Einer wie keiner

Posing entlang der Transitstrecke

Posing entlang der Transitstrecke

Von der Idee zum Glupschaugen-Gleiter. Teil 3
Ich ahnte, dass dieses Auto polarisiert. Ich hätte aber nicht gedacht, dass eure Meinungen SO weit auseinanderliegen! Ja, ich habe ihn gekauft, den 21 Jahre alten Scorpio 2, die Rostkarre, den Designflop, das antiquierte Raumschiff, den Totengräber von Fords Oberklasse. Zitat Ende. Mit einer Ansaugbrücke aus Kunststoff, die nach 20 Jahren immer reißt und irreparabel ist. Mit einem Kabelbaum aus selbstzersetzendem Kunststoff, der irgendwann (bald) Warnlampen-Bingo spielt und Elektrik-Havarien auslöst. Mit hart unterrosteten Chromsicheln auf allen vier Radläufen. Bin ich total bescheuert? Aber nein. Also, glaube ich wenigstens nicht. Ich nehme euch einmal mit auf 300 Autobahnkilometer zwischen Berlin und Hamburg. Vielleicht versteht ihr danach, was mich an diesem Relikt aus den schlimmen 90ern so fasziniert.

… ich will das weiterlesen!

Der frühe Vogel…

Bordmappe und Google Hupf

Bordmappe und Google Hupf

Von der Idee zum Glupschaugen-Gleiter. Teil 2
Liebes Tagebuch. Heute stehe ich gaaaanz voll früh auf, denn ich will in die deutsche Hauptstadt. Da steht ein total hässliches Auto, was ich aber echt toll finde und was ich vielleicht kaufen will. Meinst du, dass ich den auch wirklich mitnehme? Ich bin noch nicht ganz sicher. Aber ich bin gut vorbereitet, ich habe eine Hässliches-Auto-Bordmappe zum Lesen dabei, einen leckeren Rest Such-Kuchen (Google Hupf) vom Geburtstag des viertelfinnischen Sandmädchens, ein bisschen Bargeld und ein ICE Ticket. Ich nehme euch Leser da draußen mal mit auf die Reise, auch wenn ihr eigentlich viiiel mehr Bock auf Bilder von coolen Autos habt. Diesmal nicht. Nur unscharfe Selfies von mir, unterwegs, zumeist auf Bahnhöfen. Und das Auto, um das es geht ist ja genaugenommen auch nicht cool. Sagt ihr. Aber jetzt muss ich schnell duschen, sonst verpasse ich die S-Bahn zum Bahnhof Dammtor. Ich mag nicht gern hetzen.

… ich will das weiterlesen!

Aber wenn er doch nur…

Kann man sich darauf einlassen?

Kann man sich darauf einlassen?

Von der Idee zum Glupschaugen-Gleiter. Teil 1
Ich weiß nicht, wie viele Geschichten von Autoschreibern mit den Sätzen „… ach hätte ich damals doch bloß“ oder „… wenn ich heute doch nur…“ enden. Es sind viele. Oft geht es da entweder um Karren, die man damals weggeworfen hat, weil sie so viel wert waren wie eine warme Mahlzeit. Rostlauben, die heute wesentlich teurer geworden sind und die einen hohen emotionalen Wert für den Schreiber hatten. Oder es geht um automobile Wünsche, die man gern ausleben möchte und es meistens lässt. Als Gründe werden das knapp finanzierte Reihenhaus, die Familie oder die viele Arbeit genannt. Natürlich lasse ich auch manchmal diese hättehätte Sätze raus. Es gibt einfach zu viel Weggeworfenes, was aus heutiger Sicht erhaltenswert gewesen wäre. Die Zeit rennt. Wir werden alle älter. Doch weg ist weg. Oder? Nein, nicht ganz. Im Jahr 2018 mach ich Schluss mit HÄTTE und WÜRDE, dieser ewige Konjunktiv der alles bereuenden und nichts verändernden Midlife-Krisenschieber wird begraben und weicht einem MACHEN. Ha. Was jetzt voll esoterisch tschakka tschakka klingt, kostet wenig Geld und ist das Ergebnis eines schon länger andauernden Denkprozesses. Und den…. will ich euch in dieser Geschichte gern mal erklären 🙂 Vielleicht erkennt sich ja jemand wieder?

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Drives you… crazy?

Ist das effizient?

Ist das effizient?

