Innere Angelegenheiten

Aus-ge Nockt.

„Doktor T., ich erbitte eine Audi-Jens“.
Doktor T. kenne ich aus lange zurückliegenden Audi V8 Zeiten, der Mann ist eine Korif… Korü… er ist eine Koryfä… eine Konifere auf dem Gebiet der depressiven Druckspeicher, bröseligen Bremssättel und maroden Motoren. Vor nur wenigen 100 Tagen habe ich den 2.0 Liter Turbomotor aus meinem Schlacht-XM rausgeholt, für alles danach kann man guten Gewissens den Klimawandel verantwortlich machen 😇 Dieser Tauschmotor soll als neues Herz in meinem havarierten Baguette schlagen. Doktor T. will dieses Herz mit mir gemeinsam auf ein langes, gesundes Leben vorbereiten. Ich wähle gezielt den bisher kältesten Tag des Jahres und schleppe das Ding an die norddeutsche Westküste.

Erster Punkt: Täschchen für die Klinik packen.

Klinische Vorbereitungen

Einen Hänger haben

Wart ihr bei der Geburt eines oder mehrerer Kinder dabei? Also – meine Frage richtet sich ausnahmsweise mal an die Männer. Wenn ja, kennt ihr die Vorbereitungen der Niederkunft. Eine Tasche wird gepackt, das Auto steht unten auf der Straße mit laufendem Motor. Meine Tasche muss für die kommenden Geburten mal wieder ein bisschen größer sein. Dieses ewige Anhänger ausleihen, telefonieren, abholen, bezahlen und hinterher wieder wegbringen ging mir unlängst sehr auf den Keks – also habe ich mir einen eigenen gekauft. Klein, ungebremst. Da passt ein Motor gut drauf, mehr muss nicht. Und der Motorkran zum Abladen. Plus ein Motorbock, Doktor T. ist nicht mehr der Jüngste und möchte gern bequem sitzend arbeiten.

Der frühe Vogel fährt ein Sternchen

In der Nacht gehen die Temperaturen auf -12 Grad runter, jetzt sind’s noch -3 Grad. Ich packe zu meinem dicken Schrauberpulli noch eine Jacke und Handschuhe ein und rolle mit Sternchen, der geliehenen C-Klasse, in den düsteren frühen Morgen. Ja, Sternchen, ich hinke mit meinem Chronistentum ein bisschen hinterher 😉 Seit dem letzten Spätsommer liegt mein Citroën XM Pallas drucklos auf dem Hof in Kiel rum. Ein bei 140 Sachen gerissener Zahnriemen hat sein Herz in einen verbogenen Metallklumpen verwandelt und mir in meinem ohnehin schon vollgepackten Leben eine weitere Aufgabe gestellt: Dieses Mal gebe ich nicht auf und verschrotte oder verkaufe alles. Dieses Mal nicht.

Wohlige Wärme zumindest hier drin….

Der lange Weg nach Westen

Prokrastination liegt in meiner Natur. Nicht pauschal, aber durchaus bei Projekten, die zu groß für „mal eben“ sind. Deshalb hat’s wohl auch so lange gedauert, bis ich die Autos auseinandergepflückt hatte und jetzt endlich in die Klinik von Doktor T. rolle. Der hat alle Implantate in Erstausrüsterqualität gekauft und erwartet mich mit Kaffee und Sachverstand. Denn wenn ich schon einen Verbrennungsmotor draußen habe, kann ich den ja auch gleich vernünftig überholen. Ist der erstmal wieder tief drin (quer) eingebaut, komme ich an die zukünftigen Baustellen nicht mehr so gut ran. Deshalb erneuern wir vor dem Wiedereinbau gleich den… Moment, wartet mal. Ist das da Eis auf dem Mercedesstern??

Eis Eis Baby

Ja. Verdammt. Ich könnte direkt wieder umdrehen und vor dem lodernden Kaminofen in Selbstmitleid zerfließen, aber Doktor T. hat für den heutigen Tag extra alle anderen Operationen abgesagt. Also weiter.

