Wieder unter Druck!

PFRÖÖÖÖÖÖT

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Saugrohr-Blues Teil 3
Nach einem ganzen Wochenende unterwegs mit dem geliehenen und zwangsläufig geliebten Golf Bon Jovi meiner Liebsten – da wird es am Montag mal Zeit, ein Rohr im eigenen Auto zu verlegen. Sie erinnern sich vielleicht, das ist nämlich ein bisschen kaputt. Bei meinem Daimler. Und das nicht zum ersten mal. KLICK hier für den Anfang und KLICK hier für Teil 2 🙂 Nun halte ich das hochglänzende, nagelneue Teil in der noch sauberen Hand, müsste eigentlich zur Arbeit und es hat auch ein bisschen geschneit…. aber was soll’s, am Straßenrand schraubt es sich am lustigsten, also mach ich das mal schnell noch vor dem ersten Kaffee. Halle mit Bühne und Heizung kann ja jeder…

Dabei weiß ich noch immer nicht, warum das alte Rohr zerbrach…

Original Mercedes-Benz muss nicht unbedingt teuer sein

Original Mercedes-Benz muss nicht unbedingt teuer sein

Bei einem Bruttopreis von 14 Euro (ich weiß nicht wie oft ich das nun schon erzählt habe) gehe ich jedenfalls das Neurohr-Experiment geduldig ein zweites mal ein, vielleicht auch aus Mangel an Alternativen. Es ist wirklich schweinekalt da draußen, also fahr ich mit meinem brüllenden und stinkenden Seitenrausblas-Daimler ein paar mal um den Block und nerve alle daheimgebliebenen Nachbarn. Wer um 7:30 Uhr noch schläft hat kein Mitleid verdient. Jetzt ist jedenfalls der Motor ein bisschen warm und ich laufe nicht Gefahr, unplanmäßig irgendwo festzufrieren. Vielleicht hätte ich mir noch ein paar geeignete Schrauberklamotten überwerfen sollen…? Ach nee, ich versuche mich schmutzmäßig auf die Hände zu beschränken, außerdem habe ich keine Zeit für so einen Modenschau-Firlefanz.

Alt und neu, finden Sie den Unterschied

Alt und neu, finden Sie den Unterschied

Das alte neue Rohr sollte schnell draußen sein, das sind ja nur zwei große Schellen mit je einer 10er Mutter, an die man seitlich am Motor gut rankommt. Auch wenn der Diesel ein bisschen wie der DB 601 eines Messerschmitt Jagdflugzeugs aussieht, ist im Benz sagenhaft viel Platz links und rechts neben dem großen, längs eingebauten Klotz. Da bin ich andere Sünden gewohnt… *KLONK* da haben wir den Kleinen ja schon, noch mit Resten von GunGum benetzt. Krass, einfach im Knick durchgerappelt. Und ich habe auch eine Ahnung, woran das gelegen haben könnte. Das Luftverteilergehäuse (wo das Saugrohr dran sitzt) ist mit drei langen Schrauben am Block befestigt, und weil bei zweien davon die Unterlegscheiben fehlen saß es nicht atombombenfest… hm… 🙄 Wie dem auch sei, wenn ich schon mal dabei bin hol ich diese Schrauben auch gleich aus ihren tiefen Löchern raus und lege je zwei neue Scheiben unter. Doppelt hält besser. Oh. Ganz schön schmutzig hier, wo es rausgedieselt hat…..

Wie eine Unterwasseraufnahme der TITANIC

Wie eine Unterwasseraufnahme der TITANIC

Hier sieht man fein die beiden Stellen, zwischen denen das Rohr sitzt. Und man sieht auch ziemlich gut, wo die Abgase rausgeblasen sind. Am besten sieht man das momentan jedoch an meinen Händen, die seit wenigen Minuten von einer interessanten, handschuhartigen Schicht aus Ruß und Öl überzogen sind. Meine Jacke ist von diesem Phänomen noch nicht betroffen. Erstaunlich. Rein mit dem neuen Rohr!

Wunderschön, es kann weitergehen

Wunderschön, es kann weitergehen

Japadapaduuuu ♫ Meine Euphorie ist etwas gedämpft, weil ich ja genau diesen Moment vor rund vier Wochen schon einmal erlebt habe. Aber trotzdem ist es toll, an einem grauen frühen Morgen jetzt das Auto anzuschmeißen und alle Abgase da zu wissen, wo sie hingehören. Und nicht irgendwo im Motorraum. Druck ist wieder da, und das höchst kritische Abgasrückführventil sieht keinen Anlass mehr, dem Steuergerät einen Fehler zu melden. Zufrieden und gesund schnurrt der große Diesel nach nur einer Anlasserumdrehung sein selbstzündendes Lied, ist den Umständen entsprechend leise (das ist eine SEHR relativ zu sehende Aussage), alles ist fest, nix klappert und ich weiß noch nicht so richtig, ob ich meine Hände jemals wieder sauber bekomme. Das ist ein bissche  so wie bei König Midas, nur dass bei dem sich alles in GOLD verwandelt hat, was er anfasste. Das kann ich so von mir nicht behaupten, aber ich bin ja auch nicht Midas. Eher BadeDas. Gibt’s das noch? Ich muss dringend aus der Kälte raus 🙂

Klappe zu, Affe tot. Oder wie sagt man?