Diejenigen von euch mit einem besonders ausgeprägten Langzeitgedächtnis werden sich vielleicht noch länger zurück erinnern als bis zum letzten Wochenende? 🙂 Genauer gesagt zurück in den September des vergangenen Jahres, als ich mich mit einem Fitnessarmband bestückte und zwei Wochen lang täglichen die Fahrten in meinem Taunus protokollierte. Nicht nur die Strecke und die Zeit, sondern auch meine körperliche Verfassung, meinen Puls und meine allgemeine Laune. Und meinen Schlaf. Jetzt sind die Ergebnisse veröffentlicht worden! Bin ich ein entspannter und effizienter Typ? Seid ihr es? Ist Deutschland es? Na dann schauen wir mal:

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Nachtgespann

Schade, dass es spiegelglatt ist...

Schade, dass es spiegelglatt ist…

Autos von A nach B bringen, die zwar von alleine fahren können, aber seit 20 Jahren (oder so) keine Hauptuntersuchung mehr gesehen haben – das geht super mit einem Anhänger. Wenn man das mag. Vielleicht habe ich irgendwann schon einmal geschrieben, dass ich das nicht mag. Und nein, ich spanne jetzt keinen dramaturgischen Bogen zu einem spektakulären Unfall und sage am Ende: Seht ihr, ich sage ja, dass ich das nicht mag. Viel einfacher: Ich mag das schlicht nicht. Der VW K70 soll zu seiner letzten Salbung nach Hause, nach Kiel. Die erste Etappe aus dem nördlichen Niedersachsen bis nach Hamburg lief problemlos, jetzt kommt Teil zwei. Wie von den sonst immer falsch liegenden Wetterfröschen angekündigt beginnt es mit der Dämmerung wieder zu frieren und wieder zu schneien. Na gut, wenn schon denn schon. Dunkelheit, überfrierende Nässe, Blitzeis, ein heckgetriebener Mercedes mit einem schweren Anhänger hinten dran und im Radio auf allen Sendern nur die drei abgedroschenen Evergreens von Queen, die ich mir schon nicht mehr hören konnte, als der KaSi noch TÜV hatte. Heute gebe ich es mir dreckig.

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Der letzte Roadtrip

Schon wieder ein Homerun. Ein letzter.

Schon wieder ein Homerun. Ein letzter.

Der KaSi soll weg – es lebe der KaSi 🙁
Fast genau 10 Jahre ist es her, dass ich den goldenen Klotz aus Metall, den 1971er VW K70, aus dem Ruhrpott holte. Um mit ihm eine der emotionalsten Reisen meines Lebens zu machen. Ich konnte mich danach nicht von dem treuen Gesellen trennen und durchkämmte, bevorzugt bei Schnee und Eis, mit ihm den Norden. Jahr um Jahr. Er ist noch immer im Kern gesund, fährt, bremst… und sehnt sich nach liebevollen Händen, die ihn aus seinem Kellerdasein befreien. Ich werde das in diesem Leben nicht mehr sein. Ich habe den Taunus und den Granada, und schweren Herzens gebe ich El Dorado her. Um den fünf bisherigen Interessenten einen guten IST Eindruck zu geben, hole ich ihn heute aus seiner trockenen Garage im nördlichen Niedersachsen nach Hause. Nach Kiel. Da bekommt er wie ein Pharao die letzte Salbung. Selbstverständlich schneit es genau heute. Teil 1 einer erneuten Trailerei.

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Meep Meep – krasser Vogel!

Mehr Muskel ist kaum möglich

Mehr Muskel ist kaum möglich

Nein.
Auf die Hupe will ich jetzt noch nicht drücken, auch wenn das ganz oben auf der Agenda steht. Das hebe ich mir für später auf. Diese alte Army-Tröte, die so klingt wie die albern gackernden Roadrunner in den Warner-Brothers-Cartoons, die wir alle als Kinder zusammen mit Bugs Bunny und Speedy Gonzales geguckt haben. Karl der Coyote und die Roadrunner. Wer hätte gedacht, dass ich mal ein gleichnamiges Straßenmonster fahren würde? Ein Musclecar, wie es muskulöser kaum sein könnte. So alt wie ich, auch ein bisschen dick um die Hüfte und so brutal wie ein Bankräuber in einem Lynch Film. Ein Plymouth Roadrunner, der feuchte Traum eines jeden jungen Amerikaners in den 70ern. Eine Geschichte mit viel ja und viel nein und einem adrenalingetränkten Herzschlag, der fast so laut ist wie die acht Zylinder unter der nicht enden wollenden Motorhaube.