Wir wollen den Zahnriemen, die Spannrolle und die Wasserpumpe erneuern, weil es keinen Beleg über deren Alter gibt. Hab ich noch nie selbst gemacht. Eine neue Kupplung mit Ausrücklager und ein neuer Kurbelwellensimmerring sollen rein, hab ich noch nie gemacht. Die Ventilschaftdichtungen und der Nockenwellensimmerring werden erneuert, auch das habe ich noch nie gemacht. Meine Motoren funktionierten immer, ich musste noch nie einen öffnen. Das soll sich heute ändern. Loide, ist das kalt und einsam hier! Wir sind gar nicht weit weg von Seeth bei Friedrichstadt, wo ich vor über 30 Jahren meinen Grundwehrdienst ableistete. Die Beschreibung auf mein Nachfragen, wo um alles in der Welt bitte Seeth sei, war bezeichnend: „Schütze Tanz, stellen Sie sich links ein kackendes Schaf vor und rechts gar nichts. Dazwischen ist Seeth. Muuhahaha!“

Mitten im Nichts!

Der Offizier hatte die Gegend damals ganz gut beschrieben, auch heute ist es hier nicht viel belebter. Menschen sind mir schon lange nicht mehr begegnet, die Wege werden schmaler. Es riecht nach Meer. Watt’n Schrauber Lars ist hier auch irgendwo beheimatet, man sieht das an dem ganzen Rost von seinem W 124, der überall im gefrorenen Gras rumliegt. Kurz bevor auch das letzte GPS Signal hinter dem kalten Hochnebel verschwindet kommen Sternchen und der Klaufix an. Die kleine Klinik von Doktor T. ist professionell beleuchtet, und man bittet den Patienten freundlich in die ungeheizte Kälte.

Der Patient wird eingeliefert

Frisch verkuppelt

Doktor T. ist der eigentliche Macher. Er hat diese Operationen im Gegensatz zu mir alle schon zig Mal praktiziert, ich fühl mich ein bisschen wie ein Auszubildender 😊 Ganz cool eigentlich. Der Turbo-Achtventiler ist unter Zuhilfenahme meines mitgebrachten Krans abgeladen und an den grad erst erworbenen Motorbock angeschraubt. Brzzzzz BRRRRRZ BRZIIIIII fällt die alte Kupplungsscheibe runter. Die war noch recht frisch, aber egal. Ich habe von meinem Schlacht-XM keinerlei Dokumente über die an ihm getätigten Inspektionen, das grenzt also an Archäologie. Das gefledderte Ding kommt übrigens auch von hier oben irgendwo… Wir fangen also mit den einfachen Sachen an, um erstmal Strecke zu machen.

Für den richtigen Grip im Getriebe sorgen

So eine Kupplung ist wahrhaftig kein Hexenwerk. Mit dem richtigen Zentrierdorn ist die schnell drauf, das neue Ausrücklager wandert in das schon abgebaute und mitgebrachte Getriebe. Das ist beim Citroën XM nicht größer als ein Bottich Alpinweiß Wandfarbe aus dem Baumarkt, wiegt allerdings erheblich mehr. Ich frage mich an dieser Stelle, wie man bei so einem Auto wie meinem die Kupplung wechselt, wenn nicht der komplette Motor ausgebaut ist? Vermutlich gar nicht. Aber diese Frage muss ich mir in den kommenden 300.000 Kilometern auch nicht mehr stellen, ist das nicht toll?

FLOPP drauf

Niemals ohne Probleme

Um die Mittagszeit sind Doktor T. und sein Auszubildender richtig im Flow, es ist hell und die Werkstatt erwärmt sich allein durch unseren körperlichen Einsatz auf mindestens 6 Grad! Wusstet ihr, dass man auch durch zwei Pullover sichtbar dampfen kann? Die nächste Operation wäre die Vorbereitung des neuen Zahnriemen-Kits mit Umlenkrolle und Wasserpumpe. Der alte muss sowieso runter, wenn wir die Ventilschaftdichtungen erneuern wollen, denn dazu muss die Nockenwelle raus. Und da ist er wieder, dieser „irgendwas ist ja immer“ Moment 😒 Die Riemenscheibe unten auf der Kurbelwelle ist in der Achse gummigelagert. Also zumindest war sie es mal, die kann nicht weiterbenutzt werden.

