen, um durch die Stadt zu ziehen. Nein, nicht die an einer auch für Menschen gefährlichen Form der Vogelgrippe verendende Federtiere, sondern die optisch aufgewerteten Kompaktwagen. „Getunt“ möchte ich an dieser Stelle nicht sagen, obwohl das Lexikon zwischen den Varianten Motortuning und Karosserietuning unterscheidet. Feinabstimmung heißt das, und so etwas fein abgestimmtes steht an der Ampel links neben mir, zuckt und ruckt vorwärts und wartet auf grün, um dann ganz schnell los zu fahren…

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Der Nebel des Grauens

kann auch falsch interpretiert werden

kann auch falsch interpretiert werden

Kühlwasser ist ja eine saubere Sache, solange es sich im geschlossenen System munter kreisend um das klimatische Wohlergehen des Triebwerks kümmert. Wenn sich das Kühlwasser aus Langeweile oder aus irgend einem anderen Grund in den Kopf setzt, dieses System zu verlassen, ist das eher unangenehm‚ und zwar auf mehrere Arten und Weisen. Kühlwasser ist warm, riecht je nach Zusatz muffig, und findet sich meistens in peinlichen Pfützen unter dem Auto oder in schmatzenden Sumpfgebieten unter den Fußmatten wieder. Mein Kühlwasser macht heute beides.

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Der tägliche Raser-Wahnsinn

Donnerstag früh auf der A7 zwischen Neumünster und Hamburg. Es ist wenig los, die Lastwagen auf der rechten Spur rollen dahin und auf der linken kann man durchaus auch einmal schneller fahren, ohne dass die Handflächen schweißig werden. Ich fließe im Pendlerverkehr mit und trinke meinen Tee.

Er scheint vorbei zu wollen

Er scheint vorbei zu wollen

Gerade noch am Horizont, jetzt fast in meinem Kofferraum klebt plötzlich ein eiliger Mensch in seinem Passat hinter mir. Ich zucke regelrecht zusammen, als ich die aufgeblendete Xenon-Leiste im Rückspiegel sehe, einen Meter hinter mir, ich fahre gut 160 Sachen. Vor mir sind viele weitere Autos, rechts neben mir die Schlange der Lastwagen, was denkt er wo ich hin soll??? Mit der linken Hand mache ich ein Foto, mit der rechten eine hilflose Geste. Er blendet weiter auf und ab, bis ich an der Lasterkolonne vorbei bin und in eine kleine Lücke schlüpfen kann. Wild und abfällig am Steuer gestikulierend macht dieser Mensch einen „großen“ Spurt 10 Meter an mir vorbei und klebt, wieder aufblendend, am nächsten Auto dran. Und an dieser Stelle beginnt der Kleinkrieg.

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Einen kühlen Kopf bewahren

Das sieht nicht norddeutsch aus

Das sieht nicht norddeutsch aus

Heute soll die Hitze-Schweiß-Odyssee ein Ende finden. Und erneut erinnere ich mich an das Kieler Audi-Zentrum, wo mir mit meinem alten, dicken Auto schon mehrfach kompetent und relativ preiswert geholfen wurde. Vielleicht erinnert man sich ja auch an mich, ich rufe beherzt an. Mit dem ungläubigen Blick eines Kindes erfahren meine Ohren, dass die Klimatronic letztmalig anno 2001 inspiziert wurde! Ich handel durch Charme und Wortwitz mit der Telefondame einen Festpreis aus und darf auch sofort kommen. Letzte Zweifel zerstreuen sich in der Abendsonne, als mich der freundliche Meister mit einem Handschlag begrüßt und den V8 gleich reinfahren lässt. Er heißt Herr Ringe. Dieser Mann muss, nein KANN nur bei Audi arbeiten.

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Sommerhitze – Leiden in Lack auf Leder

Hol raus was geht!

Hol raus was geht!

Er lächelt mich wohlwollend an, der freundliche Mechaniker bei Audi, als er sagt „… und denken Sie daran, dass demnächst mal wieder eine Klimaanlagen-Inspektion dran ist!“ Ja sicher, denke ich, rechne kurz ein bisschen die Kosten aus und freue mich anschließend darüber, dass alles funktioniert. Tschüss und gute Fahrt und bis bald. Dieser Dialog ist vier Jahre alt.

Der Sommer in Kiel zwischen Nord- und Ostsee ist normalerweise der Rede nicht wert, er unterscheidet sich vom Winter eigentlich nur dadurch, dass der Regen wärmer wird. Vielleicht liegt es an El Nino, vielleicht an den seit kurzem hochaktuellen Klimadiskussionen, aber plötzlich haben wir hier oben Tropenhitze. Schon im Mai sieht man Möwen mit Sonnenbrillen. Und erstmalig schmelzen die Schokoladenweihnachtsmänner leicht an, wenn sie Mitte August in die Verkaufsregale der Supermärkte gestellt werden.