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Geschichten über Genuss

Am Ende ist alles Wein

Am Ende ist alles Wein

Das Jahr ist noch gar nicht so alt. Habt ihr viele gute Vorsätze schon wieder gebrochen? Ich habe mir vor allem vorgenommen, mehr Zeit zu haben. Zeit für meine Familie, meine Freunde und meine Autos. Und auch Zeit für mich, manchmal vergisst man das ja. Zeit lässt sich am Abend wunderbar mit einem Glas Wein würzen (das hat sich ja inzwischen rumgesprochen), und es ist mir eine Ehre, euch meine Geschichten über Wein, Ruhe, Auszeiten und Freundschaft im neuen Journal von Carl Tesdorpf, Weinhandel zu Lübeck seit 1678, vorzustellen. Da geht es mal nicht oder nur sehr selten um Autos. Das Leben beinhaltet noch ein paar andere Themen, und hier schreibe ich wenig fachlich, mehr emotional über … Wein. Einfach nur Wein. Die Fachartikel überlasse ich dem Kollegen Eckhard Hillmann 😉 Ich freu mich, wenn ihr euch die eine oder andere lesende Auszeit auch da gönnt. Dreimal im Monat.
Ein Klick auf das Bild oder hier, und ihr seid schon da. Zum Wohl.

Sandmann

Das Eisen erwecken

Eiskalter Winterschlaf

Eiskalter Winterschlaf

Wo sind sie, die Neuwagenfahrer mit ihrer ins Haus integrierten, beheizten Garage?
Die Leute, die auch bei miesestem Winterwetter mit blitzblanken Scheiben im wohlig warmen Auto durch ihren Tag rollen, die Frisur sitzt und die Außenwelt bleibt draußen? Na? Wo denn? … Na hier sind sie. Hier überall um mich rum. Puh. Ich gestehe, da nicht dazu zu gehören. Das ist ein wenig meinem fehlenden Bedürfnis nach Neuwagen und beheizten Garagen geschuldet – und ein wenig auch selbstgewählt. Ich habe Ende der 80er und Anfang der 90er meine ersten Autos durch den Winter bewegt. Diese Autos waren damals schon alt und mussten langsam und umsichtig „geweckt“ werden. So bekam ich ein Gespür für die Kälte, das Glatteis und das Befinden des Wagens da draußen, denn das Auto schien genau so zu frieren wie ich selbst. Heute ist das noch immer so. Der Taunus ist das älteste Auto, was ich jemals besessen habe 🙂 Und jeden Morgen muss ich ihn wecken. Irgendwie ist das menschlich, und ich mag vermenschlichte Maschinen aus Eisen und Vinyl. Auf in den kalten Tag.

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Ihre Legos, meine Legos

Lasst uns drin rumwühlen!

Lasst uns drin rumwühlen!

Lego! ZACK bin ich wieder acht Jahre alt.
Diese kleinen, bunten Plastiksteine, die es schon mein ganzes Leben lang gibt. Ein riesengroßes 3-D-Puzzle ohne bindende Vorgaben, und die Bauanleitung war das Leben selbst. Egal, was ich in den 70ern mit erlebt hatte – ich wollte es alles mit meinen Legosteinen nachbauen. Häuser, Autos, Werkstätten und Raumschiffe. Das war großartig, irgendwie. Oder? Heute ist ein besonderer Tag. Mein viertelfinnisches Sandmädchen hat die große Legokiste meines halbfinnischen Fräulein Altonas entdeckt. Da fehlen aber ein paar Teile aus den Bauwerken ihrer eigenen vergangenen Welt, die meiner nicht unähnlich war. Also krabbeln wir auf meinen Dachboden, holen meine Legokiste von damals runter und – fusionieren unsere kreativen Welten zu einer, die ein vierjähriges Mädchen mit ihren kleinen Händchen selbst erschaffen kann. Und da kommen echt viele Erinnerungen hoch, an Nachmittage auf dem Teppich im Wohnzimmer…

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Drei Schwestern & ein Schaf

Olaf fährt zurück.

Olaf fährt zurück.

Schon wieder fast Weihnachten. In Uelzen.
Aaaaalle Jaaahre wieder ♫ kooomt da_haaas Christuskind… auf die Erde nieder? Obwohl hier inzwischen so viele Hasser und Motzer unterwegs sind? Also – ich als Christuskind hätte keine Lust auf das Pack hier unten, ich würde schön da oben bleiben. Und für sowas wurde Jesus damals… aber egal. Aber ich bin kein Christuskind, ich bin ein Kallekind. Der Nachteil: Weniger mir innewohnende weltbewegende Kräfte und keinen so prominenten Vater. Der Vorteil: Weniger mir innewohnende weltbewegende Kräfte und keinen so prominenten Vater. Als Kallekind kann ich einfach so mit einem alten Taunus in meine Heimatstadt Uelzen fahren, das ist weit weg von Bethlehem. In jeglicher Beziehung. Das Töchterchen ist dabei, und wir werden einen Vorweihnachtsabend genießen, ohne von Römern verfolgt zu werden. Inmitten von lieben Menschen, in Kellergewölben gleich der Abendmahlszene und durchaus mit römischen, also eher weltlichen Gelüsten. Kommt mit in eine glanzvolle Nacht mit Familie, Freundschaft und ganz viel Rotwein. Klingt doch gut, oder?