Dieses Rad hat es hinter sich

Boah ist das unter der Kunststoffabdeckung des Riementriebs alles gümmelig. Da muss mal feucht durchgewischt werden. Der Zahnriemen selbst wiederum sieht noch fast neu aus, die Wasserpumpe auch. Egal. Raus damit, alles neu macht der Mai! Nein, der… ach, jedenfalls viel früher. Mein französische Patient aus Rennes bei Paris führt uns nach dem vierten Kaffee zu zwei weiteren Erkenntnissen. Erkenntnis 1: Das Zahnrad unten auf der Kurbelwelle, über das der Zahnriemen geführt wird, lässt sich nach über 20 Jahren nicht ohne Kollateralschaden abziehen. Das muss aber runter, wenn der abdichtende Kurbelwellensimmering dahinter neu soll. Und das soll er.

Dieses Rad hat es hinter sich

Erkenntnis 2: Der Rippenriemen, der über die soeben als malade erkannte Riemenscheibe und einige Umlenkrollen die Lichtmaschine und den Klimakompressor antreibt, treibt an diesem Motor nur die Lichtmaschine an. Klima? Hata nich. Da ich weder blind noch blöd bin habe ein Riemenkit für den Motor mit Klimakompressor bestellt – der noch an meinem Auto angebaute Kompressor selbst sitzt aber (in diesem Fall eben nicht) an der Ölwanne des Triebwerks. Wir müssen also nicht nur eine neue gummigelagerte Riemenscheibe und ein neues Kurbelwellenzahnrad bestellen, sondern auch die Ölwanne hier gegen die vom kaputten Motor tauschen. Fazit: Heute wird das Ding garantiert nicht fertig. Scheiße.

Kopfarbeit

Nock Nock Nocken an Doktor’s Door

Das ist ein ganz kleines bisschen deprimierend, weil Doktor T. nicht grad um die Ecke praktiziert und ich meine Zeit aktuell nicht tonnenweise zur Verfügung habe 🙄 Well. Machen wir weiter mit Sachen, die ich noch nie gemacht habe. Ventilschaftdichtungen zum Beispiel. Das sind kleine Kunststoffringe, die oben um die Ventile leben. Die verhärten mit der Zeit, dann fängt der Motor an Öl zu verbrauchen. Angeblich ist das bei einem 2.0 Turbo kein Thema, aber wenn wir schonmal dabei sind – warum nicht? Doktor T. hat sich dafür ein kleines Spezialwerkzeug von einem Kollegen geliehen. Die Nockenwelle – die macht die Einlass- und Auslassventile auf und zu – ist schnell ausgebaut und samt Lagerschalen beschriftet abgelegt.

Alles fein beschriftet

Bei diesem Motor wird das Ventilspiel, also der Abstand der Nocke zum nicht belasteten Ventil, über sogenannte Shims eingestellt. Das sind kleine Distanzplättchen unter den Stößelchen, auf die die Nocken drücken. Will man das Ventilspiel also ändern, müsste man andere Shims einlegen. Haben wir nicht. Gut, dass Einlass und Auslass an allen vier Zylindern perfekt stimmen 😁 Jetzt müssen der Reihe nach acht Ventile in vier Zylindern „aufgemacht“ werden. Das ist beim ersten Mal dann der Moment, an dem das freie Ventil runter in den Zylinder plumpst und sich der Tagesverlauf völlig anders als erwartet entwickelt. Doktor T. ist zum Glück Profi.

Na du Stößelchen?