Seit der Auffahrt auf die A7 reißen die acht Zylinder energisch am mürrischen Klimakompressor, um mir den gleitenden Weg nach Pinneberg bei Hamburg mit kühlem Hauch zu veredeln, kombiniert mit einer Tasse Tee und einem experimentellen Reinhören in die neue CD von Revolverheld. Aber aus den Düsen kommt nur warme Luft, so warm wie die da draußen, um 7.30 Uhr am Morgen schon 23 Grad. Die Sonne brennt unbarmherzig auf die schwarze Karosserie, auf das schwarze Leder und meine schwarze Seele.

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Schnittstellen-Theorien

Der Retter und die Technik

Der Retter und die Technik

Die Zeiten ohne Chip an Bord sind offensichtlich schon länger vorbei. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Denn die neue Technik, die Elektronik, die in unseren Alltag, unsere Telefone und in unsere Autos einzieht, das Silizium, das den Verkehr nicht zuletzt auch sicherer macht, bietet auch echte Vorzüge. Heute Morgen hat mein Audi einen schlechten Morgen. Irgendein Steuergerät ist wohl noch nicht ganz wach und meldet gähnend nicht zu interpretierenden Datenmüll. Dieser wiederum wird von der Motronic mit der Information des drehenden Anlassers kombiniert und mit mindestens acht Referenzwerten diverser kleiner, emsiger und dienstbeflissener Geber und Fühler verglichen. Die Motronic kommt altklug zu dem Schluss, dass es draußen heute ein schöner Tag werden wird, aber dass sie den Zündfunken an die Kerzen doch lieber verbieten sollte. Und da die Benzinpumpe mit den Jungs gestern noch einen getrunken hatte, bleibt sie auch lieber verkatert untätig. Und schmollt.

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Mehr als ein altes Auto

Zeitzeugen gesucht

Zeitzeugen gesucht

Sandmann fährt ein altes Auto. Nicht jedermanns Sache, wir sprechen hier von Mechanik, Elektromechanik und Elektronik, alles garniert mit Vibrationen, jahreszeitlichen Temperaturunterschieden, Feuchtigkeit, alternden Gummidichtungen, Öl und Schmutz. 17 Jahre haben die vier Ringe mittlerweile auf dem Blech, und man merkt bei jeder Umdrehung der Kurbelwelle, dass hier Benzin verbrannt wird. Das ist im allgemeinen laut und stinkt. Auf den Markt kam dieses Modell 1988. Es war das Jahr, in dem Natalie Cole den „Pink Cadillac“ besang und Yello mit „The Race“ die Charts stürmten. Audi in Neckarsulm spielte hingegen den Blues, den Blues der Oberklasse. Bisher hat man sich brav im Oberlehrer-Segment aufgehalten und die gut betuchte Mittelschicht mit zuverlässigen, ein bisschen langewiligen Limousinen versorgt. Mit dem Quattro wurden die Audis frecher. Und hier steht er nun. Ein längs eingebauter V8-Motor aus Aluminium, 32 Ventile, vier oben liegende Nockenwellen, vierstufiger Automat von ZF, vollverzinktes Blech, permanenter Allradantrieb und eine Serienausstattung, die ihresgleichen suchte. Die Welt sah mit eingeschliffenem Blick einen dicken Audi 100 und fragte sich, warum der 120.000 Mark kosten soll.

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Südfrankreich im Mai im V8, Teil 2

Mittelmeer am Morgen

Mittelmeer am Morgen

Der Morgen über den Kalkfelsen der westlichen Cote d’Azur gestaltet sich nebelig, was das kaum zu fassende Verlangen nach einigen guten Tassen französischen Kaffees aber nicht schmälern kann. Also checken wir aus, eine weitere Nacht ginge hier leider nicht, denn das Pfingstwochenende stünde bevor, sagt die freundliche Dame an der Rezeption. Complet. Dieses Wort sollte im Laufe des Tages noch eine gewisse Tragweite bekommen. Hier und da einen Kaffee verdrückend arbeitet sich meine Reisebegleitung mit mir die Küstenstraße in Richtung Westen vor. Palmen säumen die schmalen Straßen, das smaragdgrüne Wasser brandet an die Strände von idyllischen Fischerdörfchen und das Baguette mit einem Stück Käse schmeckt plötzlich besser als jede griechische Fleischplatte. Hier MUSS man einfach rasten und das Szenario genießen!

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Südfrankreich im Mai im V8. Teil 1

Der Name ist Programm

Der Name ist Programm

Der Sommer geht dahin. Zeit, sich an wärmere Zeiten zu erinnern. Leser des Audi-Forums werden diese Geschichte kennen, aber der Blog-Gemeinde soll sie nicht vorenthalten werden! Es ist Mittwoch, und ich versenke den LPG Rüssel der einen von drei Tanken in Kiel mit diesem kalten explosiven Stoff im Ventil unter der Tankklappe meines Audi V8 4,2 und mache mich auf den Weg nach „Da-wollte-ich-eigentlich-hin“ im Sauerland, noch nicht genau wissend wo diese Tour letztendlich genau hinführen wird. Richtungsvorgabe ist Süden, eines der Ziele ist Cassis an der Westseite der Cote d’Azur, der Rest wird sich ergeben.

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