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Völlig abgeschmiert

Alles muss im Rahmen bleiben

Alles muss im Rahmen bleiben

Eiiiiiin Mal Zeit nehmen für mein Auto, dachte ich mir. Eiiiiiiiin Mal! 🙁
Kaum sind wir zwei aus Dänemark zurück, ruft das Coupé nach Liebe und Zuneigung. Der Motor dreht irgendwie sporadisch unrund, ist bockig, verschluckt sich ab und an und britzelt so komisch an der Ampel. Phbiz phbitz phbitz, so ähnlich. Ein Benehmen wie mein viertelfinnisches Sandmädchen, wenn man es zu früh aus dem Schlaf reißt. Und dann dieses Gedröhne bei 90 km/h. Ist überhaupt noch Öl im Getriebe? Läuft die Hinterachse schon trocken? Und… öh… vielleicht hat sich auch das linke hintere Ausstellfenster bei 90 Sachen nach einem leisen *knack* spektakulär abhebend auf die Grasnabe verflüchtigt, wo ich es nach eine Vollbremsung wenigstens weitestgehend unverletzt wieder einsammeln konnte. Kleine Baustellen. Packen wir sie an. Oh. Hallo Petrus, was habe ich dir dieses Jahr eigentlich getan, dass du es immer dann regnen lässt, wenn ich eiiiiiiiinmal was an meinem Auto reparieren möchte?

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Windige, sandige Welt

Der Morgen danach...

Der Morgen danach…

Jetzt geht es mal um Sand, Wind, Regen und Freunde.
SEO optimierter Titel? Nö. Schmissiges erstes Bild, damit alle weiterlesen wollen? Nö. Supergeile, rattenscharfe alte Autos? Nö, auch nicht diesmal. Haha 😀 Ich liebe es, so sein zu können wie ich will, weil keine Online Casinos ihre mager bezahlten Do-Follow-Links und keine Google Adwords ihre beschissenen Werbebanner hier reinblenden. Es ist der Morgen nach dem Weinabend gestern in Henne Strand, Nordseeküste, Dänemark. Was für ein alberner Name für dieses kleine Dörfchen in einem Land, was man nicht richtig versteht, aber ich liebe es hier. Freundliche Menschen, vorwiegend nicht vorhanden, würzige Luft und ein sehr weitläufiger Strand. An den wollen wir heute Morgen noch gehen, bevor ich die Meute wieder rausfege. Und treffsicher wie wir sind haben wir uns wettertechnisch die mit Abstand übelste Stunde des gesamten Novembers ausgesucht. Doch… lasst uns erst einmal die Nacht rekapitulieren und frühstücken.

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Kein Weg zu weit

Unterwegs mit Rainbow Tours?

Unterwegs mit Rainbow Tours?

Der Mensch ist ein soziales Wesen. Wenn sich Menschen finden, die ähnlich ticken, werden sie noch viel sozialer als sie es im Netz vorgeben. Das „Soziale Netzwerk“ ist nämlich gar nicht mehr so sozial. Es ist voller Aggressionen, Hass und Pöbeleien, voller vermeintlicher Anonymität und sinnentleerter Oberflächlichkeit. Wo bleibt die Freundschaft? Diese Frage kann ich mir selbst für heute Abend beantworten: Sie bleibt in Henne Strand, das ist an der Dänischen Nordseeküste, nördlich von Esbjerg. Warum bleibt sie da? Weil sie Wein trinkt und nicht mehr nach Hause fahren wird. Die Freundschaft. Bin ich seltsam? Ja, ein bisschen. Aber elf andere sind noch viel seltsamer. Elf andere habe ich für diesen einen Abend zu mir nach Dänemark eingeladen. Aus Stuttgart, Oldenburg und Karlsruhe. Aus Drebber, Uelzen und Kiel. Aus Dithmarschen und Hamburg. Und sie alle setzen sich in ihre Autos und kommen an die Nordsee. Einfach so. Für einen Weinabend, echte Menschen, ein Kaminofen und ein bisschen Musik. Vielleicht ist das einfach mal wieder nötig gewesen. Steigt ein.

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