Das unkontrollierte Runterplumpsen der freien Ventile in den offenen Zylinder und den damit verbundenen, sehr langen Abend verhindert man recht effektiv mit Druckluft, die über ein Adapterstück am Zündkerzengewinde in den betreffenden Zylinder gedrückt wird. Die Ventile werden also durch den Druck nach oben in den Zylinderkopf gepresst, während man die Schaftdichtung wechselt. Mit dem ausgeliehenen Spezialwerkzeug lassen sich vorher die kräftigen Federn so weit runterdrücken, dass man den zweiteiligen Sicherungsring rausnehmen kann. Ich finde es mit kindlichem Staunen krass, was allein hier oben im Zylinderkopf für Kräfte am Werk sind. Und dass sowas dann ja irgendwie doch so lange hält.

Sowas hat halt nicht jeder da…

Federkraft gegen Muskelschmalz

NNNGGGHHHHH ARGH! Tupfer. Danke. Schere. Danke. Nach und nach spielen der Doktor und sein Auszubildender sich gut ein, einer drückt die Feder, der andere nimmt die Sicherung raus. Alte Dichtung runter, neue rauf, Feder mit Teller drauf und runterdrücken und Sicherungsring wieder draufzaubern. Anders kann man das nicht nennen, weil es quasi intuitiv geht und irgendwie richtig sitzen muss. Da ist großes Amok-Potenzial vorhanden, wenn man das alleine macht. Schaut mal, so sieht eine neue Ventilschaftdichtung an ihrem vorherbestimmten Platz aus, noch ohne Feder und Sicherung:

Fresh. Exciting.

Habe ich erwähnt, dass es kalt ist? 😬 Irgendwann kommt der Moment, an dem auch die Handschuhe die Körperwärme komplett nach außen abgeben. Noch schlimmer sind meine Füße, die in den guten Lloyd Businessschuhen stecken. Zwar mit dicken Wollsocken, aber irgendwie habe ich meine gefütterten Arbeitsstiefel vergessen. Das wollte ich euch vorhin eigentlich gar nicht erzählen, aber jetzt frieren meine Füße so sehr, dass die Kälte eine gewisse Relevanz bekommt. Doktor T. und ich beschließen, dass wir noch die acht Ventile machen und es dann gut sein lassen. Ich muss ja ohnehin noch einmal wiederkommen für den Zahnriemen und die geänderte Ölwanne. Achtung, hier kommt die letzte Feder!

Wo rohe Kräfte sinnvoll walten

Altes erhalten!

Für die pedantischen Zweifler unter euch: Die Stößel und die Nocken sehen noch recht frisch aus und sind kaum eingelaufen. Der Motor hat in seinem ersten Leben knapp 200.000 Kilometer hinter sich gebracht, das schadet ihm nicht. Warum wir nicht gleich den Kopf abgebaut haben und damit das Druckluft-Gewichse verhindern, plus einer frischen Zylinderkopfdichtung? Weil die Demontage des Zylinderkopfes beim Citroën XM Turbo CT eben wegen des seitlich angebauten Garrett-Turboladers fast nochmal so lange dauert. Und ich habe schon genug Baustellen 🙄 Randnotiz: Die Welle des Laders ist ohne Spiel und dreht gesund in ihrem Gehäuse. Ein bunter Blumenstrauß von guten Nachrichten.

Ein vollbrachtes Tagwerk. Schön!

Es dämmert schon wieder. Ich rolle den Anhänger auf den Hof, während Doktor T. die Nockenwelle mit einem frischen Simmerring liebevoll in ihre Lager legt und festzieht. Wer jemals an einem etwas komplizierteren Fahrzeug geschraubt hat weiß, dass man seinen Plan eigentlich nie nie nie das in der gegebenen Zeit schafft. Nach 10 Jahren Audi V8 ist das quasi ein persönliches Gesetz bei mir. Trotzdem war es ein guter Tag, wir haben ordentlich was geleistet und Leute – ich habe tatsächlich eine Menge gelernt 😊 Alles was noch fehlt besorge ich jetzt, und dann sehen wir uns nächste Woche wieder. Es muss ja weitergehen.