Klappe zu, Affe tot. Oder wie sagt man?

Notlauf war gestern. Es verwundert schon, wie sehr man sich an einen schlechten Zustand gewöhnt und sich ein bisschen damit abfindet. Das kann ich ganz gut, und ich freu mich immer wie ein kleines Kind, wenn so ein schlechter Zustand dann behoben ist. Also… ich will damit sagen, dass ich mich auch sehr gut über so selbstverständliche Sachen wie ein dichtes Abgassystem, ein funktionierendes Radio oder ein zu öffnendes Seitenfenster freuen kann, wenn die entsprechenden Teile vorher lange Zeit ihrer Funktion beraubt waren 😉 Das muss ich jetzt mit ein paar Teilen meines Lebens auch noch hinbekommen, dann freue ich mich darüber vermutlich noch viel mehr, aber das ist eine andere Geschichte. Im Hier und Jetzt muss ich zunächst einen Plan schmieden, wie ich es nachher nach dem Aussteigen und dem Gang zu meinem Schreibtisch hinbekomme, irgendwann heute nochmal irgendwas anzufassen, ohne dass sich alles in Öl verwandelt oder ich mindestens rabenschwarze Flecken hinterlasse. Fragen Sie bis dahin schon mal mein Lenkrad. Himmel ist das ein Siff!

Und das ist schon dreimal gewaschen!

Und das ist schon dreimal gewaschen!

Wenn Sie also ein paar Reinigungstipps für verschmierte Hände haben (außer Handwaschpaste, die habe ich selbst, aber nicht in Hamburg) – immer gern her damit. Und nein, ich möchte beim Schrauben keine Handschuhe tragen 🙂 Irgendwie bin ich unter Zuhilfenahme zweier Kollegen fleckenfrei aus meiner Jacke rausgekommen und habe endlich den ersehnten Kaffee in der Hand. Tasse: ölig jetzt. Nun läuft das alte Taxi erstmal wieder. Und wenn nichts dazwischen kommt wird es mich und mein Reise-Töchterchen am kommenden Freitag erst nach Hildesheim und dann Samstag weiter in die Schweiz tragen. Da ist’s schön, da sind ein paar nette Menschen, da gibt’s Käsefondue und soooo weit weg ist das ja eigentlich gar nicht. Wenigstens das Wellrohr sollte die knapp 2000 Kilometer überleben. Ich werde berichten.

Ich wasch mir dann noch ein viertes Mal die Hände…
Sandmann

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Über Sandmann

Die Zeit ist zu knapp für langweilige Autos, Abende vor dem Fernseher oder schlechten Wein. Ich pendel zwischen Liebe, Leben und Autos und komme nicht zur Ruhe. Aber ich arbeite daran.

29 Antworten zu Wieder unter Druck!

  1. El Gigante sagt:

    … mal seh’n, wie lange das jetzt wieder hält! 😉

    • Sammy sagt:

      wenn er das andere Teil auch richtig festgeschraubt hat wirds wohl endlich dank fehlender/minimierter Schwingungen halten 😉

      • Sandmann sagt:

        Aber…

        … so RICHTIG locker war das vorher auch schon nicht. Na, wir werden sehen (und hören). Ich bin voller Zuversicht und werde spätestens nach der Schweiz schlauer sein 🙂
        Irgendwas fällt ja immer mal ab.

        Sandmann

    • bronx sagt:

      Bin ich auch gespannt! Hoffen wir, etwas länger.

      Sandmann: in der Me 109 saß übrigens der DB 605. 😉

      Und der brauchte alle 1000 Betriebsstunden eine Überholung. 🙄
      Da biste doch noch ganz gut dran.

      • Sandmann sagt:

        😀
        Hm, ich wusste nur dass in der letzten Ausbaustufe ein Daimler Triebwerk mit über 900PS statt eines Junkers drin war. Und Wikipedia spuckte dann den DB 601 aus. Tut es auch immer noch. Aber ich suche jetzt nicht den Fehler 😉
        Ich überschlage mal die Betriebsstunden meines Motors, aber auf 1000 bin ich zwischen den beiden Überholungen nicht gekommen 🙄

        Na ja, Überholung kann man das ja auch nicht nennen, und im überholt werden kenne ich mich aus.
        Kalauerstopp und früh ins Bett!