Grob gereinigt und mit sauberen Klamotten, um Sternchens Sitze nicht schmutzig zu machen, fahre ich durch die Dunkelheit zurück nach Kiel. Philipp Poisel singt davon, dass er getanzt, geweint und geschrien hat vor Glück. Das ist totaler Unsinn, was ich hier mache. Statt den havarierten XM einfach wegzuschmeißen, habe ich allein in den Motor mehr als 800€ an Neuteilen plus Arbeitszeit investiert. Und der ist noch lange nicht wieder drin. Für ein paar Euro mehr gäb’s einen kompletten XM mit TÜV. Aber wisst ihr was? Ich bin total glücklich. Aus verschiedenen Gründen mag ich dieses Auto. Ich will genau diesen Wagen wieder auf der Straße haben, jetzt noch mehr als je zuvor. Jetzt erst recht. Versteht ihr das?

Sandmann

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Über Sandmann

Die Zeit ist zu knapp für langweilige Autos, Abende vor dem Fernseher oder schlechten Wein. Ich pendel zwischen Liebe, Leben und Autos und komme nicht zur Ruhe. Aber ich arbeite daran.

6 Antworten zu Innere Angelegenheiten

  1. Philipp Gerken sagt:

    …ich versteh‘ das.
    Mein Peugeot 106 XR S1 ist neulich gestorben – mit Totalschaden dank Auffahrunfall von Mutti in ihrem neuen 1er BMW – sie fuhr seit einigen Kilometern mit einer Autolänge hinterher und …. RUMS. Schrott.

    Wir haben ihn wieder hingedängelt. Die Wachtmeisterinnen liessen mich nach dem Motto „Naaaaa guuuut, solange nichts schleift und er (das Auto) gerade fährt, könnt ihr alles wieder anbauen (an Schrotti).

    Ich wollte ihn noch retten, aber der Zug war abgefahren. Deswegen kann ich das bei Deiner Göttin total verstehen und nachvollziehen, und unterstützen!

    BTW: Das Foto vom vereisten Stern ist göttisch!
    UND, ich habe mir neulich einen S202 in HH angeguckt. 220 Benziner aus 1. Hand mit 250.000km und in Silber. Aber der Funke wollte nicht überspringen – der Übergangswiderstand war zu groß. Mit W201 und W202 ist es wie mit der Ex und der Neuen. ..

    Gruss aus Hängöva

    • Sandmann sagt:

      Hey Pils-Lieferant,

      was mich aktuell noch ausbremst sind zwei Umzüge und die daraus resultierenden Buden voller Gerümpel, was erstmal den Möbeln zugeordnet werden muss. Solange ich nicht entspannt WOHNE komme ich nicht dazu, den XM unter dem ganzen Ersatzteilkram in der Garage hervorzuholen und mit dem Einbau des Motors anzufangen. Aber mich hetzt ja auch keiner, außer mein eigenes schlechtes Gewissen 😉

      Das mit der Ex und der Neuen kann ich irgendwie verstehen, aber nicht nachvollziehen. Hängst du eher an deinen Exfreundinnen? Also metaphorisch dem W 201? Dann drängt sich mir die Frage auf, warum du dich getrennt hast? 😮 Ich war in meinem Leben nicht so der Viel-Freundinnen-Wechsler, aber wenn was zu Ende ging hatte das gute Gründe, und die waren auch Jahre danach spürbar. Sowohl bei Frauen als auch bei Autos. Und ich bin nur ein einziges Mal einer wundervollen Frau aus längst vergangenen Zeiten dahingehend verfallen, dass ich merkte, dass mein Herz eigentlich schon immer bei ihr war. Aber das ist eine andere Geschichte. Sie ist quasi mein Audi V8…..