        Sandmann

  2. Markus1975 sagt:

    🙂

    Hey Du Schrauber. Allso als Tip für so dreckige Hände…Handwaschbürste und ganz normales Shampoo. Maximal drei Durchgänge und die Hände „ölen“ in Deinem Umfeld nicht´s mehr ein.

    V8 mäßige Grüße

    Markus

  3. Snoopy sagt:

    Bad/Duschkabinenreiniger, Felgenreininger, Waschbenzin und ähnliches von dem die Hände dann sauber aber unter Umständen etwas gereizt sind 😉

    • Sandmann sagt:

      Alter Schwede,

      da kann ich ja gleich Säure nehmen. Oder ein Messer, und die Haut abschälen 😉 Bremsenreiniger…???
      Ich weiiiiß nicht…..

      Sandmann

      • Snoopy sagt:

        Badreiniger hat man eben auch in anderen Haushalten schnell da.
        Nachher schnell und gut abwaschen.
        Das mit dem Felgenreiniger war Zufall. Geht aber echt, aber nicht zu lange einwirken lassen. Der sollte ja gar nicht auf die Hände.
        Backofenreiniger auch versehentlich am Backofen und Händen ausprobiert. Da stand doch was von Handschuhe tragen. Echt fies das Zeug…

        • Sandmann sagt:

          Ay Snoopy,

          bei Backofenreiniger frage ich mich manchmal, warum der nicht sogar das Glas und das Metall auffrisst, so wie das immer riecht. Krass.
          So eine ordinäre Männerhand reinigt sich ja mit der Zeit auch von selbst… Aber bis dahin sieht das dann doch immer ziemlich ungepflegt aus, und ich kann ja nicht jedem sagen: Ey, ich bin Schrauber, das ist normal 🙂

          Sandmann

  4. El Gigante sagt:

    „Grüne Tante“ Handwaschpaste hilft auch!

  5. Touranus sagt:

    Kurzer Einwurf:

    Das mit dem Colorwaschmittel war eigentlich die (fast) richtige Antwort. Normales Waschmittel past 😉

    Stöpsel ins Waschbecken, warmes Wasser reinlaufen lassen, Waschmittel (Pulver oder Flüssig) dazu geben, Hände ein par Minuten reintauchen und denn löst sich der Schmadder mithilfe einer Bürste super ab…

    AAAAABER VORSICHT: Die Tenside sind nicht so super für die Haut. Zwar fühlt sich die Haut nach der Behandlung extrem weich an, muss aber unbedingt eingecremt werden.

    P.S. das ganze ist aber auch nicht schädlicher als die berühmte Handwaschpaste.

    Schraubende Volvogrüße aus RZ…. auf der Suche nach einer kalten Lötstelle am ABS StG….

    Touranus

    • Sandmann sagt:

      Ay Touranus,

      es ist schon lustig, dass sich die Männer hier die Reinigungstipps zuspielen 🙂 Vielleicht liegt das aber auch daran, dass hier extrem wenig Damen mitspielen, kann das nicht mal jemand ändern?

      😀

      Sandmann

  6. stefanh sagt:

    Ay Dieselmann,

    na dann wollen wir mal hoffen, dass die Reparatur bis mindestens übers Wochenende hält! Vielleicht sehen wir uns die Sache bei Remo mal an. Wer weiss, womöglich steigt mit dem Weissweinpegel auch die Kreativität punkto Ursacheneingrenzung…
    Leider habe ich mein Oldtimerkennzeichen noch nicht geholt. Ansonsten würde ich nämlich ebenfalls mit meinem Diesel-Benz in Hallau aufkreuzen. Auf jeden Fall freue ich mich sehr auf den Samstag!

    Bis dann; Gruss & gute Fahrt!
    Stefan H.

    • Sandmann sagt:

      YAYYYYY Stefan, Hüter der heiligen Hallen!