      Grüße aus Kiel
      Sandmann

  2. Jürgen (mit den Ganzjahresreifen) sagt:

    Hallo Sandmann, ich verstehe dich sehr gut, und finde deine Vorgehensweise sehr sinnvoll und nachhaltig! (Eines dieser Zauberworte der heutigen Zeit😉) Nichts ist ärgerlicher als ein Motorwechsel und kurze Zeit später ein erneuter Ausbau, weil ein Verschleißteile (eigentlich vorhersehbar) ausfällt! In meinen Augen zahlst du so in ein „Zeitsparbuch“ ein, und tust zusätzlich der Umwelt einen Gefallen! Ich bin ca. 10 Jahre älter als du, wir stammen also noch aus einer Zeit, in der man Dinge repariert hat😌! Dass man emotional an einem Auto hängt kann ich total nachvollziehen, und diese Bindung wird durch die Reparatur noch stärker. Mach weiter so, bleib wie du bist, und Danke, dass du uns teilhaben lässt! Freue mich schon zu lesen wie es weitergeht!

    • Sandmann sagt:

      Ay Jürgen,

      danke für deine Worte. Das Problem bei solchen Operationen ist ja, dass man auch vom 100sten ins 1000ste kommen kann. Wo höre ich auf zu erneuern? Warum mache ich nicht gleich die Kopfdichtung? Warum nicht eine neue Welle in den Turbolader? Aber das habe ich ja quasi aus meiner Sicht erläutert, das wird alles schon okay sein.

      Ich habe ein bisschen Sorge, dass mein Werk komplett wegrostet bevor ich überhaupt zum Einbau gekommen bin 😂 Aber alles steht trocken. Und es kommen ja auch noch ein paar erklärende Geschichten, auch zum Twingo. Ich bin grad in Schreiblaune…
      Wir lesen uns
      Sandmann

  3. dieter sagt:

    Sorry Sandmann, jetzt muss ich ausnahmsweise den pedantischen Zweifler mimen.
    Am einfachsten wärs doch gewesen am alten Motor den Kopf abzunehmen, die verbogenen Ventile und Kipphebel zu erneuern und gut.
    Klar ist es aufwändig aber es hätte alles wieder gepasst.
    Kenne und liebe den Motor sehr, der gleiche ist in meinem Fiat Ulysse 2.0 Turbo verbaut. Quasi unzerstörbar dat Dingens.

    Viele Grüße aus dem tiefsten Süden.

    dieter

    • Sandmann sagt:

      Ay Dieter,

      Zweifeln ist erlaubt, und mit pedantisch hat das gar nichts zu tun 😉 Ich habe mir viele Meinungen eingeholt, bevor ich den Motor ausgebaut habe. Und natürlich gab es auch die Variante: Kopf runter, alles oben drin neu, Kopf wieder rauf.

      Aber: Der seitlich angebrachte Garrett Turbolader ist aaaasig schwer abzubekommen, der Aufwand ist fast so groß wie der Ausbau des ganzen Motors. Und er muss ab, sonst geht der Kopf nicht runter.
      Dann kommst du bei eingebautem Motor nicht gut an den Riementrieb vorn ran. Es geht, aber es geht nicht gut.
      Neue Ventile sind gar nicht so billig, und der Kopf ist vielleicht nicht plan.
      Der Crash fand bei 140 km/h statt, also kann es auch sein (nein, es ist sogar ziemlich sicher), dass die Kolbenböden einen mitbekommen haben. Was mache ich dann? Ignorieren? Was ist mit den Pleuellagern, vielleicht sind die auch platt?
      Und zuguterletzt konnten wir am ausgebauten Motor vor Ort besser arbeiten und noch die Simmerringe und die Kupplung machen.

      Das Problem, warum das alles so lange dauert, liegt in meinem Tagesablauf gerade 😒 Ich bin nur wenige Tage in der Woche in Kiel und habe dann keine Zeit, was am Auto zu machen. Ab Sommer (August) wird das alles besser, dann ist es vorbei mit der Pendelei. Den Motor auszubauen dauert, wenn man das schonmal gemacht hat, vier Stunden. Das Einbauen auch, man muss es nur machen. Und dann habe ich ein bisschen Bammel, ob ich die ganze Peripherie wieder so angeschlossen bekomme, dass alles funktioniert. Aber ich habe mir kein Zeitlimit gesetzt, ich hab ja den Tipo 😉

      Alles wird gut.
      Sandmann

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