      Gern nehme ich eine Diagnose von dir in Anspruch, ich werde auch die Kamera dabei haben und viele Roadmovie Bilder machen 😀 Hab auch schon eine Menge Plastik vom Motor weggeschraubt, damit man überall gut rankommt. Der Klotz sieht richtig gut aus, so nackig. Das haben wir zwei gemeinsam 😀 gniiihihi

      Was ist eigentlich mit dem Michi??? Ich mail den mal an, der hat es ja auch nicht weit nach Hallau.
      Freu mich wie doof auf Samstaaaaag ♫

      Schweizmann

  7. LarsDithmarschen sagt:

    Hey Sandmann,

    mir ist es noch nicht passiert, dass ich kurz vor der Schule noch schrauben musste. Allerdings haben wir schon drei Mal „auf letzter Minute“ geschraubt. Mein Vater und ich fahren seit drei Jahren in Heide immer bei einer Oldtimerrallye mit. Und jedes Jahr geht ein Tag vorher irgendwas am Cabrio kaputt. Zwei Mal war es die Lichtmaschine. Und immer nach der technischen Abnahme, wenn wir wieder zu Hause sind. Bis jetzt haben wir es immer wieder hinbekommen. Würde Henkelmännchen im Stadtverkehr nicht immer so warm werden…. Ich hoffe mal, dass das Saugrohr deiner Taxe nun halten wird :).

    In der Opel-Werkstatt haben sich einige Schrauber vorher immer die Hände mit Vaseline eingerieben. Anscheinend wird die Hand danach besser sauber. Ich würde auch gerne schrauben. Nun lieg ich mit Grippe im Bett und lese Bücher und hab eine kurze Geschichte über Elsa geschrieben :D.

    Schöne Grüße und einen schönen Abend,

    Lars

    • Sandmann sagt:

      Ay Lars,

      oooooooh Grippe? So ein Dreck! Gute Besserung von der Kieler Förde!
      Vaseline….. ich denke mal in diesem Zusammenhang darüber nach 🙂

      Seit ich so alte Karren fahre (also seit ich 1989 den Führerschein gemacht habe) ist eine Werkzeugkiste hinten in meinem Kofferraum. Und ich habe die echt schon oft gebraucht. Wenn nur Kleinigkeiten kaputt gehen ist es immer echt cool, die unterwegs wieder heile machen zu können. So richtig liegen geblieben bin ich erst ein mal, mit meinem Audi V8, da war der Regler der Lichtmaschine platt. Einer meiner ersten Blogs, da gab’s Sandmanns Welt noch gar nicht, da habe ich noch im Audiforum geschrieben.
      Ansonsten bin ich immer irgendwie angekommen…

      Sandmann

      • LarsDithmarschen sagt:

        Hey Sandmann,

        der Besserungswunsch hat geholfen. Heute geht es mir wieder, ich sitze gerade in der Schule und warte, dass die Pause zu Ende ist. War wohl nur eine Ein-Tages-Gruppe.

        Beim Cabrio haben wir auch immer einen Werkzeugskasten im Kofferraum. Viel mehr passt da ja auch nicht rein. Ein paar Sicherungen sind da drin, ein wenig Werkzeug, Isolierband und andere Kleinigkeiten. „Haste Hammer, Zange, Draht…“ – aber das war ja bei einem anderen Auto. Mit dem Cabrio sind wir auf der ersten Fahrt liegengeblieben. So voller Standschäden war er. Mama hat uns dann lachend (sie mochte das Auto nicht) mit unserem Golf 5 Kombi abgeschleppt. Da halfen Papas Schrauberkünste auch nicht. Das Cabrio kam in die Werkstatt ;-). Fünf Jahre ist es jetzt schon bei uns. Im Moment wartet es in Omas Garage. Und auf eine neue Kupplung. Sowas habe ich noch nie gewechselt.

        Schöne Grüße
        Lars

        • Sandmann sagt:

          Ay Lars,

          super, weiterhin gute Genesung 🙂

          Kupplung ist, je nach Fahrzeug, nicht so schlimm, wenn du das richtige Werkzeug hast. Da empfehle ich beim ersten mal immer, das mit jemandem zusammen zu machen, der das schonmal hinter sich gebracht hat. Außer beim K70. Da ist es kinderleicht 🙂 Klappe oben auf, alte raus, neue rein, gut. Da musst du weder Motor noch Getriebe ausbauen 😀

          Grüß Elsa!
          Sandmann

  8. SteffenG sagt:

    Ay Sandmann,

    viel Spaß dann ma auf dem Roadtrip!
    Als Zwischenstation biete ich mich gern wieder an, jedoch wirst Du wie immer dankend ablehnen. Bist ja nicht zum Spaß unterwegs… 😉

    Bon Vouyage!

    Steffen.

    • Sandmann sagt:

      Ay Steffen,

      in der Tat, vielen Dank trotzdem für das Angebot. Aber wenn du von Hildesheim nach Hallau in der Schweiz und wieder zurück nach Kiel (sehen Sie den neuen Blog) in nur zwei Tagen fährst, bleibt nix für nebenbei.
      Gleichwohl ich gute Nachrichten für euren Urlaub in Kiel habe. Ein paar Tage lang sehen wir uns wohl doch 😉

      Sandmann, bald mal vorschlafend

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